blastozyst24
Sehr geehrter Dr. Gagsteiger, wir haben bislang drei Stimulationen mit 5 Transfers durchgeführt, bei denen leider keine Schwangerschaft eingetreten ist und auch keinerlei Anzeichen einer Einnistung vorhanden waren. Die Spermienqualität war bei mir leider nie sehr gut (Hämochromatose), so dass immer mit einer ICSI gearbeitet wurde. Durch meine Corona-Erkrankung Anfang des Jahres wurde sie noch deutlich schlechter. Ein kurzer Überblick: 1. Stimulation: 29 Follikel (Überstimmulation, Kryo), 21 befruchtet, 5 Blastozysten 2. Stimulation (nach Corona Erkrankung): 16 Follikel, 11 befruchtet, 1 schlechte Blastozyste (Frischtransfer) 3. Stimulation (langes Protokoll, 5 Monate nach Corona Erkrankung): 36 Follikel (Überstimmulation, Kryo), 24 befruchtet, bislang von 12 auftauten Zellen keine brauchbaren Zellen Folgende Fragen hätten wir: - Kann die Spermienqualität oder genetische Defekte eine Ursache für die niedrige Blastozystennquote sein? Würde hier ein Wechsel auf Spendersamen helfen? - Könnte ein frühzeitigeres Einsetzen mehrerer Embryonen anstatt einer Blastozyste einen Unterschied machen? Es wurde bereits viel Diagnostik durchgeführt (Humangenetik, Insulinresistenz, Gerinnungsdiagnostik, Erregerdiagnostik, Biopsie d. GSH) und hinsichtlich dieser klassischen Tests sieht alles gut aus. Wir sind ziemlich ratlos.
Spermienqualität und genetische Defekte: Ja, die Qualität der Spermien kann sicherlich einen Einfluss auf die Entwicklung der Embryonen und damit auch auf die Blastozystenquote haben. Insbesondere morphologische Anomalien, Motilitätsprobleme oder DNA-Fragmentationsprobleme bei Spermien können sich negativ auf die Embryonenentwicklung auswirken. Auch genetische Defekte können ein Grund dafür sein, dass sich Embryonen nicht gut entwickeln oder dass es zu wiederholten Implantationsversagen kommt. Ein Wechsel zu Spendersamen könnte in solchen Fällen eine Option sein, um die Spermienqualität als Ursache auszuschließen. Frühzeitiges Einsetzen von Embryonen: Das Transferieren von Embryonen in einem früheren Entwicklungsstadium (z.B. am Tag 3 statt als Blastozyste) ist eine gängige Praxis und kann in einigen Fällen erfolgreich sein. Das hat den Vorteil, dass Sie möglicherweise mehr Embryonen für den Transfer zur Verfügung haben. Allerdings können Blastozysten-Transfers eine höhere Erfolgsrate haben, da sich die Embryonen bereits weiter entwickelt haben und die Qualität besser eingeschätzt werden kann. Hier kommt es sehr auf die Qualität des IVF-Labors an, da die Langzeitkultur wesentlich anspruchsvoller ist. Es ist wichtig zu beachten, dass die Erfolgsrate von IVF und ICSI variabel ist und von vielen Faktoren beeinflusst wird, einschließlich der Qualität der Eizellen, Spermien und des Embryos, dem Alter der Frau, dem Vorhandensein von Uterus- oder Immunproblemen, der Qualität der IVF-Klinik und vielen anderen Faktoren. Ich verstehe Ihre Frustration und Ratlosigkeit. Es ist oft schwierig, die genaue Ursache für das wiederholte Implantationsversagen oder das Ausbleiben einer Schwangerschaft zu identifizieren. Es könnte hilfreich sein, die IVF-Klinik zu wechseln oder zumindest eine 2. Meinung einzuholen. Auffällig ist die überdurchschnittlich hohe Anzahl an Eizellen. Hier könnte eine andere Klinik moderater stimulieren. Bei einer sehr hohen Anzahl an Eizellen besteht immer die Gefahr der Überstimulation oder das Risiko unreifer Eizellen.
blastozyst24
Sehr geehrter Dr. Gagsteiger, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das lange Protokoll haben wir im letzten Versuch wegen erhoffter, besserer Eizellenqualität gewählt, obwohl meine Frau (30J) mit PCO zur Überstimulation neigt. So kam es dann, dass sie einen unfreiwilligen Krankenhausaufenthalt mit OHSS (Grad 3) hatte. Wir werden uns auf jeden Fall noch eine Zweitmeinung einholen - danke auch für Ihren Zuspruch - und setzen unsere Hoffnung momentan in eine Samenspende. In der KiWu-Praxis sagte man uns, dass bei Spendersamen meist immer eine ICSI durchgeführt wird. Hier könnte doch (vorgesetzt die Eileiter sind durchgängig) eine Insemination schon ausreichen?
