Mitglied inaktiv
Guten Tag, Wann beginnt man denn damit, dem Kind Brot anzubieten? Meiner ist jetzt neun Monate. Muss das unbedingt Gluten-Frei sein? Wie startet man mit Brot, einfach ein Stückchen in die Hand geben und sehen, was passiert? Ab wann kann man das als zweites Frühstück nehmen- meiner hat morgens immer noch mal hunger, (bek. um sieben Flasche)? Was sind die besten Brotaufstriche? Was für Brot ist sinnvoll (Weißbrot, Mischbrot, Körner, Vollkorn)? Viele Frage und vielen Dank!
Hallo RunderBauch Ab dem 10. Lm kann mit der Familienkost begonnen werden. Brot ist ein Anfang. Viele Babys signalisieren in diesem Alter, dass sie auch etwas festeres zum Beissen haben möchten. Einfaches Mischbrot, ein Vollkornbrot aus feinvermahlenem Mehl, ein selbergebackenes Brot, ein Kartoffelbrot etcetc sind für den Anfang gut geeignet. Wegen deiner Frage zu Gluten, schreibe ich unten im Text eine Info dazu. Als Belag reicht vorerst Butter oder Margarine. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Dazu gibt es Milch. Die Kleinen können das selber essen. Auch geeignet als Brotbelag sind sonst bei nicht hypoallergen ernährten Babys: Avocado, Frischkäse, Leberwurst dünn aufgetragen, vegetarischer milder Aufstrich Primabella von Tartex), milder Käse (Edamer) Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam vam Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Ganz grob überschlagen, kann folgende Auflistung als Orientierung dienen: Frühstück: Brot und Milch 25 g Brot 5 g Margarine 150 ml Vollmilch, 3,5 % Fett vormittags (Zwischenmahlzeit): 25 g Brot 5 g Margarine 50 g Obstsaft mind 1:1 verdünnt mit Wasser oder. 10 g Getreideflocken 50 g Obst der Jahreszeit 20 g Orangensaft, mind. 1:1 mit Wasser verdünnt Mittagessen: Gemüse-Kartoffel-Fleisch 100 g Gemüse 60 g Kartoffeln 40 g Obstsaft oder Wasser 30 g Fleisch 10 g Fett bzw Familienkost nachmittags (Zwischenmahlzeit) wie vormittags abends: Vollmilch-Getreide-Brei 200 ml Vollmilch3,5 % Fett 20 g Getreideflocken 20 g Obst der Jahreszeit oder Obstsaft oder: Brot und Milch oder: 25 g Milchbrötchen 25 g geriebene Karotten 25 g geriebener Apfel 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett Diese Empfehlungen sollen an den tatsächlichen Bedarf des Kindes angepasst werden. Manche Kinder/Babys benötigen mehr und andere Babys deutlich weniger Nahrung. Grüsse Birgit Neumann Zur Frage nach glutenhaltigen Getreidesorten: Glutenhaltige Getreidesorten kann ein Baby ab dem 7. Monat bekommen. Nur allergiegefährdete Babies sollten glutenhaltige Getreidesorten frühestens ab dem 10. Lm erhalten. Gibt es im Familienkreis Personen, die Zöliakie haben, dann sollte im gesamten ersten Lj darauf verzichtet werden. Denn die Krankheit lässt sich bei diesen genetisch vorbelasteten Babies durch die frühe Gabe glutenhaltiger Getreidesorten regelrecht provozieren. Gluten ist ein Eiweiß, das in manchen Getreidesorten (Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen, Gerste und Hafer) enthalten ist. Nicht in Reis, Hirse, Mais. Es gibt diese Krankheit, die sog. Zöliakie, bei der eine lebenslange glutenfreie Ernährung eingehalten werden muss. In der Regel ist sie genetisch bedingt. Diese Krankheit ist meist im Säuglingsalter schon vorhanden, da angeboren, aber sie kann auch erst späteren Lebensjahren ausbrechen. Sie äußert sich in starkem Durchfall nach dem Verzehr glutenhaltiger Getreide und nachfolgend einer Gedeihstörung. Jedoch wird die Krankheit nicht immer diagnostiziert beziehungsweise erkannt. Erwachsene haben oft eine Ärzteodyssee hinter sich, bis Klarheit darüber herrscht, ob es sich bei diversen Symptomen wie chronischer Durchfall bzw Verdauungsproblemen um eine Glutenunverträglichkeit handelt. Deshalb wird bis zum 7. Lm. unbedingt eine glutenfreie Ernährung für Säuglinge empfohlen. Danach kann man besser erkennen, ob das Baby Gluten verträgt oder nicht. Je jünger das Baby, desto sensibler reagiert der Verdauungstrakt im Allgemeinen auf Fremdeiweisse und Nahrungsmittel.
Mitglied inaktiv
Vielleicht können sie mir auch einen Beispiel-Ernährungsplan für 9 Mon. schreiben, ich merke nämlich, dass mein Baby mehr interesse an Brot statt Milch u. Brei zeigt!? Danke!