Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

EZ Spende und Medis

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

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Reproduktionsmediziner

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Frage: EZ Spende und Medis

DaniZet

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Hallo. Ich steh in den Planungsvorbereitungen zu einer Eizellspende und hierzu ein paar Fragen: Ich soll in ersten 3 Monaten oral (12. Woche) Estrofem nehmen. 1. Muss das echt so lange sein, oder könnte man ab der 10. Woche schon ausschleichen? 2. könnte man es nicht auch vaginal nehmen? Dann wären ja die Nebenwirkungen erheblich geringere oder? Ich soll prophylaktisch Heparin spritzen (auch bis zur 12. Woche, da Allergie gegen ASS). Was ist aber sollte es später in der Ss zu Komplikationen kommen in denen ein Blutverdünner nötig wäre? 3. Was käme dann für mich aufgrund der Allergie in Frage Und 4. wie hoch ist die Gefahr einer Präeklampsie bei einer Eizellspende im Vgl zu einer eigenen Eizelle? Die durchführende Klinik meinte, die Gefahr wäre nicht höher. Texte im Internet sagen was anderes… Vielen Dank schon mal


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Hallo, gerne beantworte ich Ihre Fragen. 1. Bei einer Eizellspende wird die Funktion des Gelbkörpers durch orale, vaginale oder intramuskuläre Hormongabe ersetzt. Dies sollte in der Regel bis zur 12. Schwangerschaftswoche gemacht werden, da erst dann der Mutterkuchen (Plazenta) genug eigene Hormone produziert. In der BRD zählt man meist 2 Schwangerschaftswochen mehr als im Ausland, da man hier früher von der letzten Periode ausging, während im Ausland oft vom Eisprung aus gezählt wird. Also fragen sie Ihren Arzt genau nach dem Datum, wenn sie die Medikamente ausschleichen wollen. 2. Die "Nebenwirkungen", falls es welche gibt, könnten bei vaginaler Einnahme geringer sein. Aber fragen Sie bitte genau nach Präparat und Dosis! 3. Heparin kann die ganze Schwangerschaft über und auch nach der Geburt gegeben werden. Eine regelmäßige Kontrolle der Blutwerte und Zusatzmedikamente sind hier aber sinnvoll. 4. Die Gefahr einer Präeklampsie ist erhöht, aber es kommt hier sehr auf den Einzelfall an. Auf jeden Fall sollten Sie so eine Schwangerschaft sehr viel sorgfältiger überwachen lassen. Viel Glück!


DaniZet

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Danke für Ihre Antwort. 2 Fragen noch dazu: 1. welches Medikament (also nicht Estrofem?) sollte man dann für eine vaginale Anwendung verwenden? 2. Also Heparin wäre auch für eine Prophylaxe bzw Behandlung von Präeklampsie möglich, statt ASS? Und wie hoch ist das Risiko im vgl zu „normalen“ Schwangerschaften? Gibt es hierzu Zahlen?


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Hallo, welches Medikament sie nehmen sollten, legt Ihr behandelnder Arzt fest! Unbedingt ihn fragen. Heparin wäre auch zur Behandlung möglich! Es gibt jede Menge "Zahlen", aber es kommt extrem auf die Umstände (Alter, Gewicht, Vorerkrankungen usw., usw.) an. Sie können sich hier in Zukunft auch an Expertenforen wie www.reprocare.de oder www.bestfertility.de wenden. Aber diese Foren werden erst aufgebaut.


DaniZet

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Also ich bin 40, leicht übergewichtig (1,70m, 80kg), keine Vorerkrankungen


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Tatsächlich gibt es wissenschaftliche Arbeiten, die ein doppelt so hohes Risiko nach Eizellspende berichten. Aber hier ist die Datenlage noch sehr unklar. Eine Präeklamp­sie kommt bei 5 – 10 % aller Schwangeren vor, normalerweise bei Erstgebärenden, besonders dann, wenn diese über 35 Jahre alt sind, übergewichtig sind, Mehrlinge erwarten, an Diabetes oder Bluthochdruck (Hypertonie) leiden, eine genetische Veranlagung zu erhöhtem Blutdruck haben oder von Nierenbeschwerden berichten. Wenn zudem bereits andere Frauen in Ihrer oder der Familie Ihres Partners an dieser Schwangerschaftskomplikation litten, ist die Wahrscheinlichkeit einer Präeklampsie grösser. Geringer wird das Risiko, wenn eine Frau zum zweiten oder dritten Mal schwanger ist, vor allem, wenn zwischen den Schwangerschaften nur kurze Zeitabstände liegen.


DaniZet

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Ja… gut. Also über 35: Ja. Übergewicht: BMI 27,5 Bluthochdruck oder Veranlagung: nein. Eher niedrig bis sehr niedrig (110/70 100/60 teilweise 95/58) Präeklampsie in der Familie nein. Nierenerkrankungen: nein Thrombosen: nein. Auch nicht familiär. Allerdings war ich mal wegen Insulinresistenz in Behandlung. Habe aber über 50kg verloren. Aktuell Langzeitblutzucker 5,0. Nüchternwert 82,5 Spontane Messung (nach Mahlzeiten) 92 und 110. also Diabetes: nein


DaniZet

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Wie ist das mit dem Risiko zu bewerten?


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