Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr.Nassar, mein Mann (34) und ich (29) versuchen seit mittlereile 2,5 Jahren ein weiteres Kind zu bekommen. 2007 wurde ich auch 2 mal im ersten Zyklus schwanger,leider endeten beide ss in Fehlgeburten.Mein FA hat bei mir nichts feststellen können, bis auf eine SD Unterfunktion die auch behandelt wird. Er sagte damals das mein Mann sich nicht untersuchen lassen braucht, da bereits gemeinsame Kinder vorhanden sind. Mein Mann hat nun aber trotzdem ein Spermiogramm machen lassen und dazu hätten wir gerne ihre Meinung. Der Urologe meinte es wäre Super, nur die Spermien wären zu langsam. Wir waren von dem Befund trotzdem ziemlich geschockt. Können wir mit diesem Spermiogramm trotzdem noch auf eine SS hoffen? Volumen 8,5 ml pH 8 Farbe gelb -Weiß Viskosität normal Verflüssigungszeit: 30 min Anzahl 25 Nativübersicht wenig Spermatozoenmotilität: nach 50 min Globalmotilität 50 % Schnelle progressive Beweglichkeit 10% Langsam/ Träge progressive Beweglichkeit 10% Nicht progressive Beweglichkeit 10% Immobil 20% Escoinfärbung (tote Spermien) 50% Bemerkung: vereinzelt Leukozyten sichtbar Spermatozoenmorphologie : Normalformen 15% Pathologische Formen 85% Diagnose Asthenozoospermie Über ihre Meinung wären wir sehr dankbar. Viele Grüße, Daria
Mitglied inaktiv
Hallo Daria, ich nehme an, dass der Urologe sich differenzierter ausdruckte, da sich die Aussage im selben Satz widerspricht. Erst einmal zu der Aussage, dass Ihr Mann bereits Kinder hat: Es sind ebenso viele Paare von Sterilität betroffen, die bereits gemeinsame Kinder hatten, wie solche, die noch nie welche geboren haben. SOwohl Männer wie auch Frauen können aus den verschiedensten Gründen Veränderungen Ihrer Fruchtbarkeit erfahren. Ein Spermiogramm ist immer nur eine Momentaufnahme und sagt allein für sich nur relativ wenig aus. Es gibt Männer, die immer suboptimale Spermienparameter haben und dennoch ständig Kinder zeugen. Die Grenzen sind nur zum Teil klar definiert. Insbesondere die Zahl und Beweglichkeit unterliegen großen Tages- ja sogar Jahreszeitlichen Schwankungen. Da die Spermienbildung nach gängiger Lehrmeinung etwa 3 Monate dauert, können Gesundheitsstörungen in der Vergangenheit (fieberhafter Infekt, Streß u. V. m.) zu einer Spermiogrammveränderung beitragen. Nicht zuletzt die Qualität und Erfahrung des untersuchenden Labors sind auch von großer Bedeutung. Das vorliegende Ergebnis beschreibt eine mittelgradige Verringerung der Beweglichkeit der Spermien und eine leicht reduzierte Anzahl an normal geformten Spermien. EIne Schwangerschaft ist grundsätzlich auf natürlichem Wege möglich, allerdings sollte der Befund nach einigen Wochen kontrolliert und bei Fortbestehen ein Kinderwunschzentrum zur Bestätigung und Einleitung der nötigen Therapieschritte aufgesucht werden. mfG N. Nassar