Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Essensverweigerung

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Frage: Essensverweigerung

Mitglied inaktiv

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Hallo Birgit, mein Sohn ist fast 12 Monate alt und macht seit ungefähr einer Woche beim Mittagessen ( Gemüsebrei ) Probleme: er ist erst ganz heiß auf sein Gläschen ( deutet und sagt mmmhhhh ), sobald ich ihn aber füttern will dreht er sich weg, fängt an zu schreien und zu weinen und steigert sich total rein, so dass ich ihn kaum mehr beruhigen kann. Ich habe auch schon mal selber Kartoffelbrei gekocht und mit dem Gemüsegläschen gemischt, will er aber auch nicht. Butterbrot, kleingeschnittene Spaghetti, Zwieback, Reiswaffeln, Obstgläschen und milchfreien Getreide-Obst-Brei ißt er gerne und meist ohne Probleme. Ich glaube, dass er jetzt meistens selber essen will ( verlangt immer einen Löffel ), aber es kommt fast noch nichts im Mund an und helfen lässt er sich nicht ( das gleiche Geschrei wie oben ). Wenn ich ihn alleine Essen lasse matscht er im Essen rum und versucht auch mit der Hand zu essen, was bei Brei ja schlecht geht. Ist das nur eine vorrübergehende Phase und wie kann ich ihm das mit dem Löffel Essen angewöhnen? Was kann ich ihm alternativ zu Brei anbieten/ wie stückig kann das Gemüse z.B. Brokkoli oder Zuccini oder Kartoffeln sein? ( er hat 8 Zähne ) Darf er ruhig mit dem Essen rummatschen? und ist es bedenklich wenn er im Moment kein Gemüse essen will / soll ich ihm dafür einen Getreide-Obstbrei geben, den ißt er nämlich noch. Außerdem wird er noch 2-3x täglich gestillt. Hoffentlich nicht zu viele Fragen... Vielen Dank, aber ich mache mir schon etwas Sorgen, wie es weitergehen soll! Claudia


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Claudia alles ganz normal:-) Lass dein Kind mit dem Essen spielen und alles herummatschen. Kinder wollen Essen auch be-greifen. Dein Kind möchte und sollte selbständiger werden und du müsstest theoretisch gelassener damit umgehen :-) Wenn dein Kind merkt, dass es mit dem Alleineessen noch nicht so recht klappt, dann lässt er sich auch wieder füttern. Mit den Fingern essen sollte auch erlaubt sein. Das geht meistens einfacher. Und mit den festen Nahrungsmitteln klappt das bei euch doch wunderbar, wie du schreibst. Ausserdem stillst du, somit ist dein Kind gut ernährt. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen. Das betrifft eben das Essen und ist aus Urzeiten eigentlich eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Diese Veträglichkeit ist subjektiv und von Aussenstehenden nicht immer direkt nachvollziehbar. Übrigens sind süsse LM u.a. so begehrt, weil sie nahrhaft sind. Sprich, sie liefern auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie. Fett (Pommes) hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag, weniger Essaufwand erfordert, aber trotzdem gut sättigt. Hier lohnt das Selberzubereiten. Süßes vermittelt ein rasches Sättigungsgefühl, was evolutionär bedingt eine ebensolche Berechtigung hat. Gemüse dagegen hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Individuell verschieden. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde. Mit viel Fett - Rahmspinat. Ketchup: sehr hoher Zuckergehalt. Erbsen: leicht süßlicher Geschmack. Pizza: fettreich Da gibt es einige Beispiele. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Du siehst - die richtige Zubereitung, Freude beim Essen, ohne Druck von aussen, das Ermuntern zum Probieren (Ausspucken erlaubt), und das Kind isst gerne. Klar, ganz so einfach ist es nicht immer. Mach dir nichts draus, nicht alle Kinder mögen alles Obst-und Gemüsesorten gerne essen. Manche essen gar nichts und manche haben zwei bis drei Lieblingssorten. Andere Kinder mögen Fleisch nicht so gerne essen und wieder andere verabscheuen Milchprodukte. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. Gruss Birgit


Mitglied inaktiv

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meine Kleine hat diesen Monat auch ihren ersten Geburtstag. ich schneid ihr das Essen in mundgerechte Stückchen und geb ihr dann immer eins auf ein Brettchen. Oder wir haben jetzt auch schon versucht, ihr was auf ne Kuchengabel zu pieksen. Das schiebt sie sich dann auch alleinin den Mund. nachmittags den Brei mag sie auch nicht mehr so gern. Liegt wohl auch daran, dass sie sieht, was ihr essen und sie viell. nicht mehr so ein Babyessen mag. Gruß hoge19


Mitglied inaktiv

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Hallo Ich habe auch dasselbe durchgemacht!!! Ich habe ihm einen Löffel in die Hand gedrückt - damit war er dann so beschäftigt, daß er gar nicht gemerkt hat, wie ich mit dem zweiten Löffel gefüttert habe... Mal durfte er und dann ich. KLar gibt es dabei Sauereien, aber das Kind muß es ja mal lernen! Viel Spaß noch!!!


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