Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Asthma und Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Asthma und Schwangerschaft

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Guten Tag Herr Dr. Paulus, ich habe seit einigen Jahren leichtes allergisches Asthma. Mein Hausarzt hat mir Salbutamol-Asthmaspray verschrieben, das ich nur dann anwende, wenn ich tatsächlich schlecht Luft bekomme. In den ersten Monaten der Schwangerschaft hatte ich keine Probleme. Die trockene Kälte der letzten Tage aber hat mir etwas zu schaffen gemacht, so dass ich gestern Abend dann tatsächlich nur noch schlecht Luft bekam. Weil ich mir nicht anders zu helfen wusste, habe ich einen Hub von dem Salbutamol-Spray genommen. Danach ging es mir direkt besser. Meine Frage nun: Ist Salbutamol in der Schwangerschaft unkritisch oder sollte ich mir besser ein anderes Präparat verschreiben lassen? Und: Wie schädlich ist diese periodisch auftretende Atemnot für mein Kind? Bekommt es da Stress? Wie sollte ich mit dieser Thematik weiter umgehen. Ich bin heute übrigens bei 25+0. Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe!!!


Wirkstoffe, die speziell die ß2-Rezeptoren stimulieren, führen zu einer Erweiterung der Bronchien, aber auch zu einer Erschlaffung der Gebärmuttermuskulatur (Tokolyse). Am besten verträglich sind Substanzen mit einer nur geringen Restwirkung auf die ß1-Rezeptoren, die sich in einer Steigerung der Herzaktivität manifestiert. Zur Asthmatherapie empfiehlt sich vor allem die inhalative Applikation, da sich auf diesem Wege die systemische Belastung deutlich reduzieren lässt. Aus der Klasse der Betasympathomimetika haben sich in der Schwangerschaft die Substanzen Fenoterol (z. B. Berotec®), Salbutamol (z. B. Ventilastin®), Reproterol (z. B. Bronchospasmin®) und Terbutalin (z. B. Bricanyl®) bewährt. Während ihre Wirkung auf 4 bis 6 Stunden begrenzt ist, zeichnen sich die neueren Vertreter Formoterol (z. B. Symbicort®) und Salmeterol (z. B. Aeromax®) durch eine deutlich längere Wirkdauer (über 12 Stunden) aus. Die Anwendung von Salbutamol-Dosieraerosol stellt keinerlei Gefahr für die kindliche Entwicklung dar, zumal der Wirkstoff schon seit vielen Jahren auch von Schwangeren erfolgreich eingesetzt wird.


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