Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

was soll ich ihr in milchform geben?

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Frage: was soll ich ihr in milchform geben?

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hallo, meine kleine (11monate) wurde von mir bis vor kurzem morgens noch gestillt. nun habe ich das stillen aber aufgegeben und bin mir nun unsicher, ob ich ihr milch zum trinken geben sollte? abends bekommt sie die halbe menge milch/wasser zum grießbrei. ansonsten trinkt sie den ganzen tag wasser. soll cih ihr morgens milch geben? und kann ich da schon auf h milch zurückgreifen? oder sollte ich vorerst noch auf die 3er miclh gehen? eigentlich sollen die krümel ja langsam auch mit essen, das würde doch bedeuten, auch normale h milch zu trinken doer? ich bin mir so unsicher, was sie trinken sollte morgens, nur wasser ist wohl nicht ausreichend für den calzium gehalt usw. würde mich sehr über eine antwort freuen!!! LG kruememl77


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo kruemmel77 zwei Milchportionen wären in diesem Alter angemessen. Da du nicht mehr stillst, und du nicht hypoallergen ernähren musst, könntest du nun Kuhmilch auch als Trinkmilch geben. Kuhmilch liefert mehr Protein und Calcium als Säuglingsmilch oder Muttermilch. Eine niedrigere Proteinzufuhr insgesamt wird jetzt aber angestrebt, und die Calciumversorgung soll dennoch gewährleistet sein. Deshalb wird vor der Geburtstagfeier zum 1. Geb. (vom 10.-12.LM) zu einer vorerst geringeren Menge davon geraten, wenn diese statt Muttermilch oder Säuglingsmilch gegeben wird. Die Empfehlungen des FKE (s.U.) in Bezug auf die Milchmenge beziehen sich auf die sonst übliche Gabe von Folgemilch oder Mumi. Es geht jedoch um die absolute Menge, die du auch gut auf eine Woche hochrechnen kannst. Die Empfehlungen musst du nicht dogmatisch betrachten. Natürlich wäre es Blödsinn, jetzt noch mit Folgemilch zu beginnen. Konkret in deinem Fall: Du könntest geringere Mengen (als üblicherweise die Folgemilchmenge wäre) Kuhmilch täglich geben oder an anderen Tagen nur Wasser/Tee oder mischen (Milch/Wasser). Hier nun die Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund. Sie gelten für Kinder vom 10. bis 12. Lebensmonat und auch noch unmittelbar nach dem 1. Geburtstag als grobe Richtlinie. Frühstück: Brot und Milch (3 mal pro Woche) 25 g Brot 5 g Margarine 150 ml Vollmilch, 3,5 % Fett bzw: Milchmahlzeit (4 mal pro Woche) oder Muttermilch (evtl mehr als eine Stillmahlzeit erforderlich) oder 250 ml Säuglingsmilchnahrung. vormittags (Zwischenmahlzeit): aus den 5 Vorschlägen abwechselnd auswählen: 25 g Brot 5 g Margarine 50 g Obstsaft mind 1:1 verdünnt mit Wasser 10 g Getreideflocken 50 g Obst der Jahreszeit 20 g Orangensaft, mind. 1:1 mit Wasser verdünnt 25 g Weizenschrotbrötchen, 50 g Obst der Jahreszeit 10 g Vollkornzwieback oder Vollkornkeks 50 g Obstsaft, mind 1:1 mit Wasser verdünnt 10 g Knäckebrot 100 g Obst der Jahreszeit Mittagessen: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei: 100 g Gemüse 60 g Kartoffeln 40 g Obstsaft oder Wasser 30 g Fleisch 10 g Sojaöl oder ein vegetarischer Brei) nachmittags (Zwischenmahlzeit) wie vormittags abends: Vollmilch-Getreide-Brei (etwa 4 mal pro Woche) 200 ml Vollmilch3,5 % Fett 20 g Getreideflocken 20 g Obst der Jahreszeit oder Obstsaft Brot und Milch (etwa 3 mal pro Woche), aus den 3 Vorschlägen abwechselnd auszuwählen 25 g Milchbrötchen 25 g geriebene Karotten 25 g geriebener Apfel 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett 25 g Weizenvollkornbrötchen 5 g Frischkäse 50 g Obst der Jahreszeit 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett 25 g Brot 5 g Margarine 50 g Obst der Jahreszeit 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett Diese Empfehlungen kannst du nun an dein Kind anpassen. Der Energiebedarf sinkt um den 10. Lm, sodass das Baby meist weniger isst, als vorher. Lass dich davon also nicht irritieren. Ab dem 10. Lm sollten Babies langsam an die Familienkost herangeführt werden und zusätzlich aber die gewohnten Breie bekommen. Gib deinem Baby doch mal ein Stückchen Kartoffel oder Gemüsestückchen ab. Besonders gut sind Nudeln, Erbsen, Maiskörner etc. Komplett mitessen kann dein Kind dann, wenn es wirklich ausreichend babygerechte Speisen gibt und dein Kind diese auch gut verdauen kann. Meistens ist das frühestens so um den 14.Lm herum die Regel. Mitessen sollte das Baby jedoch schon früher. Ab dem 10. Lm sollte es langsam herangeführt werden und zusätzlich aber seine gewohnten Breie bekommen. Ab dem 10. Lm können die Babies langsam, wenn diese auch möchten, an ein normales Frühstück herangeführt werden. Zusätzlich zur üblichen Morgenmilch gibt es dann ca eine halbe Scheibe Butterbrot, ohne Rinde, in kleine Stückchen geschnitten. Mischbrot oder ein sehr feinvermahlenes Vollkornbrot ohne grobe Körner ist geeignet. Zu Anfang reicht schlicht Butter. Bei nicht HA-ernährten Kindern kannst du auch Frischkäse oder Mandelmus oder Avocado, etvtl pflanzliche Brotaufstriche aufgeben, auch Leberwurst, wenn du willst. Wegen dem Verschlucken solltest du einfach keine zu harten Lebensmittel geben. Familienkost bedeutet, dass das Kind das Gefühl hat, am Familientisch ein vollwertiges Mitglied zu sein. Das Essen sollte möglichst sparsam gesalzen und gewürzt sein. Fertiggerichte sollten tabu sein. Vorsichtig solltet ihr noch mit stark blähenden Gemüsesorten wie Rotkohl, Bohnen o.ä. sein. Auch stark gebratene Speisen sind noch nicht so sehr geeignet. Ca 100g (+/-) Fleisch sollten es wöchentlich sein. Auch abends kann dein Sohn einfache leichte Speisen bekommen. DIe richtige warme Mahlzeit wrde ich trotzdem weiterhin mittags geben. Milch am Abend fördert einen guten Schlaf. Leichtverdauliche Speisen sind deswegen auch esser als bspw fettes Fleisch oder stark gebratene oder würzige Speisen. Was du im Weiteren kochen kannst, hängt davon ab, wie deine üblichen Kochgewohnheiten sind. Am besten würzst du einfach weniger oder kochst kritische Speisen nochmal separat. Du kannst auch im Baukastenprinzip kochen. Alle Zutaten separat. Gruss Birgit


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