Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Nahrungsumstellung

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Frage: Nahrungsumstellung

Mitglied inaktiv

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Liebe Birgit, zunächst einmal möchte ich mich für Deine Rückmeldung auf meine Frage vom 22.07.05 (Nahrungsumstellung) bedanken. Nun zu Deinen Fragen: 1. Den Grießbrei haben wir Anfang Juni eingeführt. 2. Weshalb wir ihr Nachmittags keinen Brei geben wissen wir (wenn wir ehrlich sind) eigentlich selbst nicht genau 3. Mit Beikost haben wir bei Laura nach Vollendung des 5. Lebensmonats begonnen. Man sagte uns, dass man bei Kindern mit erhöhtem Allergierisiko nicht vor dem 6. Lebensmonat mit Beikost beginnen soll. 4. Ich habe mir mal die Banderolen aller Menügläschen in unserem Vorratsschrank angesehen. Auf keinem konnte ich das Wort Öl entdecken. Also gehe ich einfach mal davon aus, dass auch keines drin ist :o) 5. Laura hat vom ersten Tag an keinen Schnuller genommen. Alle Versuche sind kläglich gescheitert. Sie spuckt ihn nach wie vor in hohem Bogen aus. Hoffe, Du kannst damit was anfangen und uns vielleicht einen Tipp geben, was falsch ist und was wir anders machen können/müssen. Nochmal ganz lieben Dank Ulrike


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Ulrike schau nochmal auf der Banderole des Gläschens nach. Neben der Zutatenliste findest du dort auch Angaben über die Nährwertananlyse. Das ist eine Tabelle. Dprt steht nocheinmal das Wort "Fett" geschrieben. Dahinter ist ein Wert angegeben. 8g Fett pro 190g Gemüsebrei wären ideal. Steht da nur zum Beispeil 2g oder 4g, dann müsstest du entsprechend Öl zugeben. Entweder Sonnenblumenöl, Sojaöl oder Maiskeimöl, Rapsöl. Du kannst dazu handelsübliches Öl aus dem Supermarkt nehmen. Das Öl ist für die Sättigung, die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine und für das Gehirnwachstum wichtig. 8g Öl entsprächen ca 1 EL Öl. 4g Öl entsprächen ca 1/2 EL. Dem Nachmittagsbrei sollten etwa 5g Fett (Butter oder Öl) zugegeben werden. Obst alleine reicht bei den meisten Babies zur Sättigung nicht aus. Ideal ist deswegen am Nachmittag der Getreide-Obstbrei. Ein milchfreier Brei wird ohne Milch zubereitet. Da Milch die Eisenresorption negativ beeinflusst, wird am Nachmittag ein milchfreier Getreide-Obstbrei empfohlen. So wird die Nährstoffbilanz des Mittagsbreies hinsichtlich des Elementes Eisen begünstigt. Um nun zu deiner eigentlichen Frage zurückzukommen: Du wünschst dir, dass deine Tochter ausreichend satt ist, damit sie nachts möglichst wieder durchschläft. Bist du dir sicher, dass Laura den Grießbrei und den Zwieback verträgt? Ansonsten kannst du beginnen, deine Tochter an die Familienkost zu gewöhnen. Familienkost bedeutet, dass das Kind das Gefühl hat, am Familientisch ein vollwertiges Mitglied zu sein. Das Essen sollte möglichst sparsam gesalzen und gewürzt sein. Das betrifft auch das Gulasch. Evtl ein bisschen it Wasser strecken. Fertiggerichte sollten tabu sein. Vorsichtig solltet ihr noch mit stark blähenden Gemüsesorten wie Rotkohl, Bohnen o.ä. sein. Auch stark gebratene Speisen sind noch nicht so sehr geeignet. Ca 100g (+/-) Fleisch sollten es wöchentlich sein. Das entspräche einer Zugabe von ca 20g Fleisch vier bis fünf mal die Woche. Auch 3 mal 30g wären okay. Was du im Weiteren kochen kannst, hängt davon ab, wie deine üblichen Kochgewohnheiten sind. Am besten würzst du einfach weniger oder kochst kritische Speisen nochmal separat. Du kannst auch im Baukastenprinzip kochen. Alle Zutaten separat. Ich gebe dir auch einmal die Originalempfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund. Sie gelten für Kinder vom 10. bis 12. Lebensmonat und auch noch unmittelbar nach dem 1. Geburtstag als grobe Richtlinie. Frühstück: Brot und Milch (3 mal pro Woche) 25 g Brot 5 g Margarine 150 ml Vollmilch, 3,5 % Fett bzw: Milchmahlzeit (4 mal pro Woche) oder Muttermilch (evtl mehr als eine Stillmahlzeit erforderlich) oder 250 ml Säuglingsmilchnahrung. vormittags (Zwischenmahlzeit): aus den 5 Vorschlägen abwechselnd auswählen: 25 g Brot 5 g Margarine 50 g Obstsaft mind 1:1 verdünnt mit Wasser 10 g Getreideflocken 50 g Obst der Jahreszeit 20 g Orangensaft, mind. 1:1 mit Wasser verdünnt 25 g Weizenschrotbrötchen, 50 g Obst der Jahreszeit 10 g Vollkornzwieback oder Vollkornkeks 50 g Obstsaft, mind 1:1 mit Wasser verdünnt 10 g Knäckebrot 100 g Obst der Jahreszeit Mittagessen: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei: 100 g Gemüse 60 g Kartoffeln 40 g Obstsaft oder Wasser 30 g Fleisch 10 g Sojaöl oder ein vegetarischer Brei) nachmittags (Zwischenmahlzeit) wie vormittags abends: Vollmilch-Getreide-Brei (etwa 4 mal pro Woche) 200 ml Vollmilch3,5 % Fett 20 g Getreideflocken 20 g Obst der Jahreszeit oder Obstsaft Brot und Milch (etwa 3 mal pro Woche), aus den 3 Vorschlägen abwechselnd auszuwählen 25 g Milchbrötchen 25 g geriebene Karotten 25 g geriebener Apfel 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett 25 g Weizenvollkornbrötchen 5 g Frischkäse 50 g Obst der Jahreszeit 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett 25 g Brot 5 g Margarine 50 g Obst der Jahreszeit 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett Diese Empfehlungen kannst du nun an dein Kind anpassen. Fisch, Erdbeeren, Kiwi und Nüsse und Kuhmilch sollten im Rahmen einer hypoallergenen Ernährung auch im 2. Lj noch gemieden werden. Sieh dazu mal bei Frau Dr. Reibel im Forum Allergie, hier bei rub, nach. Gruss Birgit


Mitglied inaktiv

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Hallo Birgit, SORRY! Auf unseren "Gemüsegläschen" steht Maiskeimöl, allerdings ohne Mengenangabe. Wie sieht das bei Menüs (mit Fleisch) aus, muss da Öl zugegeben werden, sofern nichts auf der Banderole steht? LG Ulrike


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