Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Ute Czeromin:

Abschließende Fragen

Dr. med. Ute Czeromin

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Frage: Abschließende Fragen

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Hallo Frau Dr. Czeromin, leider hat es bei meinen beiden Kryoversuchen nicht geklappt. Ich habe dazu ein paar Fragen, vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Woran liegt es eigentlich, dass die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden bei einem Kryotranfer geringer ist als bei einem "frischen"? Ich hatte bei meinem letzten Transfer 2 Eizellen, einen Vierzeller Typ 2 und einen Sechszeller Typ 1, die lt. Arzt "sehr schön" waren. Was bedeuten die Typen? Woran kann es denn liegen, dass es dann nichts geworden ist? Bei mir bestehen keine Probleme, die Schleimhaut war sehr gut aufgebaut, habe auch tgl. Crinone und Estrifam genommen. Mein Arzt riet mir vom direkten Transfer nach der ICSI ab, obwohl er wusste, dass wir nur eine Punktion machen wollten. Es wurden 32 Eizellen entnommen, aber 5 konnten nur befruchtet werden, da alle anderen noch unreif waren (Punktion am 12. ZT). Hätten Sie anders gehandelt? Hätte man den direkten Transfer machen sollen? Ich habe gehört, dass viel Eiweiß gegen eine Überstimulation hilft, er hat mir aber nur zu viel Trinken geraten.


Dr. Ute Czeromin

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Bei grosser Gefahr einer Überstimulation wie bei Ihnen ist es sehr verantwortlich, keinen frischen Transfer zu machen. Im Falle eines Schwangerschaftseintritts nach Punktion von 32 Follikeln können die Symptome der Überstimulation so schlimm werden, dass Sie im Krankenhaus oder sogar auf der Intensivstation landen. Und da hilft dann auch kein Eiweiß!!! Der einzige Grund, nicht nur einen sondern mehrere Embryonen zurückzusetzen ist der, dass viele Embryonen irgendwann aufhören, sich weiter zu entwickeln. Das ist das Normale und nicht die Ausnahme. Das ist auch nach Befruchtung IM Körper so, man geht davon aus, dass nach Verkehr zum Zeitpunkt des Eisprungs bei ca. 60% der Paare eine Eizelle befruchtet ist, die SS-Rate ist da aber auch nur 20% - ALSO: Ein grosser Teil der befruchteten Eizellen hört auf. sich weiter zu entwickeln, und kann dann nicht festwachsen. Embryonen im Labor bekommen "Zensuren" - gute, wenn sie sich regelmäßig geteilt haben, nicht so gute, wenn die Zellteilung unregelmäßig ist. Wenn Sie "schöne" Embryonen zurückgesetzt bekommen haben, heisst das, dass die Bedingungen für einen SS-Eintritt gut waren, aber kein Mensch kann Ihnen zu dem Zeitpunkt sagen, ob sich die Zellen weiterhin teilen und festwachsen. Besprechen Sie doch mit Ihrem nann und ggf. bei einem weiteren Gespräch in Ihrer KiWu-Praxis, ob Sie nicht doch noch einen weiteren Stimulationszyklus wagen sollen, ggf. mit einem veränderten Stimulationsprotokoll, um die "Ausbeute" an reifen Eizellen zu erhöhen, ohne dass Sie das Risiko für eine weitere Überstimulation haben. MFG Ute Czeromin


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