Sollten Sie sich bereits für eine Samenspende entschieden haben, würde eine Insemination auf jeden Fall die erste Option sein. Aber sind sie sich ganz sicher? Eine Befruchtung scheint doch auch mit Ihren Spermien möglich. Vermutlich schafft ein Wechsel der Klinik völlig neue Perspektiven. Aber es muss eine gute Klinik sein!
Ähnliche Fragen
Guten Tag, ich habe eine Frage: am 17. Mai war mein Ovulationtest positiv, so dass vermutlich 12-36 Stunden später mein Eisprung stattgefunden haben müsste. Allerdings war ich gestern, am 20. Mai beim Frauenarzt, welcher ein großes Follikel links gesehen hat, welches noch nicht geplatzt ist. Wie kann dies sein? Mein Ovulationstest ist auch wied ...
Guten Tag, ich habe eine Frage: am 17. Mai war mein Ovulation Test positiv, so dass vermutlich 12-36 Stunden später mein Eisprung stattgefunden haben müsste. Allerdings war ich gestern, am 20. Mai beim Frauenarzt, welcher ein großes Follikel links gesehen hat, welches noch nicht geplatzt ist. Wie kann dies sein? Mein Ovulation Test ist auch wie ...
Hallo ☺️ Ich bin ganz neu hier, jedoch nicht neu im Kinderwunsch. Zunächst zu meiner Geschichte: Wir versuchten mehrere Monate, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, jedoch ohne Erfolg. So kam es zum Besuch unserer ersten kiwu Klinik. Spermiogramm war in Ordnung, bei mir wurde ein zu niedriger Ferritinwert und ein zu hoher Schilddrüsenwert ...
Hallo, hatte heute Routinekontrolle beim Frauenarzt. Bin es+6. Letzten Dienstag war der LH Test positiv und Mittwoch gesprungen Mittelschmerz. Zumindest dachte ich das. Ab es+1 nehme ich 5mg Cortison aufgrund meinem Rheuma. Man sah eine extrem gut aufgebaute Schleimhaut, falls Periode kommt wird viel abbluten. Nun hatte sie rechts ...
Guten Tag Doktor, Ich bin 34 Jahre alt, AMH 0.1 Meine beide Eileiter sind nicht durchgängig und ein Eierstock ist weg wegen Zyste. Ich habe keine Kinder und 0 .Fehlgeburten Habe 8 lange mit Menopur 1200(300einheiten pro Tag) Puregon (300 Einheiten am Tag) Utrogest 0.25mg 3 Tage vor Punktion waren 2 Follikel gebildet jeweils 16mm ...
Guten Tag Frau Dr. Popovici, ich habe von ZT 3-5 Letrozol 5mg genommen. An ZT 12 war ein Follikel mit 20mm da. Meine Frauenärztin meinte aber er sei noch zu klein ich sollte an ZT 15 wiederkommen. An ZT15 war der Follikel bei 28mm. An dem Tag habe ich auch mit Ovitrelle ausgelöst. Ich lese viele Beiträge in denen steht, dass eigentlich bei e ...
Sehr geehrter Herr Dr. Schmidt, wie schnell wachsen Follikel zu Beginn des Zykkus? Ich finde im Netz die Info, dass sie an einer Größe von 12 mm 1-2 mm wachsen - aber wie schnell wachsen sie vorher? Viele Grüße, Brahms
Hallo, wenn man am Tag der Eizellentnahme von 13 sichtbaren Follikel nur 3 Eizellen gewinnen konnte (mit guter Qualität, inkl. Befruchtung) und der Rest der Follikel leer war, spricht man dann bereits vom empty follicel syndrome? Oder nur wenn überhaupt keine Eizellen gefunden wurden? Was tun um es es zu vermeiden ? Danke Ihnen
Guten Morgen Herr Dr Grewe, Ich bin Ü40 Jahre und bereite mich auf eine IVF vor. Im August hatte ich eine Stimulation, bei der sich im Vorzyklus bereits ein alter (persistierender) Follikel befand. Auf diesen wurde leider stimuliert, was dazu führte das dieser am Ende 3cm groß war. Um den Eierstock zur Ruhe zu bringen, habe ich anschließend ...
Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, ich (39, AMH 0,9) stehe kurz vor meiner ersten ICSI und war heute an ZT 2 beim Ultraschall zum Ausschluss von Zysten. Der Arzt sagte, er sehe auf der rechten Seite 3 Follikel, eines ist bereits 11mm groß. Auf der linken Seite sah er nichts. Heißt das, wir starten jetzt wirklich nur mit 3 Follikeln? Lohnt es si ...
Die letzten 10 Beiträge
- Anpassung des Stimulationsprotokolls
- Diphereline 3 mg vs. Decapeptyl 3,75 mg in Vorbereitung auf Kryotransfer
- Eisprung trotz künstlichen Zyklus
- Erneuter Kinderwunsch mit Rektusdiastase
- Ovulationstests positiv trotzdem Periode
- Verhindert Allergie die Einnistung
- Frischtransfer nach PU mit 20 Eizellen?
- Metronidazol 400mg und Doxyciclin 100mg in der Kinderwunsch
- Ivh
- Zu wenig Follikel für ICSI?