Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

an alle

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

zur Vita

Frage: an alle

Mitglied inaktiv

Thema Kuhmilch Ich mach mich wohl mit dem Thema total verrückt. Ich würde milch aus dem supermarkt nehmen 3,5% Frischmilch.Wenn ich damit anfangen würde wie mache ich das. Ich würde morgens eine Flasche halb Wasser halb kuhmilch so 150ml neben dem Brot geben. Wäre das ok für den Anfang? Muss ich die milch warm machen oder kriegen die die kalt? Und ab wann dann pure Milch? Es sollen ja 300ml Milch am Tag gegeben werden. Wenn ich wihm morgens Milch gebe und zwischendurch Joghurt bin ich ja schon dabei . Was trinkt er dann abends? Er ist jetzt 10,5 Monate kann ich ihm auch schon Marmelade oder so geben? Danke an alle


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo sut08 ich muss jetzt noch mal nachfragen ob du stillst? Oder du gibst du die Flasche? Wenn du auf Kuhmilch umsteigst, so irgendwann um den 1. Geburtstag herum, dann beginnst du zögerlich. Die Milch mit Wasser zu verdünnen, ist schon mal ganz gut. Ob dein Baby gleich 150ml trinken wird, zumal bei der Verdünnung von 1:1 nur 75 ml Kuhmilch übrigbleiben, musst du mal abwarten. Gib die Kuhmilch auch besser aus einem Becher oder einer Tasse, zumindest aber mit einem Schnabelaufsatz. Wenn dein Baby grosse Trinkmengen gewohnt ist, bleibst du vorerst bei der verdünnten Version. Abends wäre das genauso. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben. Wäre dien Kind ein kleiner Vielfraß, könnte auch die Milchmenge gesteigert werden :-) Und umgekehrt. Ein nur spärlich essendes Kind benötigt dann entsprechend weniger. Empfehlungen können nur für bestimmte Gruppen von Altersklassen gegeben werden. Tatsächlicher Bedarf kann individuell anders gestaltet sein. Wichtig ist, dass alle Gruppen an Nahrungsmitteln im Speiseplan enthalten sind. Zuviel Milch liesse den Plan zu eineitig werden, weil der Appetit auf andere Speisen durch erreichte Sättigung durch Milch zu kurz käme. Marmelade ist bedingt geeignet. Sie ist recht süß und sollte nur sehr sehr sparsam erstmal zum Einsatz kommen. Wenn möglich, noch meiden und später erst geben. Grüsse Birgit Neumann P.S. Kleine Miclhkunde: du kannst Vollmilch geben oder fettarme Milch. Welche Milch habt ihr üblicherweise zu Hause? Fettarme Milch sollte, nach den Empfehlungen des Forschungsinstitutes für Kinderernährung, dann gegeben werden, wenn das Kind entweder sehr viel Milch trinkt oder Übergewicht in der Familie ein größere Thema sei. Das dadurch eingesparte Fett könne durch andere Fette/Öle ersetzt werden und so an anderer Stelle dem Essen zugegeben werden. Warum Vollmilch bei manchen Kindern trotzdem sinnvoll sein kann: Empfehlungen sollte man auch auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen. Bsp: Meine beiden Kinder (4 und 8) trinken Vollmilch (Kakao) zum Frühstück. Meine Große will morgens partout nichts essen. Wenn sie den Kakao mit fettarmer Milch trinkt, hat sie recht schnell wieder Hunger, bzw will dann mehr als eine Tasse. Sie zählt aber auch eher zu den Kindern, die man bitten muss, etwas zu essen :-) und Essen als eher lästig empfinden. Deswegen ists eher gut, dass sie die etwas kalorienreichere Milch bekommt. Sie sättigt besser. Gerade weil sie in der Schule ja bis zur Frühstückspause durchhalten muss. (Jegliche Versuche andere Speisen am Morgen in sie hineinzubekommen, sind zu meinem Leidwesen, bisher gescheitert. Bei anderen Kindern kann es genau umgekehrt sein und dann wäre fettarme Milch evtl besser. Ob H-Milch oder Frischmilch kommt jetzt auch wieder drauf an, was ihr üblicherweise verwendet. Durch das Verfahren der Ultrahocherhitzung wird die H-Milch leichter verdaulich, was besonders für Kleinkinder gut ist. Viele bemängeln jedoch den schlechteren Geschmack. Nach dem ersten Öffnen verdirbt sie jedoch genauso schnell wie Frischmilch. I.d.R. binnen drei Tagen. Nur merkt man es ihr nicht an. So und meist sind jetzt im Handel jetzt fast nur noch die sog. "länger frischen" Milchpackungen (ESL- Milch). Bei dieser Methode ist eine Handhabe wie bei der H-Milch anzuraten. Biomilch ist von der Schadstoffmenge ungefähr gleich wie andere Milch auch. Aber es gibt weitere Qualitätskriterien. Biomilch unterscheidet sich in der Nährstoffzsammensetzung von konventionell erzeugter Kuhmilch: Sie enthalte mehr Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E, Beta Carotin und konjugierte Linolsäure (CLA). Manche Firmen verzichten auf eine Homogenisierung oder mischen die h. mit einer nicht -h. Milch. Es wird diskutiert ob die Homogenisierung von Kuhmilch Allergien gegen sie begünstigt. Nahrungsmittelgruppen: Kennst du den Ernährungskreis? Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (Getreide wie Brot und Nudeln, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse) in unterschiedlichen großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung. Sieh mal hier: http://www.fitkid-aktion.de/upload/bilder/Sonstiges/DGEKreisweb.gif


