Mitglied inaktiv
Hallo, ich wende mich zum ersten mal an Sie! Es geht um mein Sohn und zwar ist er jetzt 14 Monate alt, isst aber seit ca 3-4 Wochen nur noch mit Ablenkung, setzte ich ihn in seinen Hochstuhl und komme dann mit seinem Teller, motzt er schon, wenn ich ihm dann was anbieten möchte dreht er direkt den Kopf weg, hat er was in der Hand, landet dies direkt auf dem Boden. Ich muss sagen, dass mich das schon fast wahnsinnig macht. Er trinkt gegen 7 150ml Kleinkindmilch Frühstücken möchte er da noch nichts, gegen 9 bekommt er meist Vollkorntoast mit Marmelade welches ich ihm Kleinschneide und dann anbiete, bis vor 4 Wochen aß er auch den Toast doch jetzt geht nicht mehr wie 3-4 Stücke dann ist wieder fertig! Es ist bei ihm so, dass er selbständig garnichts in den Mund nimmt, er weiß einfach nichts damit anzufangen und schmeißt von Klein auf immer alles weg, er nahm auch noch nie Spielzeug oä in den Mund, deswegen muss ich es ihm in den Mund geben. Jedenfalls schläft er dann um 11 für eine Std. und um 12.30 gibts dann Mittagessen, entweder bekommt er ein 250g Menügläschen und Obstmus oder eben selbstgemachtes, da isst er allerdings nicht so viel, doch auch hier merke ich dass es weniger ist wie vor den 4 Wochen. Nachmittags dann das große Problem, Naturjoghurt oder Obst, Kekse werden schon immer abgelehnt. Mal ein Obst Getreidebrei oder Kuchen geht auch nur mit Ablenkung und abends bekam er bisher auch seinen Milchbrei da er kein Brot wollte, doch beim Abendbrei ist das gleiche, davor wurde immer alles verputzt und er wollte sogar noch Obst und jetzt bin ich froh wenn er die Hälfte des Breis isst. Ich biete ihm direkt vor dem Brei immer zusätzlich erst das Brot an, manchmal hab ich Glück und es wird etwas Brot mit Kräuterquark, Frischkäse oder normalem Käse gegessen was aber eher selten der Fall ist. Wieso ist das den so? Und warum ist das auf einmal so eingetreten? Die Ablenkung sieht übrigens so aus, dass ich ihm Spielzeug in die Hand gebe, während er sich mit dem Spielzeug beschäftigt macht er den Mund auf, liegt das Spielzeug auf dem Boden, bleibt der Mund zu! Das ist doch nicht normal oder? Was sollte ich ändern? Ich bemühe mich wirklich locker zu bleiben und mit dem Essen nicht hinter ihm her zurennen und gelassen zu sein aber das gelingt mir nicht immer! Soll ich einfach so hartnäckig bleiben und ihn dann einfach in Ruhe lassen wenn er den Kopf wegdreht? Geht diese Phase wieder vorüber? Entschuldigen Sie den lnagen Text aber ich weiß einfach nichtmehr richtig weiter! Vielen Dank Schöne Grüße Nicole
Hallo Nicole zum Einen kann ich dich beruhigen, und dir sagen, dass das Verhalten deines kleinen Sohnes vollkommen altersentsprechend ist. Essportionen schrumpfen oder werden ganz weggelassen, Essen wird zerpflückt oder heruntergeworfen. Besonders spaßig ist das Spiel, weil Mama so schön mitmacht :-) In diesem Alter ist Essen eher eine Nebensache. Die Kleinen müssen die Welt erkunden. Es ist alles interessant und da lassen sich die Kleinsten ganz schnell ablenken. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt. Alle Sinne wollen beschäftigt sein. Ermuntere deinen Kleinen ruhig dazu, etwas zu probieren. Lass ein beladenes Flugzeug in den Mund fliegen. Solche Spielchen machen durchaus Sinn - vorausgesetzt- ihr habt beide Spass daran und die Spielchen dienen nur für kurzfristige (!!) Animationen :-) Das beste was du tun kannst, ist die Sache gelassen zu nehmen und dich an den Entwicklungsfortschritten deines Kinder zu erfreuen. Denn schon mit etwa 10Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich häufig jetzt schon in verringertem Appetit, wie auch viele Eltern berichten. Die Stagnation im Längenwachstum, merkt man alsbald auch an den Kleidergrößen, weil die inzwischen über längere Zeiträume passen. Und weil ein Kind nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich auch nicht so schnell bemerkbar. Hunger kommt vor allem dann, wenn sich die Kleinen ausgiebig bewegen. Spätestens, wenn sie laufen und rennen können :-) Häufig auch schubweise (Wachstumsschub). Das äußert sich in vorübergehenden Fressphasen. Unternehmt deshalb viel draussen, lass ihn laufen, geht auf den Spielplatz, so kann sich Appetit entwickeln. Du kannst auf jeden Fall darauf achten, dass ihr/du gemeinsam mit eurem Kind die Mahlzeiten einnehmt und einfache Dinge anbietet. Ein reichhaltig gedeckter Tisch mit immer ungefähr gleichbleibendem Angebot weckt die Neugier und fördert das soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt. Neue Esssitten und Rituale treten nun an Stelle althergebrachter Gewohnheiten. Essen ist zeitweilig Nebensache. Dein Kind isst, nur nicht die Menge die du gewohnt bist oder erwarten würdest. Wenn dein Kleiner gesund ist, es ihm gut geht und er fröhlich den Tag erlebt und auch noch gut schläft, so kannst du davon ausegehen, dass alles in bester Ordnung ist. Ein wichtiger Aspekt ist, um Änderungen zu erwirken ist, dass ihr gemeinsam esst. Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost,besonders wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skpesis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Biete vermehrt gewöhnliche Lebensmittel und Speisen an, damit sich dein Kind daran gewöhnen kann. Hieraus bildet sich eine gute Basis. Werden Kartoffeln gemocht, ist der Schritt zum Knödel leichter. Wenn Nudeln gegessen werden, können bald auch Tortellini, gefüllte Nudeln, folgen. Macht die gemeinsamen Mahlzeiten zum Erlebnis. Farbenvielfalt, verschiedene Gerüche, die sich schon beim Kochen in der Wohnung verteilen, Kostproben direkt am Herd. All das macht Lust und Neugier auf Essen. Du kannst für euch beide gemeinsam kochen. Das ist gut. Neben typischen kindgerechten Familiengerichten wäre es gut, wenn die Vielfalt sich um so mehr im Angebot ausbreitet. Die Grundernährung kann und darf (und soll) vorwiegend noch mit Grundnahrungsmitteln in einer einfachen Zubereitungsform erfolgen. Kartoffelstückchen, Gemüsestückchen... Wiederholungen sind wichtig, damit dein Kleiner Sicherheit beim Essen bekommt. Beim Mittagessen gibt es einfache Speisen vom Tisch. Das können Nudeln oder gekochte Kartoffeln sein, auch Gemüsestückchen und Fleisch. Besonders gut ist Fingerfood, weil dein Kind selbst essen kann, was die Akzpetanz erhöht, Essmengen steigern kann und zusätzlich die Feinmotorik schult. Auch wenn dein Kind nciht von selbst die Dinge in den Mund nimmt - zeig es ihm, übt das Essen mit einer Gabel, dem Löffel. Lass dein Kind aktiv am Essen teilhaben. Gib einen Teller oder eine Schüssel, in die du Basics füllst. Die Dinge kann dein Kind auch erst mal nur zunächst spielerisch erkunden, was auch, oder eben bevorzugt in diesem Alter, mit dem Mund geschieht. Du kannst das Essen auch grob mit einer Gabel zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Auch so wird die Nahrug gut essbar ohne zu viel Kauaufwand zu fordern. Zum Kennenlernen neuer Geschmackseindrücke ist eine einzige Nudel oder Erbse , die du notfalls zusätzlich zum Brei gibst, schonmal ausreichend und führt ganz zaghaft an die Familienkost heran. Auch andere Speisen können statt Brei gegeben werden. Banane und andere Obstsorten bspw gerieben, zerdrückt, in Stückchen. Probier es aus. Und übt auch das Trinken aus anderen Gefäßen. Zusätzlich könntest du abgekochte Kuhmilch aus einem Becher, einer kleinen Tasse, o.ä. geben. Einfach zur Gewöhnung. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Kleinkinder diesen Alters wollen eigentlich alles probieren. Reißen Mama und Papa das Brot aus der Hand. Sie begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen - zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund wobei manches geschluckt und manches wieder ausgespuckt wird. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Riechen, Sehen, Fühlen, Schmecken... Biete immer wieder rhythmisch in den Tageslauf eingebunden, die vertrauten Speisen an. Es sollten hier möglichst alle Lebensmittelgruppen in den ungefähr empfohlenen Mengenanteilen dabei sein. Auf den Gewohnheiten basierend, kann sich deine Tochter an neue Speisen heranwagen. Dazu muss sie viel probieren und experimentieren. Wie könntest du eine sanfte Überleitung zu Tisch schaffen? Sieh die Dinge gelassener. Erwarte nichts. Bringe mehr Routine und Rituale in den Tagesablauf hinein. Den Übergang zu Tisch kannst du mit einer stets gleichbleibenden Handlung einleiten. Hände waschen, Töpfe kucken, Liedchen singen, kuscheln, Geschichte lesen. Ändere ggf die Essenszeiten und lasst euch Zeit beim Essen. Lass dein Kind kurz weglaufen und wieder kommen. Nimm deinen Kleinen beim Essen auch einmal auf den Schoß, vielleicht hilft die Körpernähe. Essen ist ein gesellschaftlicher Aspekt, der im Familienkreis schön zelebriert werden kann. Setze dein Kind dabei nicht unter Druck: Lass dein Kind dabei sein - mache das Essen als Erlebnis erfahrbar. Zeige deinem Kind mit vielen Worten (bspw hmm, lecker...) , Duft- und Kostproben, was es gerade alles zum Speisen gibt. Lass deinen Sohn selber essen und schaffe viele Anreize dafür. Das kann ein liebevoll gestalteter Esstisch sein, oder Bilder auf dem Teller, die man "weg essen" kann. Da lässt sich allerhand zaubern. Über solch einfache Umwege kannst du dein Kind zu mehr Ruhe bei Tisch bringen. Biete Speisen an, die dein Kind kennt und gerne isst. Biete Wahlmöglichkeiten, Vielfalt und Abwechslung und viele bekannte Basics. Kinder fordern uns Eltern immer wieder. Um dabei die Oberhand zu behalten, hilft es, Regeln aufzustellen. Damit lernt auch dein Kind bald gut umzugehen. Weitere gute Erziehungstipps gibt dir bestimmt Frau Schuster in ihrem Forum, hier bei rub. Das wird schon :-) Also dann mit dem Familientisch und viel spielerischem Anreiz, wird auch bald das Essen super funktionieren. Grüße B.Neumann
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