Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Geschmacksverstärker

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Geschmacksverstärker

Mitglied inaktiv

Hallo Birgit, ich konnte schon viele Tips aus deinem Forum aufgreifen, und heute muss ich selber mal was fragen. Als wir heute mittag bei Schwiegereltern zum Essen eingeladen waren, hab ich gesehen, dass Schwiegermutter mit Fertigwürze kocht. Ich konnte dann schlecht sagen, dass meine Kleine (17 Monate fast), dass nicht essen soll, und hab sie probieren lassen. Es hat ihr scheinbar geschmeckt, und bekommen ist es ihr auch. Jetzt meine Frage: Ist es schlimm, wenn sie ab und an Speisen isst, die mit Fertigwürze (und somit Geschmacksverstärkern) gewürzt wurde? Man weiß ja auch nie, wie Essen in Gaststätten beispielsweise gewürzt werden. Danke für Antwort! Susanne


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Susanne Geschmacksverstärker lässt sich in der modernen Küche kaum noch entbehren. Auch Wurstwaren enthalten manchmal Geschmacksverstärker. Geschmacksverstärker ist nicht per se giftig. Sonst wäre er als Zusatzstoff nicht zugelassen. Wie so oft, so gilt auch hier, die Dosis macht das Gift. Geringe Mengen schaden deinem Kind nicht. Beim Selberkochen besser darauf achten, dass möglichst wenig Produkte genommen werden, die diese Zutat enthalten. Achte einmal darauf, in welchen Produkten der Zusatzstoff enthalten ist: Fertigprodukte, Teilfertigprodukte oder Knabberartikel etc Geschmacksverstärker kommt vor allen Dingen dann zum Einsatz, wenn der Geschmack der Speisen durch lange industrielle Zubereitungs- und Garprozesse nicht mehr vorhanden ist und dann künstlich wieder hergestellt werden muss. Kinder sollten besser den Eigengeschmack der Speisen kennenlernen. Geschmacksverstärker gerät immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik. Negative Schlagzeilen macht es insbesondere immer wieder durch Berichte über Personen, die nach dem Genuss eines Essens im China Restaurant am sog. China Restaurant Syndrom leiden. Da aber nicht jeder nach einem solchen Essen Kopfschmerzen bekommt, lässt sich die Wechselwirkung zwischen dem Essen und dem folgenden Unwohlsein natürlich nicht pauschalieren. Jeder Mensch reagiert anders. Auch sei eine negative Wirkung von Glutamat dosenabhängig. Dann sei es besonders wichtig, die Kleinsten zu schützen. Sie haben eine niedrigere Toleranzschwelle als Erwachsene. Auch spiele die Speisenzusammensetzung eine Rolle. Je mehr kohlenhydrathaltige LM gleichzeitig verzehrt würden, desto besser werde das G. vertragen. Wenn also Wurst mit Geschmacksverstärker ohne Brotunterlage gegessen wird (viele Kleinkinder tun das gerne), wäre eine negative Wirkung eher zu erwarten... Negativ wird die Wirkung von Geschmacksverstärker auch deswegen bewertet, weil es Geschmack vorgaukelt und so zum Essen animiere. Gruss Birgit


Mitglied inaktiv

Hallo, ich achte bei der Ernährung meiner Tochter auch sehr darauf, dass möglichst keine Geschmacksverstärker ect. ´verwendet werden, d.h. Gemüsebrühe und Saucenpulver nur aus dem Bioladen und so. Aber wenn es bei mir mal echt schnell gehen muß, dann darf es auch mal ein Maggi oder Knorr-Fix sein. Ich denke, wenn es "mal" vorkommt und nicht täglich, ist es bestimmt kein Problem und führt gar zu irgendwelchen Schäden. Lg. Carmen


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