User-1747814880
Sehr geehrter Dr. Gagsteiger, ich bitte Sie um ihre Empfehlung. Ich bin 38 Jahre alt, habe ein gesundes Kind und leider 3 FG. Der Grund wurde nicht gefunden. Alle Hormonwerte, SD Werte, Gerinnung und Genetik waren unauffällig, mein Mann ist auch gesund. Protein C, Protein S, Antithrombin, Homozystein, antiphospholipidAK waren unauffällig. Allerdings war eine leichte Purpura an den Unterschenkel aufgetreten und ANA bis 1:320 leicht erhöht. Mir wurde empfohlen ab positiven SS Test prophylaktisch ASS 150 mg zu nehmen und Heparin 2000IE zu spritzen. Das mache ich und warte auf Termin beim Rheumatologe. Soll keine klare Autoimmunerkrankung bei mir gefunden werden, wie lange soll ich die Medikamente nehmen? Ich habe noch leichte Varicose und habe manchmal Schmerzen unter Knie; aber nie richtige Thrombose. Deswegen habe auch natürlich Angst, die Medikamente frühzeitig abzusetzen. Danke im Voraus! Mit freundlichen Grüßen M.D.
Guten Tag, die aktuellen Leitlinien bei wiederholten Fehlgeburten empfehlen in Ihrem Fall keine medikamentöse Behandlung, da es nicht genügend wissenschaftliche Beweise für einen Vorteil gibt. Als "individueller Heilversuch" können diese Maßnahmen aber eingesetzt werden, wenn nichts dagegen spricht. Da wir uns nicht persönlich kennen und Ihre gesamte Anamnese mehr nicht bekannt ist, sollten die folgenden Informationen nicht als medizinische Beratung verstanden werden, sondern lediglich als allgemeine Informationen. Es ist wichtig, dass Sie mit einem Facharzt oder Rheumatologen über Ihre spezifische Situation sprechen. Wenn bei Ihnen ANA-Werte (antinukleäre Antikörper) erhöht sind, könnte das ein Anzeichen für eine Autoimmunerkrankung sein, auch wenn keine anderen klaren Symptome vorliegen. Ein Rheumatologe ist spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung von Autoimmunerkrankungen und wird Ihnen helfen können, festzustellen, ob eine solche Erkrankung vorliegt und wie sie am besten behandelt werden kann. Was die Medikamente betrifft, die Ihnen verschrieben wurden (ASS und Heparin): ASS (Acetylsalicylsäure) wird oft zur Blutverdünnung verwendet, um das Risiko von Blutgerinnseln zu verringern. Heparin ist ein weiteres Medikament zur Blutverdünnung und wird oft prophylaktisch in der Schwangerschaft bei Frauen mit bestimmten Erkrankungen oder Vorgeschichten eingesetzt. Wenn es keinen klaren Grund für die Gabe dieser Medikamente gibt, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, wie lange sie eingenommen werden sollten. Das Absetzen oder Weiternutzen von Medikamenten sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen, insbesondere wenn Sie schwanger sind oder dies planen. Wegen der Varicose (Krampfadern) und Schmerzen unter dem Knie sollten Sie auch einen Phlebologen (Venenspezialist) konsultieren. Während Krampfadern nicht unbedingt zu Thrombosen führen, können sie dennoch Beschwerden verursachen und sollten überwacht werden. Abschließend empfehle ich dringend, alle diese Fragen und Bedenken mit Ihrem behandelnden Arzt und dem Rheumatologen zu besprechen, um sicherzustellen, dass Sie die bestmögliche Betreuung erhalten.