Mitglied inaktiv

Hallo! Hab den folgenden Text hier im Ernährungsforum gefunden. Viele Grüße Für den zehnten bis zwölften Monat schlägt das Forschungsinstitut für Kinderernährung eine Lösung vor, die Ihr Kind mit etwa 400 ml Milch pro Tag versorgt. Etwa viermal die Woche eine Milchmahlzeit (rund 250 ml, Brust oder Flasche mit Babymilchnahrung) zum Frühstück. An den anderen Tagen kann Ihr Kind zum Frühstück eine Tasse Milch trinken. Viermal pro Woche gibt es abends einen Milch-Getreide-Brei (aus 200 ml Milch, 3,5% Fett). An den anderen drei Tagen gibt es abends 150 ml Milch aus der Tasse. Aber bitte keine Roh- oder Vorzugsmilch! Noch kindgerechter als normale Vollmilch ist für die nächsten Jahre eine Kindermilch, deren Eiweißgehalt reduziert ist und die mit einem erhöhten Gehalt an Eisen, Jod, Folsäure und ungesättigten Fettsäuren den Ernährungsbedarf eines Kleinkinds optimal abdeckt. Mehr braucht Ihr Kind nicht und sollte es auch gar nicht dauernd bekommen. Natürlich können Sie die vorgeschlagenen Mengen anders über den Tag verteilen, wenn das besser passt. Mag Ihr Kleines keine normale Milch oder darf es sie wegen einer Unverträglichkeit/Allergie nicht haben, sprechen Sie bitte unbedingt mit Ihrem Kinderarzt.


Mitglied inaktiv

Achso, wollte noch was auf deine Marmeladefrage antworten. Ich hab es so gemacht, dass ich Anfangs (ab 10. Monat) das Brot dünn mit Margarine oder Butter bestrichen hab. Ab dem 11 Monat dann allmählich mal mit Frischkäse und Leberwurst. Meine Tochter ist jetzt 13 Monate alt und isst erst seit kurzem Marmelade, aber nicht so oft. Sowieso sollte man mit süßen Brotaufstichen doch eher zurückhaltender sein. Ihre Milch trinkt sie am liebsten gekühlt. Anfangs hatte ich sie allerdings noch lauwarm gegeben. Ich denke ob warm oder kalt sollte deine Tochter selbst entscheiden. LG


Mitglied inaktiv

Ich finde es wichtig, das man Milch als Nahrungsmittel sieht, und NICHT als Getränk.


Mitglied inaktiv

Wie jetzt, Milch ist wirklich nur 3 Tage haltbar? Da bin ich überrascht. Für Erwachsene ist das ja vielleicht nicht so schlimm wenns locker drüber geht, aber MUSS man bei Kinder nach 3 Tagen wieder frische Milch öffnen?


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Silke ausgehend von meinen vielfältigen Erfahrungen, dass die meisten Menschen bei der H-Milch eine nahezu unbegrenzte Haltbarkeit auch nach dem Öffnen und Kühllagern vermuten, bin ich sehr bemüht Aufklärung zu schaffen. H-Milch wird nicht sauer, wie man es von Frischmilch kennt. Letztere wird schon gern mal nach bereits zwei - drei Öffnungstagen sauer und macht sich durch die zähfliessenden "Klumpen" deutlich bemerkbar. Sie wäre zwar noch geniessbar, weil eben "nur" sauer, aber richtig lecker finden das nur wenige Menschen. Bei der H-Milch fehlt diese Augenscheinlichkeit, denn sie verdirbt auf andere Weise. Sie verändert sich weder durch ihr Aussehen noch durch veränderten Geruch. Evtl ist ein leicht bitterer Geschmack zu vernehmen. Bestimmte kälteliebende Erreger/Bakterien können sich hier ungehindert, gut und schnell vermehren. Die "guten Bakterien" wurden durch das hohe Erhitzen abgetötet und deshalb haben die schlechteren Arten dann leichteres Spiel, um sich zu vermehren. Namentlich Yersinien bspw. Die Haltbarkeit hängt natürlich auch immer davon ab, wie oft die Milch zwischenzeitlich aus dem Kühlschrank genommen wurde, ob im Sommer oder Winter, welche Kühlschranktemperatur herrscht, wie lange die Milch zwischenzeitlich in der Wärme stand (auf dem Frühstückstisch bspw, auf der Terrasse, am Campingtisch in Italien :-) etcetc... Naja und um eben ganz sicher zu gehen gelten die drei Tage bei H-Milch als Richtwert. Die echte Frischmilch ist schlecht, wenn sie sauer wird und verändert schon kurz vorher ihren Geschmack und das Aussehen. ESL-Milch soll bis zu einer Woche geöffnet halten. Aber auch hier in Abhängigkeit der Handhabung , s.o. Bedenke auch, Kinder sind wesentlich empfindlicher. Vorsicht ist immer besser. Evtl auf 1/2l Packungen ausweichen, wenn der Milchverbrauch nicht so hoch ist. Grüsse Birgit Neumann


Mitglied inaktiv

Ich gebe die Flasche


Mitglied inaktiv

Danke erstmal für die lange und hilfreiche Antwort. Kann ich die Milch jetzt warm oder kalt geben richtig? Dann schauen wir mal wie er es verträgt. Vielen Dank


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo sut08 lauwarm oder mindestens Zimmertemperatur mögen sie die meisten Babys am liebsten. Grüsse


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.