Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Mahlzeitenumstellung

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Mahlzeitenumstellung

Mitglied inaktiv

Hallo, mein Sohn (1 Jahr) bekommt zur Zeit morgens eine Flasche HA1, mittags selbstgekochten Gemüse/Fleischbrei, Nachmittags Obstgetreidebrei (5-Korn-Getreide und Obstgläschen), Abends Milch-Getreide-Obst (HA1, Getreide und Obst) und vorm Einschlafen nochmal ne halbe Flasche HA1. Nun meine Frage: Ab wann kann bzw. sollte ich langsam die Breimahlzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzen? Wir hatten schon mal vor ein paar Wochen versucht, ihm Butterbrot schmackhaft zu machen, aber das wollte er gar nicht. Das einzige, was er an fester Nahrung akzeptiert, sind Trauben, Bananen, Kartoffeln, Rindfleisch. Sollten wir lieber erst mal beim nachmittagsbrei Änderungen einführen? Wenn ja, welche? Besten Dank für Eure Hilfe LG Ina


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Ina die meisten Babys sind ganz verrückt nach Brot und der Familienkost. Zeigt euer Kleiner Interesse an euerem Essen oder esst ihr gar nicht zusammen? Habt ihr das Brot in Stückchen gegeben oder habt ihr ihn abbeissen lassen. Auf jeden Fall kannst du die HA1 Milch durch Kuhmilch oder Kindermilch ersetzen. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Hast du sicher schon bemerkt, oder? Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Dass die Kleinen reif sind für die Familienkost hat auch nicht unbedingt etwas mit dem Zahnwachstum zu tun, sondern vielmehr damit, dass die Kleinen vermehrt Interesse an dem haben, was Mama oder Papa isst. Daran, dass Breie nicht mehr so gerne gegessen werden oder Milch nicht mehr in der üblichen Menge benötigt wird. Manche Babys sind hier schon früher so weit und andere Babys benötigen mehr Zeit. Ein guter Zeitpunkt für den Übergang zur Familienkost ist bspw morgens, wenn man gemeinsam am Tisch sitzt und frühstückt und das Baby ein eigenes kleines Tellerchen mit einem Butterbrot (in Stückchen) geschnitten, bekommt. Das Brot (ohne Rinde) kann mit den Fingern selbst in den Mund genommen werden. Das bringt schon allein die Neugier mit sich. Dazu gibt es Milch. Im Weiteren kann Obst gegeben werden, was bei euch ja schon klappt. Beim Mittagessen kann vorerst ruhig noch der bewährte Brei gegeben werden. Zusätzlich gibt es einfache Speisen vom Tisch. Damit nciht zu viel Getreide (auch wegen der Sättigung) offeriert wird, kann der GOB nachmittags entfallen. Entweder gibt es dann nichts, oder Obst. ihr könnt eurem Kind viel mehr Zeit lassen. Die Familienkost muss nicht ad hoc eingeführt werden. Sich dabei viel Zeit zu lassen, zahlt sich langfristig aus. http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf Es ist ein Plan für Verzehrsmengenempfehlungen Dieser Plan muss nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben. Es sollten alle Lebensmittelgruppen vertreten sein. Kennst du den Ernährungskreis? Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (Getreide wie Brot und Nudeln, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse) in unterschiedlichen großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung. Sieh mal hier: http://www.fitkid-aktion.de/upload/bilder/Sonstiges/DGEKreisweb.gif Natürlich solltest du das nicht zu akribisch genau nehmen. Dein Kind darf soviel essen, bis es satt ist, bzw nicht mehr möchte. Es kann als ZMZ auch nur Obst sein oder gar nichts. Ernährungsempfehlungen müssen immer individuell überprüft und angepasst werden. Exakt angepasste und damit ideale Empfehlungen gibt es nur für Max Mustermann bzw für den "Durchschnittsbürger/Durchschnittskind". Empfehlungen sind grobe Richtlinien. Grüsse B.Neumann


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