Mitglied inaktiv
Liebe Birgit! Brauche dringend deine Hilfe! Mein Sohn ist 17. Monate und isst fast gar nichts, bin immer der Hoffnung das es besser wird, aber... Seit der Enführung der Beikost (5. Monat) ist er ein ganz schlechter Esser. Morgens trinkt er (Flasche) etweder Kuhmilch+Reisflocken od. HIPP Guten-Morgen Flasche 100ml, Mittags vier kleine Löffel mit Mühe und Not Gemüse-Fleisch Brei + 200ml Traubensaft (den liebt er), nachmittags 150ml Joghurt(ohne Frucht, er will gar keine), abends etweder Kuhmilch+Griessflocken od. HIPP Gute-Nacht Flasche 100ml. Zwischen den Mahlzeiten wenn überhaupt einwenig von der Brezel oder eine Scheibe Wurst. Ich mache mir sehr viel Arbeit, koche alles mögliche , püriere verschiedenes Obst, backe und und .... Er sitzt auch bei uns am Tisch, nichts funktioniert, ausser spielen mit dem Essen. Ich bin verzweifelt, bin jeden Tag traurig und hilflos. Das ist ein ewiger Kampf. Ich bitte um einen Rat. was mache ich falsch? Vielleicht kennt jmd das Problem? ganz lieben Gruss und beste Wünsche
Hallo viktoria27 mit fällt auf, dass die Speisen sehr flüssig sind, wenig bis keinen Kauaufwand erfordern und insgesamt noch sehr an Babykost angelehnt sind. Mit 17 Monaten benötigt dein Kind keine speziellen "Babylebensmittel" mehr. Dein Kind ist normal entwickelt, oder? Eine Schluckstörung bspw liegt nicht vor, oder? Denn dies würde die bevorzugt flüssige Nahrung erklären. Oder es handelt sich eben schlicht um Gewohnheiten, die dein Kind nicht aufgeben will. Wenn medizinisch abgeklärt wurde, dass dein Kind gesund ist, dann helfen dir vielleicht folgende Tipps weiter: Gewöhne dein Kind immer weiter an gewöhnliche Lebensmittel. Babymilch-und Brei und Co solltest du weglassen und durch andere Speisen (Kuhmilch etc) ersetzen. Bedenke, dass auch der Traubensaft (pur?) eine Menge Energie (Kalorien) liefert, die entsprechend sättigen. Verdünne den Saft kontinuierlich jeden Tag ein bisschen mehr mit Wasser. Mittags können vier Löffel normales Essen ausreichen. Es get auch darum, dass dein Kind überhaupt neue Speisen probiert und kennenlernt. Manche Kinder sind sehr zögerlich mit dem Erweitern ihrer Speisenpalette. Dein Kind scheint dazuzugehören. Nach neuerem Wissen geht man davon aus, dass diese sog. Neophobie druchaus auch eine genetische Veranlagung beinhaltet. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen. Das betrifft eben das Essen und ist aus Urzeiten eigentlich eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Diese Veträglichkeit ist subjektiv und von Aussenstehenden nicht immer direkt nachvollziehbar. Was du schreibst, beklagen übrigens nicht wenige Mütter: Das Kind möchte nicht das essen, was es sollte. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. Das zu essen, was Kinder kennen und ihnen schmeckt, gibt ihnen Sicherheit. Essen hat nicht nur Geschmack, Konsistenz, Nährstoffe und Vitalstoffe, sondern auch andere Begleitstoffe. Mittels bestimmter Verarbeuitungstechniken ist es uns gelungen Lebensmittel essbar und geniessbar zu machen. Sie lehnen vor allem den Geschmackseindruck "bitter" ab. Du würdest selber auch keinen Kaffee trinken, wenn du nicht wüssest, dass er auf eine Art und Weise gut tut. Hätte Kaffee nicht diese Eigenschaft, würdest du Kaffee nicht trinken, weil er bitter schmeckt. Dein Körper bringt das jedoch druch die Erfahrung mit einem bestimmten "Gefühl" in Verbindung und will MEHR und immer wieder. Einseitiges Essen, das aber trotzdem einigermassen ausgewogen ist und das