Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ernährungsverhalten

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Ernährungsverhalten

Mitglied inaktiv

Hallo Birgit, ich habe mehrere Fragen zur Ernährung meiner Tochter (15 Monate): Welche Alternativen gibt es zum morgend-u.abendlichen Brot mit Milch? Meine Tochter ist ständig nur den Belag vom Brot,z.B. Wurst,Käse u.s.w. Den Rest lässt sie liegen.Wie reagiert man darauf? Außerdem ist sie am liebsten die Mittagsmenüglässchen, z.B. von HIPP.Unser Selbstgekochtes wird fast immer verweigert.Woran könnte es liegen ? Obst mag sie über alles, vor allen Dingen Banane.Leider isst sie überhaupt kein Gemüse.Wie kann man ihr das schmackhaft machen? Zum Schluss hätte ich gerne noch eine Literaturempfehlung zum Thema Kochen für Kleinkinder. Ich hoffe ich habe nicht zu viele Fragen gestellt und bedanke mich sehr für die Beantwortung. Bis zum nächsten Mal Fratzel


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Fratzel Antwort kommt nachher :-) Gruss Birgit


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Fratzel so, jetzt aber :-) viele Kleinkiner klauen sich den Belag vom Brot und lassen es dann liegen. Ist nicht weiter dramatisch, nur können sich leider auch sehr eigene Essvorlieben dadurch entwickeln. Hat dein Kind zuvor evtl schon viel stärkehaltige Produkte gegessen? Kekse, Kuchen, Brezel etc? Oder welche Brotsorte habt ihr? Ist das Brot von der Rinde befreit? Hast du es ihr in kleine mundgerechte Häppchen geschnitten? Darf sie es selber essen? Es muss abends nicht zwangsweise Brot sein. wie ist es mit Nudeln und Reis sowie Couscous, Bulgur bzw anderen stärkehaltigen Beilagen? Gemüsereis Auch abends könntest du statt Brot, gebutterte Nudeln geben. Gebratenes Brot kann vielleicht auch dein Kind begeistern. Dazu Toastbrotscheiben in Butter von beiden Seiten leicht anbraten und leicht salzen. Ein himmlischer Genuss. Das stellt einen Kompromiss zu einer einfachen Brotmahlzeit dar. Kombiniert mit Gemüse oder Obst und Milch ist das ein netter Abendsnack. Ist zwar nicht für jeden Tag, aber auch mal eine Abwechslung zu Nudeln. Morgens wäre auch nur Milch möglich, oder Müsli o.ä. Brot wäre deiner Tochter villeicht zu einem späteren Zeitpunkt lieber? Versuche deine Tochter immer weiter zum Familienessen hinzuführen. Isst deine Tochter diese Menüs vom eigenen Teller? Das sollte unbedingt schon einmal so sein. Bei den Menüs weiss deine Tochter, dass es ihr schmeckt, dass es gut nährt und für sie gut verdaulich sei. Das gibt ihr Sicherheit. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen. Das betrifft eben das Essen und ist aus Urzeiten eigentlich eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Soll dein Kind nun ausschliesslich bei euch mitessen, dann überforderst dein Kind evtl. ;anche Kinder sind da wirklich sehr vorsichtig. Kann sie dagegen freiwillig bei euch mitessen, dann ist das für sie eher spielerisch. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel auch kennenlernen. Und stör dich nicht allzu sehr dran, dass dein Kind Gemüse wniger gerne isst. Nicht alle Kinder mögen alles gerne essen. Manche essen kein Gemüse oder Obst und manche haben nur zwei bis drei Lieblingssorten. Andere Kinder mögen Fleisch nicht so gerne essen und wieder andere verabscheuen Milchprodukte. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. Gemüse dagegen hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Individuell verschieden. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde. Mit viel Fett - Rahmspinat. Ketchup: sehr hoher Zuckergehalt. Erbsen: leicht süßlicher Geschmack. Pizza: fettreich Da gibt es einige Beispiele. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Du siehst - die richtige Zubereitung, Freude beim Essen, ohne Druck von aussen, das Ermuntern zum Probieren (Ausspucken erlaubt), und das Kind isst gerne. Klar, ganz so einfach ist es nicht immer. Spielerisch das Essen anbieten das funktioniert oft gut. Ein Gesicht aus Gemüse legen, im Beisein des Kindes. Selber davon essen. Beim Gemüseschnippeln dem Kind etwas Rohes (niemals grüne Bohnen oder Kartoffeln, Kürbis) in die Hand drücken. Vielleicht beisst es mal ab. Gruss Birgit


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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