Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Genug Essen ?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Genug Essen ?

Mitglied inaktiv

Hallo Birgit! Ich brauche deinen Rat! Meine Tochter ist ein Jahr alt, 73 cm und 8110g schwer. Sie wurde mit 10 monaten abgestillt. Seitdem isst sie so: ca. 6:00 240 ml Hipp 1 7:30 Brot mit Butter, Marmelade, Tee 10:00 ein halbes Obstgläschen 12:00 240 ml Hipp 1 15:00 ein halbes bis ein ganzes Obstgläschen, Biskotte 17:00 Hirsebrei mit Wasser angerührt plus ein bischen Obst 18:30 240 ml Hipp 1 Seit einer Woche versuche ich das Mittagsfläschen wegzulassen udn sie mehr zum mitessen zu animieren, sowie den abendbrei durch brot, Käse etc. zu ersetzen. Ich habe nun folgende Fragen, wo ich mir nie sicher bin: sie isst nicht sehr viel mittags, Gemüse-Fleisch-Gläschen lehnt sie ab, will selber essen, aber dann nur Nudeln, Spätzle usw. Gemüse mag sie auch nicht. Darum hab ich ihr immer ein Fläschen gegeben, weil sie sonst nicht satt wurde. Ich koche zwar auch selbst udn püriere es dann für sie, aber da isst sie auch wie ein Spatz. Bekommt sie da genug Nährstoffe...was kann ich tun??? Es heisst doch immer das Eisen ist so wichtig..aber wenn sie nichts mag...was tun?????? Ich habe meinen Kinderarzt gefragt, ob ich nun auf die 2er Nahrung umsteigen soll, er meinte, dass ich das gar nicht mehr bräuchte, sondern auf normale Milch umsteigen kann. Er betont immer, dass sie zu wenig Gewicht hat. Mich hat das irritiert, denn ich denke mir, Folgemilch hat doch mehr Nährstoffe und Gehalt als normale Milch, und wenn sie eh schon zu leicht ist, soll ich dann wirklich auf normale Milch umsteigen? Bekommt sie dann nicht noch weniger Nährstoffe? Wie offt brauchen Kinder in dem alter wirklich Fleisch? Vielen Dank im Voraus! LG Manuela


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Manuela du solltest dein Kind in diesem Alter nicht mehr an eine Folgemilch gewöhnen. Natürlichen LM sind immer der Vorzug gegeben. Die Kinder solen die gewöhnlichen LM kennenlernen und möglichst zunächst deren Eigengeschmack. Die Werbung verspricht viel, gerade wenn es um Kinderlebensmittel geht. Aber die einzigen, die einen Vorteil daraus ziehen, sind die Hersteller. Du musst im Übrigen keine Angst haben, dass dein Kind vor vollen Tellern verhungert. Deine Tochter hat einen ausgeprägten Hang zu Süßem, den du aber unterstützt, indem du ihr besagte gerne gibst, aus Angst, deine Tochter beköäme nciht genügend. Du solltest dem Ganzen gelassener entgegensehen. Deine Tochter braucht nun auch keine Brei mehr zu essen. Und deine Tochter bekommt recht viel Milch. Die sättigt und nimmt den Hunger bzw den Hunger auf anderes. Und wieso rührst du den Abendbrei nicht gleich mit der Milch an? Insgesamt erscheint mir der Speiseplan auch zu fettarm und zu süß. Der Obst -und der Milchanteil sind zu hoch. Ab dem 10. Lm bereits können und sollten Babies langsam an die Familienkost gewöhnt werden. (Bei HA-Ernährung musst du einiges beachten). Sie werden neugierig, wollen probieren und sollten dies auch. Zurückhaltendere Babies sollten neben ihrer üblichen Breikost, die Gelegenheit erhalten, neue Speisen, die sich in Geschmack und Konsistenz von den Breien unterscheiden, kennenzulernen. Das können zunächst Nudeln sein, Kartoffelstückchen oder Reis, auch Gemüse etc. Das Baby erhält weiterhin die gewohnte Kost und zusätzlich die neuen LM und Speisen, die auch der Rest der Familie isst. Es mag sie gerne auch mit den Fingern pieksen. Die Portionen nicht so üppig machen. Weniger ist zum Kennenlernen mehr! Familienkost bedeutet, dass das Kind das Gefühl hat, am Familientisch ein vollwertiges Mitglied zu sein, und es soll lernen, "dass gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Das Essen sollte möglichst sparsam gesalzen und gewürzt sein. Und Fertiggerichte sollten tabu sein. Vorsichtig solltet ihr noch mit stark blähenden Gemüsesorten wie Rotkohl, Bohnen o.ä. sein. Auch stark gebratene Speisen sind noch nicht so sehr geeignet. Was du im Weiteren kochen kannst, hängt davon ab, wie deine üblichen Kochgewohnheiten sind. Am besten würzst du einfach weniger oder kochst kritische Speisen nochmal separat. Du kannst auch im Baukastenprinzip kochen. Alle Zutaten separat. Das mögen Kleinkinder ohnehin sehr gerne. Sehen und kennen bzw erkennen, was sie essen. Das erhöht die Akzeptanz. So, nun kannst du mich konkret nochmal fragen, wenn ich dich jetzt verunsichert habe. Gruss Birgit