Kind sättigt - kein Problem. Langsam und unmerklich lässt sich die Palette der Gerichte erweitern. Den Zeitpunkt bestimmen oft unerwartete Momente und Situationen. Manchmal ist so eine Situation nicht der Esstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant etc Lass dein Kind aus dem Kochtopf probieren. Bereitet Mahlzeiten gemiensam zu und lass deine Tochter schon mal vorher probieren. Noch ein paar Hintergrundinformationen: Kinder sind viel sensibler in ihrem Geschmacksempfinden. Das kann zu Ablehnung bestimmter Speisen führen. Und bedenke, es müssen keine Riesenportionen gegessen werden. Freu dich (insgeheim) schon dann, wenn dein Kind eine einzige Erbse erst mal nur probiert hat. Die Verdauung ist individuell verschieden. Was dem einen gut bekommt, kann beim anderen zu Unwohlsein führen. Deswegen mögen viele Kinder Gemüse oft weniger gerne essen. Gemüse hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe aber bringt (im Vergleich zu Obst) keine Sättigung. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe sind manchmal schwerer verdaulich. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde, weil die Zubereitungsweise eine direkte Auswirkung auf die Verdauunng/Verdaulichkeit hat. Mit viel Fett (z.B.Rahmspinat) werden Ballaststoffe verträglicher. Ketchup bspw. hat einen hohen Zuckeranteil. Die Säure wird abgemildert und Kalorien kommen hinzu. Erbsen haben von Natur aus einen leicht süßlichen Geschmack. Pizza ist auch fettreicher wegen dem Käse und Öl. Deswegen akzeptieren Kinder oft mit Gemüse belegte Pizza. Auch Gemüsepuffer zählen hinzu- Einmal in der Kategorie -kein Gemüseessendes Kind- angelangt, führt oft schon diese Feststellung der Eltern zu einer weiteren Verweigerung. Wichtig zu wissen ist, dass bei der Appetitsteuerung viele Faktoren zusammenspielen. Eine ganz wichtige Rolle spielt auch die individuelle Verdauung der Speisen, die u.a. von der mikrobiologischen Darmbesiedelung abhängt. Auch bestimmte Krankheiten/ereignisse können einen Einfluss auf die Speisenauswahl haben. Hat das Kind zum Beispiel etwas gegessen und bekommt bald darauf einen grippalen Infekt o.ä., gar den Magen-Darm-Trakt betreffend, dann wird diese Speise meistens danach gemieden. Das hat biologisch gesehen, einen evolutionsbiologischen Sinn. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben noch dazu eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen (essen). Auch hier wieder, evolutionsbiologisch betrachtet, eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Besonders bittere Speisen sind oft giftig. Deswegen wird ein bitterer Geschmack von Kindern meistens abgelehnt. Grüne Paprika schmecken gekocht meist bitter. Aber auch alte Möhren können manchmal bitterer sein. Auch das Mundgefühl ist für Kinder wichtig. Sie mögen es lieber knackig. Leiber in eine frische Möhre reinbeissen, statt gekochte Möhren essen. Bestimmt gibt es ein paar wenige Sorten, die auch dein Kind begeistern können. Gerichte, die ein bisschen Gemüse enthalten. Denn sonst ist die Auswahl ja wirklich etwas eingeschränkt. Isst dein Kind Tomatensosse? Sosse von bspw Fleischbraten? Da kann ja theoretisch auch Gemüse drinnen sein. Avocado? Saure Gurken? Kartoffeln? Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Diese Veträglichkeit ist subjektiv und von Aussenstehenden nicht immer direkt nachvollziehbar. Übrigens ist Obst deswegen beliebter, weil es im Vergleich zum Gemüse einfach nahrhafter ist. Es liefert auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie, d.h. Kalorien und sättigt besser, bei vergleichsweise weniger störenden Begleitstoffen. über das Probieren können neue Esserfahrungen gesammelt werden. Auf diesen Erfahrungen beruht genussreiches Essen und darauf basiert widerum die Appetisteuerung. Kinder sollten bis zu 10 mal etwas probiert haben, bevor sie es wirklich gut akzeptieren und sich an den Geschmack gewöhnt haben. Auch der Geruchssinn spielt eine große Rolle. Denn noch bis ins Erwachsenenalter (lebenslang) hinein sind solche Erinnerungen mittels Geruchssinn aktiv, und die Bereitschaft später im Erwachsenenalter eine Speise zu probieren, ist dadurch sehr gross. Somit nimmt die Geruchsprägung noch vor der Geschmacksprägung eine wesentliche Rolle ein. Die einmal erlernten Geschmacksmuster, in frühester Kindheit, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten. Muttermilchersatzpulver bspw. enthält gewöhnlich den Aromastoff Vanillin. Das Münchner Sensorikunternehmen ASAP hat hierzu eine Versuch durchgeführt: 130 Jugendliche und Erwachsene erhielten zwei fast identische Proben Ketchup. Die Proben unterschieden sich in der Zugabe von Vanillin zu einer Ketchupflasche. Der vanillinhaltige Ketchup wurde von ehemaligen Flaschenkindern 4 mal so häufig bevorzugt, als von ehemals gestillten Personen. Eine neuere Studie ergab, dass Kinder, die häufig aromatisierte Fruchtjoghurts assen, sich so sehr an die Aromen gewöhnen, dass sie dann den im Testversuch selber angerührten Joghurt mit frischen Früchten, als Kunstprodukt zu identifizieren glaubten. Fazit: Das Aroma der echten Früchte war ihnen so fremd, dass sie die künstlichen, naturidentischen, natürlichen Aromen, jeweils als den Geschmack von "echtem Obst" abgespeichert hatten und künftig diesen "unechten" favorisieren. Wichtig zu wissen ist, dass bei der Appetitsteuerung viele Faktoren zusammenspielen. Eine ganz wichtige Rolle spielt auch die individuelle Verdauung der Speisen, die u.a. von der mikrobiologischen Darmbesiedelung abhängt. Jedes Kind hat seine Favoriten. Dieses Herauszufinden, ist schon mal was wert Dazu ist es wichtig, dass ein Kind ein möglichst breitgefächertes Repertoire hat, aus dem schöpfen kann. Das bedeutet, dass möglichst viel probiert werden sollte. Grüsse Birgit Neumann
Mitglied inaktiv
Hallo!Mein Kind war genauso.Ich bin dann wieder von Kuhmilch auf Pulver umgestiegen,weil da viel mehr Naehrstoffe drin sind.Mein Kind hat sich dann bis auf ca.2 Nudeln pro Tag NUR von Milch ernaehrt und zwar bis zum Eintritt in den Kindergarten mit gut 3 jahren.Ich habe auch allen Heckmeck gemacht,aber das Kind machte nicht mit.Am Schluss hat sie fast 3 liter Milch am tag getrunken.Im Kindergarten hat sie dann schnell alles aufgeholt und ist nun mit 6 die einzige in der familie die absolut alles ist oder wenigstens probiert! Selbst Brokoli isst sie mit Hingabe.Mach Dich nicht verrueckt,jedes Kind ist anders.Andere Muetter haben das Problen,das ihre kinder keine Milch trinken.Mein Kind war immer sehr gesund und quitschfidel,auch der kinderazt hatte keine Bedenken! Liebe Gruesse Netti
Die letzten 10 Beiträge
- Beikost: Batch Cooking Tipps für Brei – Und welche Küchenmaschine hält stand?
- Dattelpaste govinda acrylamid
- Gorgonzola Schimmel schädlich?
- Salz im Dampfgarer
- Peaky Kind zügig für Neues begeistern ohne Druck
- Öl für Baby 10 monate
- Wann weiß ich dass mein Baby (fast 11 Monate) nicht mehr nach Pre fragt / Ersatz
- Essen regulieren
- Schmelzflocken Baby Brei
- Brot mit Hefe für Baby