Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Essen ein Drama?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Essen ein Drama?

Mitglied inaktiv

Hallo Birgit, unsere Tochter ist fast 15 Monate alt. Das Essen wird jedoch immer mehr zum Problem. Aber vielleicht von Anfang an: Da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht stillen konnte (starke Schmerzmittel), bekam unsere Tochter von Anfang an Flaschennahrung, die, wie sich nach 8 Wochen Bauchschmerzen und Geschrei herausstellte, sie nicht vertrug. Sie bekam dann Beba Sensitive, trinkt mittlerweile Beba Anfangsmilch (Ja richtig, immer noch die Anfangsmilch). Das mit dem Zufüttern war auch etwas schwierig. Erst nach mehreren Anläufen schafften wir es dann mit 7 Monaten Gemüsegläschen zu essen. Selbstgekochtes mag sie gar nicht, sondern nur HIPP-Gläschen. Auch heute kann ich ihr nur die ab 4 Monaten füttern, denn sobald ein kleines Klümpchen dabei ist, ist die Mahlzeit für sie beendet. Lieber hungert sie den ganzen Tag. Milch oder Getreidebrei, sowie auch Obst bekomme ich ebenfalls nicht in sie rein. Das einzige sind noch trockene Nudeln, die sie aus der Hand essen kann und auch mal etwas Fleischwurst und mal ne Brotkruste. Ihr Speiseplan sieht im Moment so aus: Morgens 1 Flasche (170 ml) zwischendurch mal einen Keks oder Brotkruste mit etwas Butte oder Frischkäse Mittags 1 Gläschen ab dem 4. Monat Nachmittags 1/2 Joghurt Abends vielleicht ein paar trockene Nudeln Und bevor sie ins Bett geht trinkt sie noch eine Flasche mit 170 ml. Sie gehört zu den sehr leichten und kleinen Kindern. Aber je mehr ich mit dem Essen Druck mache, um so weniger ist sie mir. Der Kinderarzt hat auch schon das Blut untersucht, da wir schon Tage hatten, wo sie nicht mal die Flasche getrunken hat. Er meint, ich solle ihr die Wahl lassen, was sie will und wieviel. Ich würde sie aber schon gerne ausgewogener und gesünder, vor allem mit Obst und Gemüse füttern. (Als Hinweis vielleicht noch folgendes: Sie ist motorisch Entwicklungsverzögert und oft unausgeglichen und unzufrieden, weil wie geistig weiter ist als körperlich; weiß nicht, ob das auch was damit zu tun haben kann?) Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn sie mir Tips zur Ernährung geben könnten. Vor allem, wie ich ihr das Essen interessanter machen könnte?! Noch alles gute im Neuen Jahr und viele Grüße von Lucia


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Halli Lucia im Rahmen des Kocheckeforums darf ich dir auf deine spezielle Frage keine ausreichende Antwort geben. Da deine Tochter leider zu Anfang eine Nahrung erhielt, die sie nicht vertrug, hat sie eine entsprechend ausgeprägte Scheu vor neuen, unbekannten LM. Diese Scheu ist normal, aber bei euch erscheint sie mir sehr ausgeprägt zu sein. Möglicherweise verträgt sie auch jetzt viele LM einfach nicht. Das ließe sich nicht mit einem Bluttest untersuchen, sondern müsste auf Versuchen basieren. Möglicherweise ist ihre Darmflora aufgrund der Vorgeschichte nicht ganz so mit Mikroorganismen besiedelt, wie es wünschenswert wäre und manche Speisen sind daher für sie schwerer verdaulich. Sie werden folglich gemieden. Das wäre jetzt einfach meine Überlegung dazu. Gibst du Öl in den Brei? Denn im Öl sind essentielle Fettsäuren enthalten, die für eine normale Gehirnentwicklung wichtig sind. Welche Gemüsebreie isst sie denn? Isst sie auch Brotstückchen? Kartoffeln? Fleisch? Wen sie ja Fleischwurst isst, dann wähle hier doch eine in Bio-Qualität (ohne allzuviele Zusätze) und gib ihr das ruhig 2 mal die Woche. Ist sie am Familienessen interessiert? Ist sie organisch ansonsten völlig gesund? Blutwerte okay? Hast du auch mal eine zweiten KiA zu Rate gezogen? Gruss Birgit


Mitglied inaktiv

Hallo Birgit, hier erst mal einige Antworten auf die Fragen: - Sie isst Kürbisgemüse mit Kartoffeln, Karotten mit Kartoffeln und Lamm, Spinat mit Kartoffeln (alles natürlich feinst püriert). - Brotstückchen und Stückchen vom Brötchen isst sie auch, aber wir haben den Eindruck, nur zum Knabbern. Sie mag nur die Rinde und versuche dann Butter oder Frischkäse draufzuschmuggeln. - Kartoffeln in Stücken oder Fleischstückchen mag sie keine. Manchmal kann ich sie für ein paar kleine Fetzen von einer Frikadelle begeistern - Sie ins Familienessen zu intergrieren ist zwar manchmal schwierig, aber wir setzen Sie jedesmal dazu, wenn wir essen und wenn sie dann nur auf einer Brotkruste herumnagt (Sie isst übrigens sehr gerne den Rand einer Pizza, haben wir durch Zufall herausgefunden!) - Der Kinderarzt hat schon eine Blutuntersuchung gemacht. Organisch ist sie sehr gesund. Die Sache mit der Darmflora hatte ich auch schon in Verdacht, da sie auch oft Blähungen hat. Was kann ich da unternehmen? Sollte ich zu einem Heilpraktiker gehen oder bin ich da beim Kinderarzt besser aufgehoben? Über eine Rückantwort würde ich mich sehr freuen Liebe Grüße Lucia


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Lucia sorry, ich bin ein bisschen durcheinandergeraten, weil der Name Michael irgendwie zweimal auftauchte. Wenn du einen guten HP kennst, dann würde ich das Problem selbigem schildern. Auf jeden Fall solltest du deinen KiA auch darauf ansprechen. Wenn sie organisch gesund ist, solltet ihr einfach weiterhin so fortfahren, dass sie die Möglichkeit erhält, neue Speisen zu kosten. Bei einem grossen, qualitativ hochwertigen Angebot wird sie die für sie geeigneten Speisen herauspicken. Mit den Gemüsebreien erhält sie doch schonmal einen guten Nährstoffmix. Gruss Birgit


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