Mitglied inaktiv

Liebe Birgit! DAnke erstmal für deine Antwort. Die Milch gebe ich ihr, damit sie genug bekommt, weil sie ja sonst nicht allzuviel zu sich nimmt, und die sorge redet mir immer der Kinderarzt ein, der ständig bemängelt, dass die Kleine zu dünn ist. Wenn ich dich richtig verstanden habe ist die normale Milch ok? Wieviel Milch soll sie denn bekommen. Ich habe gelesen 2 bis 3 Milchmalzeiten sind ok? Auch habe ich das Problem, wenn sie Hunger hat, aber schon sehr müde ist (Mittags zb.), dass sie dann auch nicht essen mag, weint, und nur das Flascherl nimmt. Was soll ich denn da tun? Was sollte ich ihr denn statt dem Obsr geben....ist das nicht die gesündeste zwischenmalzeit..? Irgendwie bin ich jetz schon ein bischen verwirrt...(-: Danke im Voraus! Manuela


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Manuela ja, die Ernährung der Babies und Kleinkinder ist manchmal nicht so einfach. Im Rahmen des Kocheckeforums ist deine Frage auch nicht ganz so einfach zu beantworten, weil ich dazu noch mehr Informationen bräuchte. Wie ist denn der Knochenaufbau deines Kindes? Schmal? Sieht sie denn abgemagert aus? Vielleicht ist die Müdigkeit der Grund, dass sie kein richtiges Essen zu Mittag möchte. Ist ja auch verständlich. Die Flasche ist da bequemer und prinzipiell okay. Versuche es doch zu einem anderen Zeitpunkt. Obst ist schon eine gesunde Zwischenmahlzeit, aber nicht drei mal am Tage und als alleinige Hauptspeise auch nicht so sehr geeignet. Ich schlage dir folgendes vor: morgens: Milch 1. ZMZ: ein Butterbrot ohne Marmelade evtl mit Mandelmus, Avocado, Frischkäse, oder einem unsüßen Belag Mittagessen: Essen vom Tisch bzw Milchflasche Nachmittag: Brot mit Butter und etwas Obst. Auch ein Getreidebrei mit Butter oder Öl wäre geeignet. Abendessen: Hirsebrei mit Milch angerührt. Wenn deine Tochter auf ein Abendfläschchen nicht verzichten will, dann gibst du in den Brei wenigstens Butter. Entweder du bleibst bei der bekannten Folgemilch oder du steigst auf Kuhmilch um. Mit einem Jahr kann deine Tochter auch schon (Natur-)Joghurt bekommen. Du solltest insgesamt versuchen, die Mahlzeiten weniger süß zu gestalten. Und orientiere sich an meiner vorhergehenden Antwort. Gruss Birgit


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