Mitglied inaktiv
Hallo, wie ich gesehen habe sind Sie Ernährungsberaterin - ich hoffe Sie können mir helfen. Ich versuche seit einiger Zeit ein paar Antworten auf (nach meiner Meinung) einfache Fragen zu bekommen. Auf verschiedenen Ernährungsseiten lese ich oft wiedersprüchliche Aussagen und ich finde keine Antworten auf das was ich wissen will. Und jeder sagt einem was anderes..........;-(( Also, meine Tochter ist 10 Monate alt. Kann ich ihr einen Naturjoghurt mit frisch reingeschnippeltem Obst (Banane, Apfel etc.) zu essen geben? Ab wann kann ich ihr Früchte wie Ananas, Aprikosen, Pfirsiche und so was geben? Kann ich ihr schon ganze Wurstscheiben (Lyoner, Salami o.ä.) geben? Ab wann darf sie Fisch und Marmelade essen? Ich habe schon zu hören bekommen ich soll es ihr einfach geben und schauen wie sie es verträgt oder was passiert - aber mein Kind ist doch kein Versuchskaninchen! Ich möchte einfach wissen, ob ich ihr die Sachen geben kann oder ob es Sachen sind die ich ihr lieber noch nicht geben soll, weil der Magen/Darm von dem Zwerg das eine oder andere noch nicht richtig verdauen kann. Verstehen Sie was ich meine? Ich möchte nur auf die von mir genannten Produkte eine Antwort haben......Ich hoffe Sie können mir helfen. Danke im voraus! LG Conny
Hallo Conny die absolut allgemein üblichen Empfehlungen gibt es tatsächlich nicht. Man könnte es jedoch in siweit verallgemeinern, als dass man eben sagt: Vorsicht ist besser. Hier in Deutschland gibt es immer häufiger Babys/Kleinkinder/Kinder, die Allergien haben. Deswegen wird allgemeinhin empfohlen, Lebensmittel mit einem besonders hohen Allergiepotential möglichst lange zu meiden. Das sind vor allem Kuhmilch, Fisch, Erdbeeren, Kiwi, Nüsse. Das kannst du mal im Forum von Frau Dr. Reibel nachlesen. Da manche Babys aber sehr robust sind, ist eine solche Prophylaxe nicht immer notwendig. Gesäuerte Milchprodukte sollten besser erst nach dem 1. Geburtstag gegeben werden. Frische Früchte können ab etwa dem 8. Lm gegeben werden. Wurst gilt als umstritten. Denn neben einem hohen Salzgehalt sind auch Zusatzstoffe drinnen. Alternativen wären Wurst aus dem Bioladen/Biometzger. Etwas Leberwurst. Salami ist für den Anfang viel zu intensiv. Beim Fisch muss man ganz arg vorsichtig sein, wegen evtl enthaltener Minigräten. Marmelade ist meist viel zu süß. Gegen Mini (wirklich Mini) mengen zum Probieren ist meist nichts dagegen einzuwenden. Das Baby soll ja dazu ermuntert werden, die Speisen von mama und Papa zu probieren. Es geht hier vor allem um die Geschmacksprägung. Die einmal erlernten Geschmacksmuster, in frühester Kindheit, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten. Muttermilchersatzpulver bspw. enthält gewöhnlich den Aromastoff Vanillin. Das Münchner Sensorikunternehmen ASAP hat hierzu eine Versuch durchgeführt: 130 Jugendliche und Erwachsene erhielten zwei fast identische Proben Ketchup. Die Proben unterschieden sich in der Zugabe von Vanillin zu einer Ketchupflasche. Der vanillinhaltige Ketchup wurde von ehemaligen Flaschenkindern 4 mal so häufig bevorzugt, als von ehemals gestillten Personen. Das Kind sollte Kauen, verschiedene Konsistenzen kennenlernen. Merken, dass ein und das selbe Gericht jedesmal geschmacklich etwas variieren kann. Dass verschiedene LM unterschiedlich sättigen. Dass es kleine und grosse Nudeln gibt, die aber jedesmal in gleicher Weise verdaut und vertragen werden. Eine neuere Studie ergab, dass Kinder, die häufig aromatisierte Fruchtjoghurts assen, sich so sehr an die Aromen gewöhnen, dass sie dann den im Testversuch selber angerührten Joghurt mit frischen Früchten, als Kunstprodukt zu identifizieren glaubten. Fazit: Das Aroma der echten Früchte war ihnen so fremd, dass sie die künstlichen, naturidentischen, natürlichen Aromen, jeweils als den Geschmack von "echtem Obst" abgespeichert hatten und künftig diesen "unechten" favorisieren. Babies und Kleinkinder haben ein sehr sensibles Geschmacksempfinden, da kann ein Gewürz schnell mal zu überdosiert schmecken und zum Ablehnen des gesamten gerichtes führen. Wenn das Kind erst die Basisvariante einer Gemüsesorte kennenlernt und gerne isst, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es dieses Gemüse dann in vielen Varianten essen wird. In Gerichten, die gewürzt sind. Auch haben viele Gewürze besondere Wirkeigenschaften, weswegen aus ihnen auch Tee hergestellt werden kann, der besondere medizinische Eigenschaften aufweist. Das kann zum Ablehnen der Gewürze und gewürzter Gerichte führen und ihnen quasi den Appetit verderben. Die ganz Kleinen sollten vor allem wegen der Geschmacksprägung immer erst die mit Liebe selbstzubereitete Variante kennenlernen. Geschmacksverstärker und Co sollten möglichst in der Babyzeit nicht drinnen sein. Zumindest nicht in der Dauerkost die es regelmäßig gibt. Probieren können die Kinder schon mal, es sollte dann aber möglichst nur eim Probieren bleiben. Das Essen kann gewürzt sein, aber nicht überwürzt. Lieber das eigene Essen nochmal nachsalzen. Besonders im Kleinkindalter sollten frische und natürliche Lebensmittel bevorzugt werden, damit das Kind die natürlichen Aromen kennenlernen kann. Gruss Birgit
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