Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Christoph Grewe:

persistierende Follikel

Frage: persistierende Follikel

Jana41

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Guten Morgen Herr Dr Grewe, Ich bin Ü40 Jahre und bereite mich auf eine IVF vor. Im August hatte ich eine Stimulation, bei der sich im Vorzyklus bereits ein alter (persistierender) Follikel befand. Auf diesen wurde leider stimuliert, was dazu führte das dieser am Ende 3cm groß war. Um den Eierstock zur Ruhe zu bringen, habe ich anschließend zwei Monate Minisiston genommen, dann war er auch endlich weg. Nach der Abbruchblutung begann ich am ZT 3 mit Letrozol 5 mg (ZT 3–7), in der Hoffnung, dass die Eierstöcke danach wieder natürlich anlaufen und man entscheiden kann, ob eine milde IVF oder ein Short-Protokoll möglich ist. Verlauf im aktuellen Zyklus: ZT 2 (Ultraschall nach Pille): keine dominanten Follikel, nur viele kleine Mikrofollikel (≤ 4 mm), sehr ruhiges Ovar. ZT 9 (Ultraschall): ein einzelner Follikel mit 7 mm, Endometrium 6 mm. → daher kein Menopur gegeben und Übergang in den natürlichen Zyklus Ab ZT 14 positiver LH Test, Temperaturkurve blieb niedrig, kein klarer Eisprung. Estradiol an ZT 16 ( = gestern): 95 pg/ml → spricht für einen Follikel, der aktiv ist, aber nicht springt. Problemstellung: Ich habe große Sorge, dass sich dieser Follikel wieder persistiert und damit den Start des nächsten Zyklus blockiert, so wie es schon einmal passiert ist. Ich möchte unbedingt vermeiden, dass sich wieder eine hormonell aktive Zyste bildet, damit ich im nächsten Zyklus wirklich sauber mit einer Stimulation (Short oder mild) beginnen kann. Fragen an Sie daher: Wenn der aktuelle Follikel nicht springt, wie kann ich verhindern, dass er persistiert oder hormonell aktiv bleibt? Oder sollte ich einfach Geduld haben und abwarten? Wäre es in diesem Fall sinnvoll, den Zyklus mit Progesteron (z. B. Farmenita vaginal) zu beenden, um eine Abbruchblutung zu erzwingen und sicherzustellen, dass die Eierstöcke „auf Null“ sind? Welche Dosis und an welchen Zyklustagen? Und ganz grundsätzlich: Wie komme ich aus diesem hormonellen Durcheinander überhaupt wieder in einen wirklich sauberen, stimulierbaren Zyklus, bei dem die Voraussetzungen für eine IVF-Stimulation (egal ob mild oder Short-Protokoll) wieder stimmen? Der jetzige Zyklus war ja sehr langsam mit nur einem 7mm Follikel. Ich habe durch das ganze Dilemma den August, September und Oktober Zyklus verloren und wenn jetzt nicht noch ein Eisprung kommt auch diesen wieder, war es evtl. falsch in meinem Alter die Pille zu geben? Viele Grüße und Danke Ihnen 


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Hallo, falls der ES nicht sicher klappt, könnte man diesen natürlich mit HCG auslösen. Eine Follikelpersistenz/Zyste kann aber leider trotzdem immer auftreten und den Folgezyklus dann stören. Auch die Gabe von Progesteron würde die Wahrscheinlichkeit dafür nicht beeinflussen. Zuletzt hat es mit der Gabe der Hormone ja gut geklappt, dass die Zyste/Follikel verschwunden ist. Mit jeder neuen Blutung ist der Zyklus dann eigentlich auch "resettet".  Das der aktuelle Zyklus sehr langsam verlief, bzw. keine direkte Reaktion zeigte, spricht am ehesten dafür, dass in diesem Monat keine ausreichende Kohorte an EZ zur Verfügung stand. Wie hoch ist denn der AMH und wie genau ist Ihr Alter? Viele Grüße Christoph Grewe


Jana41

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Hallo Herr Dr. Grewe, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Das Auslösen wäre dann eine Option für einen kommenden Zyklus – für den aktuellen ist es vermutlich zu spät. Ich hatte heute einen Temperaturanstieg erwartet, der jedoch ausgeblieben ist, sodass ich davon ausgehe, dass kein Eisprung stattgefunden hat (ggf. könnte man das später noch einmal durch eine Blutmessung bestätigen). Nun stellt sich für mich die Frage, wie ich verhindern kann, dass sich aus diesem Follikel erneut eine hormonell aktive Zyste bildet. Was passiert normalerweise, wenn der Eisprung ausbleibt – zieht sich der Follikel von selbst zurück, oder bleibt er bestehen und produziert weiter Hormone? Ich befinde mich derzeit in einer Art Spirale: Wenn der Follikel nicht springt, bleibt er bestehen, ich muss mit der Pille „resetten“, und danach läuft der Zyklus durch die hormonelle Ruhephase wieder nur schleppend an – sodass es erneut zu keinem Eisprung kommt. Dieses Muster hat mich nun schon mehrere Monate gekostet. Daher überlege ich, ob ich künftig besser unterstützt werden sollte – z. B. indem im Übergang vom natürlichen in den stimulierten Zyklus rechtzeitig mit einer Auslösespritze gearbeitet wird, um genau diese Follikelpersistenz zu vermeiden. Habe ich das richtig verstanden, dass das der einzige Weg ist, um aus dieser Spirale herauszukommen? Sie erwähnten, dass in diesem Zyklus vermutlich keine ausreichende Kohorte aktivierbar war. Ich vermute, das hängt mit der vorangegangenen Pilleneinnahme zusammen, da meine Zyklen davor regelmäßig und reaktiv waren. Würden Sie in dieser Situation noch einmal eine kurze Pillenphase (z. B. mit Minisiston) empfehlen, um die Ovarien zu beruhigen, oder wäre es besser, den Zyklus natürlich auslaufen zu lassen und abzuwarten, bis sich alles selbst reguliert? Mein Ziel wäre es, im nächsten Zyklus wieder sicher und „sauber“ mit einer milden oder Short-IVF-Stimulation starten zu können. Ich bin 41 Jahre alt, mein AMH liegt bei 0,5 ng/ml. Mit freundlichen Grüßen


Jana41

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Nachtrag: mein Problem war beim letzten Mal eben auch, dass mit dem alten Follikel eben keine Blutung kam...was soll ich in diesem Fall dann tun: Warten, Pille, oder etwas anderes? Ich dachte es kann passieren dass der Körper eben leider keinen neuen Zyklus startet von allein.....oder man kann den auch entfernen lassen mit einer "Punktion" oder?


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Es ist absolut vertretbar, aus einem Pillenzyklus heraus zu starten und ich würde dies in Ihrer Situation favorisieren. Oder eben alternativ im Vorzyklus den Eisprung auslösen. Das bei Ihnen kein Eisprung stattfindet, glaube ich nicht. Eher ist es so, dass eventuell eine erhöhte Zystenneigung besteht und diese die Ursache ist.


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