keinnamemehrfrei
Sehr geehrter Prof. Dr.Dorn, ich stelle die Frage für meine beste Freundin. Sie fühlt sich gerade nicht zuverlässig beraten und ist sich nicht sicher ob für das kiwu-Zentrum nicht einfach finanzielle Aspekte im Vordergrund stehen. Im März soll die erste künstliche Befruchtung starten (3 Jahre normaler Versuch, Spermiogramm sehr schlecht, sie ist 31 Jahre alt). Nun ist die Frage ob sie Eizellen einfrieren lassen sollen oder nicht. der Vorteil wäre natürlich das man sich weitere Stimulationen spart. Aber die Frage ist, ob die Qualität einer aufgetauten Eizelle mit einer frisch entnommenen entspricht (auch über welche Zeit hinweg) und ob beim ersten Versuch entsprechend überstimuliert wird um an möglichst viele Eizellen zu kommen? Vielen Dank für Ihre Einschätzung!
also 2 Gründe dafür - wenn gute EZ zum Einfrieren vorhanden sind: 1. sie erhöhen damit die kumulative SS Rate, denn wenn es nicht beim ersten Versuch klappt hätten sie noch eingefrorene - ohne Stimulation, ohne Spritzen, ohne Narkose - weniger Risiken - SS rate minimal niedriger 2. Thema Kosten; GKV zahlt nur 3 Versuche 50% - dann nicht mehr - und die eingefrorenen zählen nicht dazu - also hätte "man" mehr versuche alternative es werden EZ verworfen !
Lulustein
Die eingefrorenen Eizellen verloren ihre Eigenschaften nach dem Auftauen. Die Qualität der frischen Eizellen ist höher. Es gibt viele Nachweise dafür. Im Artikel einer Klinik für Reproduktionsmedizin sind alle Nachteile vom Einfrieren der Eizellen beschrieben: http://leihmutter-schaft.de/frische-eizellspende-bedeutet-die-erfolgsgarantie/
bei guter EZ Zahl würde ich einfrieren lassen ! Die Qualität bzw. Schwangerschaftsrate ist etwas niedriger - hängt auch von der Art der Kryokonservierung ab Allerdings steigt die kumulative Rate der Schwangerschaft beim Einfrieren und es werden ja nur 3 "Frischversuche" 50% bezahlt danach ist mit der Unterstützung Kasse schluss Der Zeiraum ist egal - die Dauer egal In den grossen guten Zentren Spaniens werden die Eizellspende "Programme" nur mit eingefr. EZ gemacht
schwarzweiss
Sehr geehrter Professor Könnten Sie den Begriff "die kumulative Rate der Schwangerschaft" detaillierter erklären? Vielen Dank
na ja - wenn ich mehrere Transfere habe - auch aus eingefrorenen Eizellen/Vorkerne ist die Gesamtschwangerschaftsrate höher (= kumulativ)
anabella
Wer es dennoch versucht, wird rasch feststellen, dass auch hier alles schiefgehen kann. Schon die Entnahme der Eizellen ist eine viel aufwendigere Sache, als es sich viele Frauen vorstellen. Zunächst müssen die Eierstöcke mit Hormonen stimuliert werden. Das Wachstum der Ei-Follikel wird dann mit Ultraschall überwacht, bis die Eizellen schließlich entnommen werden können, was oft mit einer mehrminütigen Vollnarkose verbunden ist. Bei jungen Frauen wirkt die Hormonbehandlung normalerweise sehr gut. Für sie ist es darum viel leichter als für eine Frau über 35, auf die erwünschte Anzahl von 20 guten Eizellen zu kommen. Es bleibt dann oft nicht bei nur einer Behandlung, dann sind weitere notwendig, und insgesamt kann es teuer und anstrengend werden.
viviani
Im Laufe der Behandlung können weitere Fragen auftauchen: Es kommt vor, dass der behandelnde Arzt die Anzahl der verbliebenen Eizellen bereits für sehr gering hält. Einfrieren ist in dem Fall nicht mehr sinnvoll. Was bleibt dann übrig? Was würdest du denn tun?
Stefani35
Am besten entscheidet man sich dann gleich dafür, ein Kind zu machen, oder zumindest eine künstliche Befruchtung der Eizellen (mit den Spermien des Partners oder eines Spenders) mit anschließendem Einfrieren der Embryonen vorzunehmen. Es ist nämlich leichter, Jahre später einen Embryo aufzutauen als eine unbefruchtete Eizelle, und die Überlebenschancen des Embryos sind jedenfalls viel größer als die der Eizelle. Und es ist auch z.B. für den weiblichen Körper über 40 leichter, schwanger zu sein und ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, als überhaupt erst einmal schwanger zu werden, also einen Embryo zu erzeugen. Der Nachteil in diesem Fall ist klar: Der Vater des Embryos lässt sich nicht mehr ändern, man hat dann eben ein Kind mit einem Mann, mit dem man zu diesem Zeitpunkt vielleicht gar nicht mehr zusammen ist oder gar (bei einem anonymen Spender) nie zusammen war. Für einen jungen Menschen klingt das vielleicht alles irgendwie radikal und fast abwegig.
Stefani35
Für einen älteren Menschen dagegen mag es ganz vernünftig klingen. Eher ärgert man sich vielleicht, davon nicht früher gewusst zu haben. Wie auch immer – das Thema ist sehr heikel. Aber nur du selbst kannst entscheiden, ob das für dich eine Alternative ist und wie weit du gehen möchtest, dir eine solche “Hintertür“ für einen späteren Kinderwunsch offenzuhalten.
Giselina
Es ist naiv zu denken, dass man mit den eingefrorenen Eizellen eine Garantie auf eine späte Schwangerschaft bekommen kann. Durchschnittlich werden bei einer Kryokonservierung in der Regel etwa zehn Eizellen entnommen und eingefroren. So erklärt Univ.-Prof. Andreas Obruca vom Goldenen Kreuz. Nach dem Auftauen überleben unabhängig von der Dauer des Einfrierens etwa acht Eizellen. Etwa die Hälfte lässt sich erfolgreich befruchten und wiederum die Hälfte überlebt die ersten fünf Tage. Damit bleiben durchschnittlich zwei überlebensfähige Eizellen zum Einsetzen.