Frage: GOB für unterwegs

Hallo, wir fahren 1 Woche in den Urlaub. Mein Sohn ist knapp 10 Monate alt. Momentan bekommt er nachmittags immer GOB aus Hirseflocken und Obst selbstgekocht. Was kann ich ihm alternativ dazu geben wenn wir unterwegs sind und ich den Brei nicht frisch machen kann. Natürlich könnte ich mir heisses Wasser in der Thermoskanne mitnehmen, aber vielleicht gibts ja noch was anderes. Bei den fertigen Gläschen habe ich ohne Gluten nur Apfel-Traube-Reis ab dem 4. Monat gefunden und davon wird er schon lange nicht mehr satt.Die Gläschen ab dem 6. oder 8. Monat enthalten alle Gluten. Muß ich überhaupt noch streng glutenfrei ernähren? Außerdem achte ich auch auf allergenarme Ernährung, da mein Mann und ich Allergiker sind... Vielen Dank und liebe Grüße-das Forum finde ich spitze!!

Mitglied inaktiv - 10.08.2009, 15:02



Antwort auf: GOB für unterwegs

Hallo Molly freut mich, dass dir das Forum gut gefällt. Auf glutenfreie Ernährung musst du mit 10 Lm, denn allgemeinen Empfehlungen folgend, nicht mehr achten. Du kannst auch Brot geben und schauen ob sich dein Baby dafür als Fingerfood begeistern kann. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam vom Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Das habt ihr aber ohnehin schon so eingeführt, oder? Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Glutenhaltige Getreidesorten kann ein Baby ab dem 7. Monat bekommen. Nur allergiegefährdete Babies sollten glutenhaltige Getreidesorten frühestens ab dem 10. Lm erhalten. Gibt es im Familienkreis Zöliakiepatienten, dann sollte im gesamten ersten Lj darauf verzichtet werden. Denn die Krankheit lässt sich bei diesen genetisch vorbelastetetn Babies auch duch die frühe Gabe glutenhaltiger Getreidesorten provozieren. Gluten ist ein Eiweiß, das in manchen Getreidesorten (Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen, Gerste und Hafer) enthalten ist. Nicht in Reis, Hirse, Mais. Es gibt eine Krankheit, die Zöliakie, bei der eine lebenslange glutenfreie Ernährung eingehalten werden muss. In der Regel ist sie genetisch bedingt. Diese Krankheit ist meist im Säuglingsalter schon vorhanden, da angeboren, aber sie kann auch erst späteren Lebensjahren ausbrechen. Sie äußert sich in starkem Durchfall nach dem Verzehr glutenhaltiger Getreide und nachfolgend einer Gedeihstörung. Jedoch wird die Krankheit nicht immer diagnostiziert beziehungsweise erkannt. Erwachsene haben oft eine Ärzteodyssee hinter sich, bis Klarheit darüber herrscht, ob es sich bei diversen Symptomen wie chronischer Durchfall bzw Verdauungsproblemen um eine Glutenunverträglichkeit handelt. Deshalb wird bis zum 7. Lm. unbedingt eine glutenfreie Ernährung für Säuglinge empfohlen. Danach kann man besser erkennen, ob das Baby Gluten verträgt oder nicht. Je jünger das Baby, desto sensibler reagiert der Verdauungstrakt im Allgemeinen auf Fremdeiweisse und Nahrungsmittel. Es könnte Sinn machen, gilt aber auch als umstritten, Dinkelprodukten statt Weizenprodukten der Vorzug zu geben. Weizen nimmt eine Sonderstellung in der Allergieprophylaxe ein. 500g Dinkelvollkornmehl (fein) 1/2 Würfel frische Hefe 1 TL Salz 2 TL Zucker Wasser nach Bedarf (ca 200-300ml) Dinkelmehl in eine Schüssel geben, eine Mulde eindrücken, die zerbröselte Hefe in diese Mulde legen, mit zwei Prisen Zucker bestreuen. Mit ca 2 EL warmem Wasser bedecken und ganz vorsichtig in dieser Mulde die Hefe mit dem Wasser vermischen. Etwas Mehl darf vom Rand hineinfallen. Mit einem Tuch abdecken und an einem warmen, zugfreien Ort ca 20 min gehen lassen. Das Salz und den restlichen Zucker auf dem Rand vom Mehl verteilen. Jetzt alles zusammen kneten und das Wasser nach Bedarf zugeben. Der Teig sollte fest sein, aber nicht zu fest und darf nicht mehr kleben. Falls nötig, Wasser oder Mehl zugeben. Den Finger sollte man eindrücken können und klebefrei wieder herausziehen können. Wieder abdecken und ca 1/2 h gehen. Bis der Teig gut aufgegangen ist. Danach nochmals kurz durchkneten und in eine Kastenform legen. Den Ofen auf 50° einstellen. Die Form, nicht abgedeckt, hineinstellen. Ca 20 min gehen lassen. Der Teig geht jetzt nochmals deutlich auf. Damit die Oberfläche nicht austrocknet, diese mit Wasser bepinseln, immer mal wieder . Und schliesslich bei 180° ca 35 min backen. Aus dem Ofen holen und sofort wieder mit Wasser bepinseln. Die Kruste wird sonst zu hart. Erst dann aus der Form holen und auf einem Gitter auskühlen lassen. Wenn nötig, nochmals bepinseln. Wenn das Brot gut ausgekühlt ist, kann es geschnitten werden. Je nach Verbrauch die Scheiben einfrieren, da mit es nicht schimmelt. Nun zu deiner eigentlichen Frage. Benötigt dein Baby nachmittags den GOB? Oder würde auch ein Obstmus reichen? Dazu Kekse? Ausnahmsweise mal auf der Reise? Oder Reiswaffeln oder eben Butterbrot? Grüsse B.Neumann

von Birgit Neumann am 11.08.2009



Antwort auf: GOB für unterwegs

Hallo! Als Alternative gibt es von einer anderen bekannten Firma im Glas einen Frucht/Getreidebrei mit Banane/Pfirsich/Reis. Macht sehr gut satt, ist ohne Gluten, allerdings aber nicht allergenarm. Vielleicht hilft Dir das weiter. LG, Molly

Mitglied inaktiv - 11.08.2009, 00:27



Antwort auf: GOB für unterwegs

Liebe Molly, vielen Dank für den Tip. Mein Kleiner hat auf Pfirsich schon mal mit Durchfall reagiert. Das ist allerdings schon bestimmt 2 Monate her. Ich werds mal ausprobieren, vielleicht verträgt er es jetzt besser... :-) Liebe Birgit, herzlichen Dank für die überaus ausführliche Aufklärung bezüglich Gluten!! Ich bin begeistert! Werde mich mal langsam an die Sache rantasten. Kekse bekommt er ab und zu schon mal, auch Dinkelzwieback.Auch am Tisch bekommt er immer was zum probieren in die Hand. Ich werde mir aus deinen tollen Tips das passende zusammenstellen... Liebe Grüße Andrea

Mitglied inaktiv - 11.08.2009, 11:21