Nikita14
Hallo Frau Dr. Esch Meinem Sohn wurde vergangene Woche bei der U3 ein verkürztes Zungenbändchen diagnostiziert. Ich bekam keine weiteren Infos ausser dass es heutzutage nicht mehr wie früher getrennt wird, nur noch wenn es später zu Problemen bei der Sprache kommen sollte. Nun ist mir tatsächlich aufgefallen dass er die Zunge gerade so bis zur Unterlippe herausstrecken kann und diese dann auch Herzform annimmt. Das stillen klappt gut soweit, allerdings braucht er immer häufiger mehrere Versuche um ein richtiges Vakuum aufzubauen und dieses auch zu halten, immer öfter verschluckt er sich auch beim Stillen. Ich frage mich, ob es nicht doch sinnvoll wäre das Bändchen zu durchtrennen? Habe gelesen, dass es mit dem Alter immer fester und durchbluteter wird, was irgendwann eine Vollnarkose nötig macht, was bei einem Säugling wie ihm jetzt noch nicht der Fall wäre, ist das richtig? Welche Faktoren sprechen für eine Durchtrennung des Bändchens, welche dagegen? Ihre Antwort wäre mir eine große Hilfe und fur diese und ihre Zeit und Mühe möchte ich mich im Voraus schonmal bedanken! Mit herzlichen Grüßen
Hallo, so wie Sie die Situation schildern, würde ich mit einer Durchtrennung noch abwarten. Ihr Kind kann soweit gut gestillt werden und hat sonst auch keine gravierenden Probleme. Sollte sich dies jedoch in nächster Zeit ändern, dann suchen Sie bitte erneut den Kinderarzt auf. Die Durchtrennung des Bändchens ist an und für sich kein großer Eingriff. In der Regel wird das Zungenbänchen durchtrennt und die Wunde mit 1-2 Nähten wieder vernäht. Es ist auf jeden Fall sinnvoll durchzuführen, wenn die Zungenfunktion Ihres Sohnes eingeschränkt ist. Alternativ könnte man auch noch 2-3 Jahre warten, bis Ihr Kind älter ist und eventl. kooperativer. Der Eingriff geht sehr schnell, die Zunge wird vorher betäubt, die meisten Fäden lösen sich von alleine auf und müssen nicht mehr entfernt werden. Viele Grüße
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