Frage: Beruhigungsmittel

Die zweite Frage wäre Welches Beruhigungsmittel ist in der Stillzeit erlaubt. Mit freundlichen Grüßen

von alisa05 am 17.05.2019, 16:17



Antwort auf: Beruhigungsmittel

Sedierende Medikamente gehen meist in die Muttermilch über, wodurch auch der Säugling beeinträchtigt werden kann. Insofern wäre es sinnvoller, psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Der Wirkstoff Zopiclon geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. In einer Untersuchung an 12 stillenden Patientinnen traten nach einer Einmaldosis von Zopiclon (7,5 mg) in der Muttermilch Konzentrationen in Höhe von ca. 50% des Serumspiegels auf. Bei einer Trinkmenge von 150 ml/kg Körpergewicht nimmt ein Säugling ca. 1,4% einer Erwachsenendosis auf. Da keine Kumulation in der Muttermilch angenommen wird, erscheint eine vorübergehende Anwendung von Zopiclon in der Stillzeit vertretbar. Eine Patientin nahm während der Schwangerschaft und nach der Geburt viermal täglich 3,75 mg Zopiclon ein. In der Stillzeit registrierte man in der Muttermilch zwei Stunden nach der Einnahme Wirkstoffspiegel zwischen 2,4 und 47,3 µg/l. Man schätzt, dass der Säugling damit gewichtsadaptiert 3,2% der mütterlichen Medikamentendosis aufnimmt (Mathieu et al 2010). Unter den Benzodiazepinen sind bei kurzfristiger Anwendung Substanzen mit hoher Plasmaeiweißbindung und kürzerer Halbwertszeit vertretbar, bei denen der Säugling weniger als 5% einer gewichtsbezogenen Erwachsenendosis über die Muttermilch erhält. Um Lethargie, Trinkunlust und Schläfrigkeit beim Säugling zu vermeiden, sollten Wirkstoffe wie Alprazolam, Lorazepam, Oxazepam, Flunitrazepam oder Nitrazepam bevorzugt werden. Alprazolam geht in geringen Mengen in die Muttermilch über (Oo et al 1995). Ein Säugling nimmt ca. 3% der mütterlichen Dosis über die Muttermilch auf. Bei Lorazepam gehen kleine Mengen in die Muttermilch über (Whitelaw et al 1981; Johnstone 1982; Summerfield & Nielsen 1985). Die kurzfristige Anwendung in der Stillzeit wird daher von der WHO Working Group on Human Lactation als relativ sicher eingestuft.

von Dr. Wolfgang Paulus am 19.05.2019



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