Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Blutungen unter Letropuren

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

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Reproduktionsmediziner

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Frage: Blutungen unter Letropuren

Trici97

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Guten Tag, ich habe PCOS und befinde mich aufgrund eines Kinderwunsches im 2. Behandlungszyklus mit Letropuren 2,5 mg. Da im 1. Zyklus unter 5 mg Letropurengabe vom ZT 4 bis 8 kein Follikel reifte, sollte ich diesen Zyklus mit 10 mg Letropuren vom ZT 4-8 weitermachen.  Heute ist ZT 6 und ich habe, obwohl die Menstruation bereits am ZT 4 aufgehört hatte, wieder starke Schmierblutungen, teilweise sogar mit neuem Blut. Ist es empfehlenswert, das gynäkologisch klären zu lassen oder kommt das bei so einer hohen Letropurengabe schon mal vor?


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Wichtiger Hinweis: Ich kann hier nur über das Internet beraten und keine individuellen medizinischen Rat geben. Die folgenden Informationen dienen lediglich der allgemeinen Orientierung. Bitte besprich deine Situation immer mit deiner behandelnden Ärztin oder deinem behandelnden Arzt. Generell kann es bei höheren Dosierungen von Letrozol (Letropur) unter Umständen zu verschiedenen Nebenwirkungen und Veränderungen im Zyklus kommen, beispielsweise zu Zwischenblutungen oder Schmierblutungen. Da du jedoch unerwartet wieder starke Schmier- bzw. sogar frische Blutungen bemerkst, ist es durchaus sinnvoll, dies kurzfristig gynäkologisch abklären zu lassen – insbesondere, wenn du Schmerzen hast, das Blutungsbild ungewöhnlich ist oder du dich insgesamt unwohl fühlst. Mögliche Gründe für Schmierblutungen unter Letrozole können sein: Hormonelle Umstellung: Letrozole senkt den Östrogenspiegel und kann dadurch zu Zyklusschwankungen bzw. Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut führen. Das kann Schmierblutungen begünstigen. Reizung der Gebärmutterschleimhaut: Gerade bei einer höheren Dosis könnte die Schleimhaut auf die Therapie besonders reagieren. Vorbestehende Faktoren (z. B. Polypen, Myome usw.): Auch wenn so etwas zuvor nicht bekannt war, können bestehende Befunde in Kombination mit Hormontherapien stärkere oder erneut auftretende Blutungen hervorrufen. Auch eine Frühschwangerschaft könnte übersehen worden sein. Da es sich um einen Kinderwunschzyklus mit gezielter Stimulation handelt, ist es umso wichtiger, den Verlauf engmaschig kontrollieren zu lassen. Falls also Blutungen außerhalb der normalen Menstruation auftreten – insbesondere stärker oder mit frischem Blut – wird häufig empfohlen, sicherheitshalber eine Kontrolluntersuchung durchzuführen. So kann deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt gegebenenfalls mittels Ultraschall, Hormonstatus oder Blutuntersuchung schauen, was genau die Ursache für die Blutungen sein könnte. Fazit: Schmierblutungen können bei einer hochdosierten Letrozol-Gabe vorkommen, sind aber nicht immer harmlos oder „normal“. Bei starken oder anhaltenden Blutungen lohnt es sich in jedem Fall, zeitnah Rücksprache mit dem behandelnden Zentrum oder der Gynäkologin bzw. dem Gynäkologen zu halten, um Komplikationen auszuschließen und den weiteren Behandlungsverlauf optimal anzupassen.


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