Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ernährung

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Ernährung

Mitglied inaktiv

Hallo, ich habe eine Frage bezüglich der Ernährung für meine Tochter (fast 10 Monate). Kurz zur Erläuterung unser Tagesablauf: morgens (so gegen 6 Uhr) - Stillen vormittags (so gegen 9 Uhr) - eine Scheibe Toastbrot oder Obst mittags - Gläschen nachmittags - Keckse, Kuchen oder Obst-Getreide-Brei abends - Stillen Seit Samstag weigert sich nun meine Tochter, wenn ich Sie abends an die Brust anlege. Sie schreit und macht sich steif. Nun sagten meine Mutter und Schwiegermutter, dass ich ihr doch abends auch eine Scheibe Brot und zum Trinken Tee geben soll. Das habe ich nun am Samstag und auch heute Abend (denn sie wollte wieder nicht an die Brust) so gemacht, und meine Tochter hat dies auch super gegessen. Ist eine Brotmahlzeit in diesem Alter schon ok??? Oder muss ich Ihr in diesem Alter noch Milchbei geben?? Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar. Viele Grüße


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo bienchen81 dein Baby scheint bereit für die Familienkost zu sein. Du könntest abends statt Brei Brot geben. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Und weil dein Baby jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit vermindert. Das kann sich auch nur dadurch äußern, dass bspw der Nachmittagsbrei nicht mehr gerne gegessen wird oder die geforderten Milchmengen kleiner werden. Manchmal haben die Kleinen Wachstumsschübe und essen dann vorübergehend wieder viel größere Mengen. Dann essen sie wieder eine Weile weniger usw. Da das Wachstum nun weniger schnell vonstatten geht, machen sich evtl Nahrungsdefizite auch nicht so schnell bemerkbar. Deswegen ist es nicht schlimm, wenn Kinder zeitweise scheinbar eher einseitig essen. Oder wenn die Portionen eher klein sind. Oder wenn mittags mal nur Nudeln ins Kind wandern und nur zwei Löffelchen Gemüsebrei. Um die Ernährung trotzdem vollwertig zu gestalten, sollten die Speisen altersgrecht gegeben werden. Besonders gut ist Fingerfodd, weil das Selberessen hier einhergeht und dadurch das Essen spielerisch erlebt wird, was die Akzpetanz erhöht, Essmengen steigern kann und zusätzlich die Feinmotorik schult. Mach mit ganz einfachen Speisen vom Familientisch weiter. Nudeln, Kartoffeln, Gemüse, ergänzend evtl Fleischbrei oder ähnliches. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten (Basics) einzeln in gewünschte Konsistenz/Optik präsentieren. Grüsse Birgit Neumann


Mitglied inaktiv

Hallo Frau Neumann, danke für die schnelle Antwort. Muss ich ihr zusätzlich dann Abends zu dem Brot noch Milch (aus der Flasche) geben, oder ist Tee auch ausreichend?? Vielen Dank. Viele Grüße


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo bienchen81 du kannst Tee dazu geben. Mag dein Baby dann zu einem anderen Zeitpunkt gestillt werden? Nach dem Brot? Nachts oder tagsüber irgendwann? Oder magst du schon Kuhmilch geben? Dann könntest du damit jetzt schon mal mit kleinen Mengen beginnen. Kuhmilch hat einen höheren Proteinanteil als Muttermilch oder Säuglingsmilch. Ab dem 10. Lm wird jedoch eine insgesamt niedrigere Proteinzufuhr angestrebt, wobei die Calciumversorgung dennoch gewährleistet sein sollte. Kuhmilch liefert mehr Protein und Calcium als Säuglingsmilch oder Muttermilch. Deshalb sollte man kleinere Menge Kuhmilch geben. Grüsse B.Neumann


Mitglied inaktiv

Hallo, früh (so gegen 6 oder 7 Uhr) stille ich meine Tochter (da geht sie noch an die Brust). Ansonsten stille ich nicht. vormittags bekommt sie eine Scheibe Toastbrot und frisches Obst. Mittags bekommt sie dann Gläschen oder gekochtes. Nachmittags gebe ich ihr dann Obst-Getreide-Brei, Kuchen und/oder Obst. Abends dann seit Samstag das Brot. Abends nach dem Brot möchte Sie auch nicht mehr an die Brust. Dann schläft Sie die ganze Nacht durch. Zu den Mahlzeiten gebe ich Ihr Tee, aber Sie trinkt vielleicht über den Tag verteilt so um die 200ml Tee, manchmal auch mehr. Ist das was Sie Isst so ok, oder sollte ich irgendetwas anders machen? Bräuchte Sie denn noch mehr Milch in diesem Alter, oder reicht der Anteil von der Milch morgens aus??? Entschuldigung für die vielen Fragen. Danke und viele Grüße


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