Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn wird bald 3 und geht seit 1 Monat in den Kindergarten( bis 12h). Zum einen mache ich mir Sorgen, da er nur Pommes, Nudeln, Würstchen und Erbsen möchte. Er isst kein richtiges Fleisch wie Schnitzel Rinderbraten usw. -und das schon immer. Er probiert noch nicht einmal Gemüse oder gekochte Kartoffeln. E r will es einfach nicht. Ich dachte, wenn er n den Kindergarten kommt und sieht was andere Kinder essen, kommt er auf den Geschmack - Aber nein!!! Selbst Milch oder Kakao will er nicht! Können Sie mir bitte weiterhelfen. Wie schaffe ich es nur dass er normal isst oder mal was anderes probiert?? Wie kann ich ihm vielleich auch spielerisch das Essen schmackhaft machen! Ich muß dazu schreiben dass wir beide ganztägig berufstätig sind und unsere Eltern auf unseren Schatz aufpassen- auch die probieren so einiges! Vielleicht haben Sie ein paar Kochtips für mich!( Auch mit dem Kleinen zusammen, denn daran hat er Spass!) Danke und liebe Grüsse! Melanie
Hallo Melanie wie war denn die Zeit der Beikost? War dein Kind schon damals sehr eigen? Wie habt ihr die Familienkost gestaltet? Wie ernährt ihr euch? Das Wichtigste wäre, dass euer Sohn wenigstens neue Speisen probiert. Ausspucken erlaubt. Denn nur über das Probieren können neue Esserfahrungen gesammelt werden. Auf diesen Erfahrungen beruht genussreiches Essen und darauf basiert widerum die Appetisteuerung. Jedes Kind hat seine Favoriten. Dieses Heruaszufinden, ist schon mal was wert Dazu ist es wichtig, dass ein Kind ein möglichst breitgefächertes Repertoire hat, aus dem schöpfen kann. Das bedeutet, dass möglichst viel probiert werden sollte. Manchmal ist so eine Situation nicht der Essenstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant etc Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben noch dazu eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen (essen). Auch hier wieder, evolutionsbiologisch betrachtet, eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Besonders bittere Speisen sind oft giftig. Deswegen wird ein bitterer Geschmack von Kindern meistens abgelehnt. Grüne Paprika schemcken gekocht meist bitter. Aber auch alte Möhren können manchmal bitterer sein. Auch das Mundgefühl ist für Kinder wichtig. Sie mögen es lieber knackig. Leiber in eine frische Möhre reinbeissen, statt gekochte Möhren essen. Es heisst, dass Kinder oft bis zu 10 mal etwas probiert haben müssen, bevor sie es wirklich gut akzeptieren und sich an den Geschmack gewöhnt haben. Zum Probieren genügen oft schon mimimalste Mengen. Und ausspucken sollte erlaubt sein. Besonders wertvoll ist die Vorbildfunktion. Je häufiger die Eltern immer wieder mit Genuss die gleichen Gerichte essen, desto eher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Kinder irgendwann mitessen. Auch der Geruchssinn spielt hierbei eine große Rolle. Denn noch bis ins Erwachsenenalter (lebenslang) hinein sind solche Erinnerungen mittels Geruchssinn aktiv, und die Bereitschaft später im Erwachsenenalter eine Speise zu probieren, ist dadurch sehr gross. Somit nimmt die Geruchsprägung noch vor der Geschmacksprägung eine wesentliche Rolle ein. Die einmal erlernten Geschmacksmuster, in frühester Kindheit, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten. Muttermilchersatzpulver bspw. enthält gewöhnlich den Aromastoff Vanillin. Das Münchner Sensorikunternehmen ASAP hat hierzu eine Versuch durchgeführt: 130 Jugendliche und Erwachsene erhielten zwei fast identische Proben Ketchup. Die Proben unterschieden sich in der Zugabe von Vanillin zu einer Ketchupflasche. Der vanillinhaltige Ketchup wurde von ehemaligen Flaschenkindern 4 mal so häufig bevorzugt, als von ehemals gestillten Personen. Eine neuere Studie ergab, dass Kinder, die häufig aromatisierte Fruchtjoghurts assen, sich so sehr an die Aromen gewöhnen, dass sie dann den im Testversuch selber angerührten Joghurt mit frischen Früchten, als Kunstprodukt zu identifizieren glaubten. Fazit: Das Aroma der echten Früchte war ihnen so fremd, dass sie die künstlichen, naturidentischen, natürlichen Aromen, jeweils als den Geschmack von "echtem Obst" abgespeichert hatten und künftig diesen "unechten" favorisieren. Siehe auch hier: http://www.schrotundkorn.de/2007/200709w01.html Und zu guter Letzt will ich dir noch einen Link zu einem Fachbeitrag aus einem anderen Forum geben: http://www.was-wir-essen.de/forum/index.php/forum/showExpMessage/id/7720/page1/1/searchstring/+/forumId/8 Dort anbei eine Adressenliste. Evtl findest du dort die entsprechende Hilfe. Macht mal zusammen Ofenpommes aus frischen Kartoffeln. Bereitet gemeinsam ein Kartoffelpürree zu. Formt zusammen Frikadellen und macht anschliessend Hamburger. Kocht einen Pudding. Brauchst du dafür Rezepte? Rezept für Selbstmachpommes/Stäbchenkartoffeln Stäbchenkartoffeln, also in Stäbchen geschnittene Kartoffeln, werden in einer Schüssel mit (gutem Sonenblumen-)Öl vermengt und anschliessend auf einem Backblech im Ofen bei 200° leicht vergoldet. Wichtig ist es, die geschnittenen Kartoffeln vorher mit einem sauberen Baumwolltuch ( frisch gewaschenes Geschirrhandtuch) abzutrocknen. Die geschnittenen Kartoffeln sofort ölen und ab in den Ofen. ein supereinfaches, schmackhaftes Pizzateigrezept mit Gelinggarantie: 1/2 Beutel Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe) 1/8l Wasser 250 g Mehl 2 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Mehl mit Hefe und Salz vermischen. Wasser-Öl-Mischung herstellen und diese unter Rühren zu der Mehlmischung geben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig stehen lassen. Dann den Teig auswellen und auf ein Backblech legen. Mit Tomatensosse bestreichen, Tomatenstückchen (am besten enthäutet) auflegen, ein bisschen Mozzarellakäse (wie Punkte auf einem Fliegenpilz) darüber verteilen und den Backofen auf 200°C vorheizen. Im E-Herd ca 20 min backen. Reicht für die ganze Familie. Für den Rest der Familie würde ich allerdings die Pizza reichlicher und schmackhafter belegen. Eine andere Variante wäre, kleine Pizzastückchen zu formen, dünn auswellen und belegen. Gruss Birgit