Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

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Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Hallo Birgit! Mein Sohn ist jetzt ein Jahr alt geworden und stehe jetzt total hilflos da was die Ernährung angeht. Es heitst ja das er jetzt alles mitessen darf aber ich weiß trotzdem nicht was. 1. Milch und Käse: Was darf ich ihm geben? Was genau ist Rohmilch und Röhmilchkäse, das steht ja nirgends wo drauf 2. Bio: muß es immernoch Bio sein oder darf er jetzt auch mal nicht Bio sein. 3. Instand Gemüsebrühe: Darf ich im die geben wenn ich eine Suppe mache? Welche alternative gibt es? 4. Soll ich jetzt für die ganze Familie Babygerichte kochen oder kann er auch das essen was wir sonst auch immer essen? Vielen Dank im vorraus Kerstin


Birgit Neumann

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Hallo Kerstin Rohmilch ist die Milch, die der Bauer direkt von der Kuh verkauft. Wenn du also Rohmilch kaufst, dann weisst du das. Milch aus dem Supermarkt, ist pasteurisiert. Rohmilchkäse dagegen gibt es zuhauf. Viele Käsesorten werden aus Rohmilch hergstellt, besonders Weichkäse oder mancher Emmentaler, vor allem Käse von der Spezialitätenkäsetheke oder im Bioladen. Das muss bei verpacktem Käse dann so deklariert sein. An der Käsetheke kann die Verkäuferin häufig Auskunft geben, aber nicht immer. Rohmilchkäse sei wegen einer möglichen Listeriengefahr für Kleinkinder, Schwangere, ältere und geschwächte Personen weniger empfehlenswert. Rohmilchkäse kann Listerien enthalten, muss aber nicht. Durcherhitzter Käse ist dann aber widerum auch kein Problem. Ob du mit frotschreitendem Alter des Kindes Biolebensmittel weiterhin kaufen sollst, ist mitunter Einstellungssache und natürlich auch eine Frage der Logistik und des Geldbeutels. Hier ein paar Fakten: njicht nur die von aussen anhaftenden Schadstoffe, die durch Spritzmittel oder Autoabgase auf die Lebensmittel gelangen, sondern auch Düngemittel etc zählen zu den problematischen Substanzen. Obst und Gemüse wäre ratsam. Auch Fleisch wäre gut. Ansonsten kaufst du eben das in Bioqualität, was du explizit fürs Baby nimmst. Bedenke auch, dass man sein Baby nicht 100% vor Schadstoffen schützen kann. Bei Lebensmitteln hast du aber ein bisschen mehr Kontrolle. Bio-Lebensmittel sind heutzutage gar nicht mehr so teuer. Viele Supermarktketten haben ihr Sortiment mit Bioprodukten erweitert und diese haben meist einen fast ebenso geringen Preis wie herkömmlich erzeugte Ware. Manche LM sind mehr belastet als andere. Paprika und Erdbeeren (beonders aus Spanien) gerieten schon öfter in die Schlagzeilen Biomilch ist von der Schadstoffmenge ungefähr gleich wie andere Milch auch. Aber es git weitere Qualitätskriterien. iomilch unterscheidet sich in der Nährstoffzsammensetzung von konventionell erzeugter Kuhmilch: Sie enthalte mehr Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E, Beta Carotin und konjugierte Linolsäure (CLA). Manche Firmen verzichten auf eine Homogenisierung oder mischen die h. mit einer nicht -h. Milch. Auch wird diskutiert ob die Homogenisierung von Kuhmilch eher Allergien gegen diese hervorruft. Manche Produkte die nicht aus ökologischer Erzeugung stammen, tragen das Ökotestsiegel "sehr gut". Auch diese Produkte sind wunderbar. Da gibt es Bratwürstchen, Salami, Milch... Die Gemüsebrühe sollte, wenn möglich, keinen Geschmacksverstärker enthalten. Ansonsten kannst du schon Instantbrühe verwenden. Du kannst jetzt die Familienkost einerseits den Bedürfnissen deines Kindes anpassen und umgekehrt soll sich dein Kind an die übliche Familienkost gewöhnen. Besonders wertvoll ist es, wenn