Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Wird nicht satt- Weiß nicht mehr weiter

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Wird nicht satt- Weiß nicht mehr weiter

Mitglied inaktiv

Guten abend Frau Neumann, ich muss sie nochmal was fragen. Unser Sohn ist jetzt 9,5 Monate und ich bekomme ihn nicht satt, besonders abends. Er ist auch schon sehr aktiv, so dass er auch sehr viel verbraucht. Er krabbelt, zieht sich überall hoch und läuft schon an den Möbeln entlang. Leider trinkt er über den Tag verteilt noch nicht viel so, dass das sättigend wäre. Ca 80 ml am Tag. Ich habe einfach das Gefühl, dass er normales Essen mittlerweile lieber ist obwohl er erst einen Zahn hat, Zum besseren Verständnis mal unsern Plan 7.00 230 1er 8.00 Scheibe Brot mit guter Butter zwischendurch Banane, Reiswaffel, Dinkelstange 10.30 190-220g selbstgekochtes und ein halbes Glas Obst 14.30-15.00 GOB Flocken, 120 Wasser 100g Obst und Öl 18.30 220 g Flocken plus 1er Kann ich ihm abends auch Brot geben? Hat er dann allerdings noch genug Milch? Kann mit Kuhmilch ja noch nicht anfangen. Oder gebe ich ihm Brot und etwas Brei ? Ich würde ihm als Brotaufstrich dann die Fleischgläschen oder Kiri oder aus dem Bioladen vegetarische Brotaufstriche anbieten. Kenne nur leider keine können sie etwas empfehlen. Wann ersetze ich den GOB am Nachmittag und wie. Ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll ich höre den ganzen Tag nur noch Mam mam. Schade andere Kinder sagen erst Mama unser Mam Mam. Entschuldigung aber ich weiß mir keinen Rat mehr. Jeder sagt mir das ich froh sein soll, bin ich ja auch aber das kann auch echt anstrengend sein. Ach und noch was darf er schon Fisch.? Und würzen erst ab einem Jahr ist richtig oder.? Vielen lieben dank schonmal ich hoffe das ich nicht zuviel Fragen gestellt habe, wenn doch beantworten sie mir die ersten die sind mir wichtig, DANKE


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo sut08 mit Fisch, wegen der Allergieprophylaxe besser noch warten. Da dein Baby gut isst, solltest du ihn auch satt bekommen :-) Gib doch einfach größere Portionen. Portionsgrößen werden übrigens oft auch subjektiv beurteilt. Große Portionen oder große Essensmengen, sind nicht immer gleichbedeutend mit einer hohen Kalorienaufnahme. Wie hoch ist bspw der Wasseranteil im selbstgekochten Brei? Hast du Öl drinnen? Lass dein Baby so viel essen, bis es satt ist. Biete entsprechend auch mehr Brei an. Vermutlich wird das auch bald wieder anders. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich in verringertem Appetit. Möglich, dass dein Baby jetzt nochmal ordentlich isst und dann künftig weniger verlangen wird. Lass dich dann davon nicht irritieren. Du kannst abends auch zweigleisig fahren und Brot und Brei anbieten. Die Familienkost darf nun schon etwas gewürzt sein. Nicht übertreiben allerdings. Das Brot enthält üblicherweise auch schon beträchtliche Mengen Salz. Biete auch vermehrt Fingerfood an und gib zum Mittagsbrei durchaus Stückchen. Lass dein Baby bei dir probieren. Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel erstmal kennenlernen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam vam Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Kinder müssen viele Dinge erst noch kennenlernen. Den Geschmack von Brot, die Konsistenz von Brot, verschiedene Brotsorten. Der Belag, die Nähstoffdichte der Speisen. Sie orientieren sich in Essensangelegenheiten besonders am Papa, was anhand einer Studie herausgefunden wurde. Kinder wollen ihr Essen gerne untersuchen. Auch wenn dein Kind das Brötchen zerlegt und vermatscht, leistest du einen wichtigen Beitrag, wenn du das nich verurteilst. Dioese Phase geht vorbei. Das Essen mit den Fingern sollte erlaubt sein. Denn Kinder wollen ihr Essen auch BE-Greifen. Bringe deinem Kind zaghaft bei, wie sie mit Besteck essen kann. Am Anfang führst du ihre Hand noch mit. Auch das macht Spass. Du kannst Speisen anpassen, stückigere Kost anbieten, und das Spiel ins Essen integrieren. Das heisst, dass die Zutaten bspw als Bild auf den Teller gelegt werden. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden. Auch das Auge isst mit. Sind die Teller schön angerichtet, übersichtlich gehalten, mit kleinen Portionen, dann animiert das meistens eher zum Essen. Statt einem Berg grüner Erbsen lieber mal nur Erbsen als Deko auf den Teller tun. Wenn es dem Kind schmeckt, kann nachgelegt werden. Insgesamt könnt ihr die Breie durch normale Lebensmittel ersetzen. Statt Instantbrei kannst du Haferflocken oder Cornflakes (ohne Zuckerzusatz) geben - oder auch zusätzlich. Ich würde dir vorschlagen, dass du ein paar Basics für dein Kind extra kochst, die gut schluckbar sind. Kartoffelbrei, Apfelmus (oder frisch geriebener Apfel, fein geriebene Möhren. Und zusätzlich gibst du ganz klein geschnittene, zerkleinerte Speisen vom Familientisch. Das ist wichtig für die Geschmacksprägung. Wenn du gewohnte Breie servierst, dann vermittelt das deinem Kind Sicherheit. Dazu gibst du neue Speisen. Grüsse Brigit Neumann


Mitglied inaktiv

Hallo! Also erst mal zur Beruhigung: meiner hat auch nicht zuerst Mama oder Papa gesagt (Dudu für Schnuller war das erste Wort ;-). Und als er dann Mama konnte, meinte er nicht mich, sondern alles was lecker ist, was Spaß macht, und den Papa ... ;-) Gibst du ihm denn soviel Brei, bis er von selbst nicht mehr mag? Meiner hat in dem Alter auch viel gegessen, morgens und nachmittags GOB, mittags 260 g Menü + etwas Obstmus, abends 250g Milchbrei, plus morgens und abends einmal Stillen. Ich habe nach und nach mehr Brei gemacht, bis ich die Menge erreicht habe, die er braucht, und ich fand das völlig ok. Er ist davon nicht dick geworden, hat das einfach gebraucht. Das Alter ist sehr anstrengend für die Kleinen... LG, Mari


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