Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Einnahme bzw. Absetzen von DHEA & Ubiquinol

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

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Frage: Einnahme bzw. Absetzen von DHEA & Ubiquinol

Igorina

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Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, ich bin 43 und seit Jahren besteht ein unerfüllter Kinderwunsch. Mein AMH liegt bei 0,34, die Eileiter sind durchgängig. Vor zweieinhalb Jahren haben mein Mann und ich uns an eine Kinderwunschklinik gewandt und dort sämtliche gängigen Untersuchungen absolviert. Im Februar 2018 wurde mir ein Myom entfernt, das ungünstig nahe bei einem Eileiter lag, und wir haben es danach unter Anleitung und regelmäßigen Kontrollen bis zum Juli 2019 (vergeblich) mit Verkehr zum Optimum versucht, da bei uns beiden kein Hindernis für eine Empfängnis mehr ersichtlich war. Im Juli 2019 haben wir uns dann angesichts meines Alters für eine ICSI entschieden. Nach Stimulation mit Fostimon konnten 5 Follikel gewonnen werden, die sich alle befruchten ließen und von denen eine frühe Blastozyste eingesetzt wurde, der Rest sollte eingefroren werden. Leider hat der Rest, noch ehe er eingefroren werden konnte, die Entwicklung komplett gestoppt und auch die transferierte Blastozyste hat die Entwicklung (wenn auch später als die anderen) schließlich eingestellt. Ich hatte zwar einen positiven Schwangerschaftstest, jedoch kam mein hcg nie über 1000 und ein Embryo war nie zu sehen im Ultraschall, lediglich schließlich Fruchthöhle und -sack. Nachdem einige Zeit über eine Eileiterschwangerschaft spekuliert worden war, lautete die Enddiagnose auf "biochemische Schwangerschaft". Im September 2019 habe ich auf Anraten der Klinik die vaginale Gabe von Utrogestan (3x 2) gestoppt und schließlich den Abgang gehabt. Ich habe nun seit Ende September 2019 aus eigener Initiative DHEA (3x25 mg) und Ubiquinol eingenommen in einem Versuch, meine Eizellqualität zu verbessern. Laut Klinik schadet dies nicht, hilft aber auch nicht - kein ausreichender wissenschaftlicher Nachweis. (Daß ich seit der Einnahme keine Regelschmerzen mehr habe wie in den letzten Jahren und Blutungsdauer und -ausmaß im Umfang wie früher sind anstatt deutlich verringert wie in den letzten Jahren, sei reiner Zufall.) Im Dezember hätte nun ein neuer ICSI-Zyklus starten sollen, der aber nach nur vier Tagen Stimulation mit Fostimon (wiederum 5 EH/Tag) abgebrochen werden musste, da nur zwei Follikel herangewachsen waren, von denen einer auch noch mit 18 mm bereits kurz vorm Eisprung war. Mir wurde daher erneut zu einem VZO-Zyklus geraten. Am 13./14.12. war Verkehr, am 15. habe ich mit der vaginalen Einnahme von Utrogestan begonnen und am 01.01.20 habe ich einen SST gemacht. Dieser war negativ, auch ein Bluttest ergab keine Schwangerschaft. Ich hatte jedoch Anzeichen einer Schwanger- schaft, wie ich sie aus den Tagen nach dem Transfer der ersten ICSI kenne (Ziehen im Unterleib). Ich habe immer noch Myome, diese sind jedoch unverändert klein und sitzen laut Klinik an Stellen, wo sie einer Schwangerschaft nicht im Weg sind bzw. keine Fehlgeburt auslösen - dies habe ich mehrmals gefragt und die Auskunft war immer dieselbe - und mir wurde zuletzt im Dezember 2019 gesagt, die Myome entfernen zu lassen wäre kontraproduktiv. Im Jänner 2020 wurde dann jedoch beim ersten Ultraschall für einen neuen Versuch ein submuköses Myom entdeckt, das nun doch entfernt werden musste. Es handle sich wohl um kein neues Myom, sondern ein bereits bekanntes, das aus unbekannten Gründen nunmehr gewachsen sei, erfuhr ich auf Nachfrage dazu. Ich habe bis zur letzten Myom-OP 3x25 mg DHEA sowie 100 mg Ubiquinol eingenommen und seither wie vom Arzt empfohlen DHEA auf 2 x täglich 25 mg reduziert; ich soll dann in Vorbereitung auf die nächste ICSI wieder auf 75 mg gehen. Vor der nächsten ICSI sollen nun mindestens zwei volle Zyklen verstreichen laut Arzt, wobei nach der OP ohnehin eine gewisse Zeit verstreichen mußte, ehe ich überhaupt wieder eine Regelblutung hatte. Diese hat 40 Tage nach der OP eingesetzt, der Blutfluss hat nur zwei Tage gedauert diesmal. Soweit ich gelesen habe, wird empfohlen, DHEA nach einem positiven Schwangerschaftstest abzusetzen und Ubiquinol weiter einzunehmen. Ich habe jedoch ebenfalls gelesen, daß der positive Effekt von DHEA (u.a. Verbesserung der Eizellqualität und Verringerung eines Fehlgeburtsrisiko) nach wenigen Tagen ohne Einnahme wieder verschwindet und es erneut Monate der Einnahme braucht, um ihn wieder herzustellen, und sollte auch meine (erhoffte) nächste Schwangerschaft in einer Fehlgeburt enden, möchte ich so wenig Zeit wie möglich verlieren vor einer neuen ICSI... Nun meine Fragen: 1.) Kann DHEA meine noch vorhandenen Myome stimulieren, sodass sie wachsen? 2.)Wie lange kann/soll man DHEA generell maximal durchgehend einnehmen? 3.) Soll/Muss DHEA ab positivem Schwangerschaftstest abgesetzt werden? 4.) Wie lange kann man mit der Einnahme von DHEA pausieren, ehe ein bisheriger positiver Effekt verschwindet? 5.) Wie ließe sich das zu schnelle Follikelwachstum im letzten Dezember erklären (eventueller Zusammenhang mit DHEA/Ubiquinol-Einnahme, bei der ersten ICSI hatte ich das ja noch nicht eingenommen)? 6.) Was könnte die frühen Schwangerschaftssymptome beim letzten VZO im Dezember ausgelöst haben (möglicherweise die DHEA/Ubiquinol-Einnahme i.Z.mit der Stimulation durch Fostimon?) 7.) Ich würde jetzt noch maximal zwei Zyklen verstreichen lassen vor einem neuen ICSI (falls unsere Kinderwunschklinik das OK gibt); wann soll ich daher mit der Dosierung von DHEA wieder auf 3 x 25 tgl. gehen? 8.) Oder wäre es womöglich besser, DHEA/Ubiquinol überhaupt abzusetzen? 9.) Ich nehme außerdem seit Jahren täglich Tetesept FemiBaby, Cranberry UroForte (letzteres vorbeugend gegen vor Beginn der Einnahme immer wiederkehrende Blasenentzündungen, hat nichts mit dem Kinderwunsch zu tun) und seit vier Monaten auch 8 ml Omega 3-Öl ein und versuche mit TCM (Akupunktur und Kräuter), speziellen Massagen, Yoga und Gymnastik zu unterstützen (was zumindest gegen meine Migräne geholfen hat bislang). Kann/soll ich diese Einnahmen/Therapien beibehalten, speziell die Cranberrytabletten? Ich bitte um Rückmeldung zu meinen zahlreichen Fragen; ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt und nichts Relevantes unterschlagen. Mit Dank im Voraus


Dr. Friedrich Gagsteiger

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