du dein Kind zunächst an einfache Speisen gewöhnst. Gemüse pur, Kartoffeln in allerlei Variationen, Nudeln, Reis, Fleisch pur (z.B. Huhn). Darauf kannst du dann allmählich aufbauen und z.B. mal Nudelauflauf etc machen. Du kannst deinem Baby also vorerst noch den gewohnten Brei geben. Idealerweise auf einem Teller und mit eigenem Besteck. Auf diesen Teller kannst du nun allerhand vom Familienessen draufpacken. Das Essen sollte nicht zu stark gewürzt und gesalzen sein. Evtl Sossen verdünnen. Dein Baby kann selbst schauen, wieviel es essen möchte. Vielleicht isst es an einem Tag recht viel von einer neuen Speisen und keinen Brei und am nächsten Tag ist es umgekehrt. Dazu könntest du bspw täglich einfache Speisen kochen. Die Breizutaten sozusagen einzeln in breiähnlichen Varianten. Kartoffeln lassen such mit der Gabel zerdrücken oder durch eine Kartoffelpresse drücken. Sie lassen sich in Würfel schneiden etcetc. Dazu gibt es entsprechend einen Gemüsesorte in ähnlicher Form und etwas Fleisch. Verteile einzelne Krümel über Kartoffelbrei. Forme kleine Bällchen und gib sie in Tomatensosse. Daneben kannst du deinem Baby spielerisch das Familienessen schmackhaft machen. Die Mahlzeiten servierst du deinem Kind am Tisch, mit euch, auf einem Teller und gibst deinem Kind selber auch Besteck in die Hand. Manche Kinder sind ganz begierig an der Familienkost teilzuhaben. Andere Babys sind sehr zögerlich. Das ist u.a. auch ein Reifeprozess. Gib deinem Kind dann noch ein bisschen Zeit. Zusätzlich sollte dein Kind aber die Möglichkeit haben, Neues zu probieren. Gib deinem Kind Essen direkt von deinem Teller ab. Ganz einfache Dinge und nur ganz wenig, wie bspw eine einzige grüne Erbse. So kann sich dein Kleiner evtl allmählich auch mit anderen Geschmackserlebnissen und Eindrücken anfreunden wenn das Essen nicht nur der Ernährung, sondern auch als Spiel zum Sammeln von Sinneseindrücken dient. Lass dein Kind auch zwischendurch probieren und beim Kochen/Einkaufen teilhaben. Rezepteanhang: Focaccia 500g helles Weizenmehl 500g gekochte, gestampfte Kartoffeln 4 El Olivenöl 1 Tütchen Trockenhefe 2 Eier 1 TL Salz Belag: 150ml Olivenöl 15 kleine Tomaten 2 EL gahckter Oregano oder Thymian 1 Prise Salz Kartoffeln kochen und zu Brei stampfen. Mit dem Mehl vermischen. Hefe und Rest zugeben, zu einem Teig kneten. Den Teig halbieren und je zwei runde Kuchenformen leicht einfetten. Und mit dem Teig auslegen. Zudecken und ca 3 h gehen lassen. Den Teig mit dem Öl bestreiche n, die Tomatenstücke darauf verteilen. Mit Salz bestreuen, Gewürze darauf verteilen und im vorgeheizten Ofen (180°) ca 30 min backen. Nach der Hälfte der Backzeit evtl mit Alufolie abdecken. Warm servieren. Wenn der Teig in nur eine Form gegeben wird, verlängert sich die Backzeit und der Teog wird eher hoch. Geschmack erinnert an ein Fladenbrot und ist sehr locker und sehr lecker. Kann auch eingefroren werden. Geht auch ohne Tomaten und Gewürze, nur mit Salz. Polentaschnitten mit Tomatensosse 300ml Milch/Sojamilch 2 EL Butter 4 EL Maisgrieß (Polenta) Salz Milch aufkochen, eine Prise Salz zugeben, Maisgrieß einrühren. Unter ständigem Rühren ca 10 min köcheln. Dick auf ein mit Alufolie ausgelegtes Backblech streichen oder in eine feuerfeste Form geben. Quellen lassen. Tomatenscheiben auflegen, mit Streukäse bestreuen und im Ofen noch mal überbacken. Dazu Tomatensosse und für die älteren Kinder Salat. Bolognesesosse etwa 200g Rinderhack ca 1 grosse Zwiebel in Würfel geschnitten 1 Päckchen Tomatenpüree Salz, Pfeffer, Zucker, Öl Die kleingeschnittene Zwiebel garst du etwaq 20 min in einem Gemsich aus 1 EL Olivenöl und ca 3 El Wasser. Zwei Prisen Salz zugeben, eine