Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Zweiter Kryozyklus

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

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Frage: Zweiter Kryozyklus

Soleil24

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Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, wir befinden uns aktuell im zweiten Kryozyklus nach ICSI, der erste endete leider mit einem Windei (Abgang in Woche 7 mit Cytotec). Ein Frischetransfer war aufgrund einer schweren Überstimulation nicht möglich. Aus dem ersten Auftau haben wir noch eine Blastozyste, die nun eingesetzt werden soll (15 PN sind noch eingefroren). In Behandlung sind wir  in erster Linie aufgrund des OAT-Syndroms meines Mannes. Da ich zu verlängerten Zyklen neige, habe ich nun zum ersten Mal zwei (statt wie bisher immer eine) Tabletten Letrozol à 2,5mg von Tag 3-7 eingenommen. Heute ZT 11 war ich beim Ultraschall, die Gebärmutterschleimhaut war 6,3mm hoch, rechts war ein Follikel mit 11mm, links einer mit 16mm, ansonsten wieder mehrere kleine Follikel.  Östradiol von heute lag bei 103 und LH bei 9,6. Nun soll ich am Mittwoch mit Ovitrelle auslösen und dann nächsten Mittwoch (30.10.24) zum Transfer. Ab Freitag  noch vaginal Utrogest 200mg/Tag. Passt das Vorgehen für Sie? Sind die Hormonwerte ok? Besteht durch das Ovitrelle bei den vielen Follikeln kein Risiko für eine Überstimulation? Der Follikel links mit 16mm war sehr oval, nicht rund, kann das sein und macht das nichts? Ist das Risiko, dass es wieder ein Windei wird, erhöht? Herzlichen Dank im Voraus und viele Grüße 


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Das Vorgehen, wie es beschrieben wurde, erscheint grundsätzlich gut abgestimmt. Lassen Sie mich auf Ihre Fragen und Details eingehen: Hormonwerte und Zyklusmonitoring: Ihre Östradiol-Werte von 103 und der LH-Wert von 9,6 am Zyklustag 11 sind im erwartbaren Bereich, aber noch etwas knapp für diesen Zyklusabschnitt. Der Estradiolwert ist noch relativ niedrig, was angesichts der Follikelgröße von 16 mm und der multiplen kleineren Follikel zu erwarten ist, insbesondere unter Letrozol-Stimulation. Die Gebärmutterschleimhautdicke von 6,3 mm ist ebenfalls im akzeptablen Bereich, wobei es idealerweise noch etwas zunehmen könnte bis zum Transfer.  Ovale Follikel: Ein Follikel mit 16 mm ist prinzipiell eine gute Größe. Dass er etwas oval erscheint, ist in der Regel nicht besorgniserregend, solange die Größe und das Wachstum stimmen. In der Ultraschalluntersuchung können leichte Abweichungen der Follikelkonturen auftreten, was nicht unbedingt pathologisch ist. Überstimulationsrisiko: Das Risiko einer erneuten Überstimulation besteht hier nicht, da Ihre Estradiolwerte noch nicht stark erhöht sind und es nur einen größeren dominanten Follikel zu geben scheint.  Eine weitere Ultraschall- und Hormonuntersuchung könnte hier mehr Sicherheit bringen. Erhöhtes Risiko eines Windeis: Ein Windei entsteht in der Regel durch genetische oder entwicklungsbedingte Probleme des Embryos. Da Sie sich aktuell in einem Kryozyklus mit einer bereits bewerteten Blastozyste befinden, ist das Risiko nicht grundsätzlich höher. Es kann allerdings nicht völlig ausgeschlossen werden. Zusammenfassend scheint der Behandlungsplan insgesamt gut durchdacht, und die geplante Auslösung sowie der Transfertermin scheinen sinnvoll zu sein. Alles Gute!


Soleil24

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