Prise Zucker. Das Rinderhack brätst du in einer Pfanne im heissen Olivenöl krümelig. Dazu musst es würzen, also salzen und pfeffern. Etwa 1/8 Tl Salz. Wenn es gut durchgebraten ist, etwa nach 5 is 10 min, gibst du dort die Zwiebeln hinein und das Tomatenpüree. Alles vermischen und gut 1 EL Zucker (je nach Geschmack) zugeben. Nochmal gut durchkochen und einkochen lassen. Evtl einen Hauch Basilikum oder Oregano oder beides einstreuen. Selbstgemachte Brühe: 1 Suppenhuhn (ca 800g) 1 Bund Suppengrün 1 Gemüsezwiebel Die Zwiebel schälen, grob zerkleinern, Suppengrün putzen, grob zerkleinern. In einem Topf beides leicht anrösten (ohne Fett). Ca 1l Wasser zugeben und das Huhn hineintun. ca 1h leicht kochen. Huhn herausnehmen. Brühe durch ein Sieb gießen. Das Fleisch vom gegarten Huhn ablösen, kleinschneiden und evtl (ca 20-35g) mit in die Suppe geben. Diese Suppe ist sehr variabel. Du kannst Reis verwenden oder Couscous, oder Kartoffelstückchen und beim Gemüse kannst du auch variieren. aufkochen. Fertig. Hühnersuppe 6 Portionen Zutaten: 1 Suppenhuhn (ca. 1 kg) 1 Liter Wasser 1 Bund Suppengrün 1 Gemüsezwiebel 2 mittel Kartoffeln 150 Gramm Brokkoli 125 Gramm Möhren 50 Gramm Suppennudeln Zubereitungsanweisungen: Für Babys und Kleinkinder: Erste Normalkost Ende des ersten Lebensjahres sollten Sie Ihr Kind langsam an normale Nahrung gewöhnen. Schneiden Sie die Zutaten in kleine Stückchen und garen Sie sie durch: Dann fällt die Umstellung leichter. Zutaten reichen für 6 Kleinkindportionen ab dem 10. Monat. Das Huhn waschen und putzen. Zwiebel abziehen und halbieren. Die Zwiebel mit der Schnittfläche auf den Boden eines Schnellkochtopfes legen und anrösten. Suppengrün zugeben, kurz mitrösten, dann das Huhn und das Wasser zugeben. Den Topf verschließen und das Huhn auf der Schon- oder Biostufe 30 Minute garen. Den Topf abkühlen lassen, öffnen und das Huhn aus der Flüssigkeit heben. (Im Normalkochtopf verlängert sich die Kochzeit auf 1 1/2 Stunden). Huhn abkühlen lassen, Fleisch von den Knochen lösen und in Würfel schneiden. Brühe durchsieben. Kartoffeln in etwa 20 Minuten gar kochen. Möhren und Brokkoli waschen und putzen. Möhren in feine Stifte, Brokkoli in kleine Röschen schneiden. Stiele schälen und würfeln. Nudeln, Möhrenstifte, Brokkoli und Hühnerfleisch 5 Minuten vor Ende der Garzeit zu den Kartoffeln geben und mitgaren. Die Suppe kalt werden lassen und portionsweise einfrieren. Pro Portion ca. 295 kcal. Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. In Sosse servieren oder pur. hier ein Rezept für Bolognesesosse für die Kleinen: Bolognesesosse etwa 200g Rinderhack ca 1 grosse Zwiebel in Würfel geschnitten 1 Päckchen Tomatenpüree Salz, Zucker, Öl oder saure Sahne Die kleingeschnittene Zwiebel garst du etwaq 20 min in einem Gemsich aus 1 EL Olivenöl und ca 3 El Wasser. Das Rinderhack brätst du in einer Pfanne in einer Mischung aus Wasser und ganz wenig Öl krümelig. Dann würzen. Wenn es gut durchgegart ist, etwa nach 5 bis 10 min, gibst du dort die Zwiebeln (je nach Gusto) hinein und das Tomatenpüree. Alles vermischen und gut 1 EL Zucker (je nach Geschmack) zugeben. Nochmal gut durchkochen. Evtl einen Hauch Basilikum oder Oregano oder beides einstreuen. Abschmecken, solte eher noch fade schmecken und saure Sahne zugeben. Hackfleisch kannst du auf Kartoffelbrei verteilen. Dazu das Hackfleisch einfach krümelig (in einer Mischung aus Öl/Wasser) krümelig braten. Ein paar Gemüsestückchen dazu geben. Rinderbraten, Gulasch etc kann dein Kind essen. Schnitzel/Steak ist meist schwieriger zum Kauen. Auch Würstchen sind meist beliebt. Gruss Birgit


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