4. Transfer gescheitert trotz guter Blastos

Dr. med. Friedrich Gagsteiger Frage an Dr. med. Friedrich Gagsteiger Reproduktionsmediziner

Frage: 4. Transfer gescheitert trotz guter Blastos

Hallo  Ich befinde mich seit Juli 23 in Icsi Behandlungen. Grund: sekundäre Azzospermie beim Mann durch Verklebung der Samenleiter. Bei der Tese gutes Material gefunden. Bei mir kein Befund, aber 39/40 Jahre alt. Ich habe schon ein Kind. Sehr gute Befruchtungsraten bei den Icsi Behandlungen. Ärzte positiv dass es klappt.  Aber: Alle vier Transfer waren ohne Einnistung, trotz guter Blastos. Es waren drei Frischversuche, 1 kryo.... Da war zB eine Blasto 4BB. Killerzellen sind normal, Plasmazellen auch....  Es gibt noch eine weitere Kryo. Dann müsste ich eine vierte Icsi machen. Inzwischen bin ich Selbstzahler. Was könnte noch los sein? In der Einnistungzeit nach dem Transfer habe ich immer stark Bauchschmerzen, meine Praxis sagt: Darmbeschwerden durch Progesteron, aber ich meine auch immer Eierstock ziehen gehabt zu haben, egal ob nach stimulation oder nicht, beim kryozyklus hatte ich sogar bis 38 erhöhte Temperatur... Die Progesteron Werte sind wohl allerdings OK, deshalb vermutlich alles Nebenwirkungen vom cyclogest.... Oder sind das Abwehrreaktionen vom Immunsystem? Ich weiß nicht weiter.   Danke Ihnen  

von UBan am 06.03.2024, 16:31



Antwort auf: 4. Transfer gescheitert trotz guter Blastos

Es tut mir leid zu hören, dass Sie solche Schwierigkeiten und Unsicherheiten während Ihrer ICSI-Behandlungen erfahren. Die Situation, die Sie beschreiben, ist komplex, und es gibt mehrere Faktoren, die dabei eine Rolle spielen könnten. Leider kenne ich nicht alle Details, aber ich kann einige allgemeine Informationen zu möglichen Ursachen und Schritten, die in Betracht gezogen werden könnten, bereitstellen. Mögliche Ursachen für fehlende Einnistung trotz guter Embryonenqualität: Immunologische Faktoren: Sie haben bereits erwähnt, dass die Killerzellen und Plasmazellen normal sind, was gut ist. Es gibt jedoch eine Reihe anderer immunologischer Faktoren, die eine Rolle spielen könnten. Manche Personen haben eine erhöhte Immunreaktion gegen den Embryo, was die Einnistung erschweren kann. Obwohl Ihre Werte für bestimmte Zellen normal sind, gibt es möglicherweise andere Aspekte des Immunsystems, die noch nicht untersucht wurden. Uterine Faktoren: Die Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ist entscheidend für die Einnistung. Manchmal können Probleme wie eine zu dünne Schleimhaut, Polypen, Myome oder eine latente Entzündung die Einnistung beeinträchtigen. Eine weiterführende Diagnostik, wie z.B. eine Hysteroskopie, könnte hilfreich sein, um solche Faktoren auszuschließen. Thrombophile Störungen: Bestimmte Blutgerinnungsstörungen können das Risiko für Implantationsfehler und Fehlgeburten erhöhen. Eine Untersuchung auf solche Störungen könnte in Betracht gezogen werden, falls dies noch nicht geschehen ist. Hormonelle Faktoren: Obwohl Ihre Progesteronwerte in Ordnung zu sein scheinen, könnten andere hormonelle Ungleichgewichte oder Schilddrüsenprobleme die Einnistung beeinflussen. Eine detaillierte hormonelle Untersuchung könnte weitere Aufschlüsse geben. Embryoqualität: Trotz guter Befruchtungsraten und anscheinend guter Qualität der Blastozysten gibt es subtile genetische oder chromosomale Probleme, die nicht immer im Vorfeld erkannt werden können. Eine Möglichkeit wäre die Präimplantationsdiagnostik (PID), um genetische Anomalien bei den Embryonen auszuschließen, falls dies noch nicht Teil Ihrer Behandlung war. Reaktion auf Medikamente: Die von Ihnen beschriebenen Symptome könnten Nebenwirkungen der Medikation sein, aber es ist auch möglich, dass Ihr Körper ungewöhnlich darauf reagiert. Eine Anpassung der Medikamente oder des Protokolls könnte in Betracht gezogen werden. Auch "wenn die Seele nein sagt", könnte die Einnistung durch Abwehrreaktionen erschwert werden. Eine fehlgeschlagene ICSI-Behandlung kann wie eine wichtige Prüfung erscheinen, durch die Sie jetzt schon mehrmals durchgefallen sind. Dies erleichtert nicht eine neue Behandlung. Fragen Sie nach einem Gespräch mit einem Arzt für Psychosomatik.  Nächste Schritte: Weitere Untersuchungen: Es könnte sinnvoll sein, mit Ihrem Behandlungsteam über weitere Untersuchungen zu sprechen, um potenzielle Probleme zu identifizieren, die bisher nicht berücksichtigt wurden. Zweite Meinung einholen: Manchmal kann eine zweite Meinung von einem anderen Spezialisten oder einer anderen Klinik neue Perspektiven oder Behandlungsvorschläge bieten. Gerne können sie sich auch an www.bestfertility.de wenden. Unterstützende Therapien: Einige Paare finden auch, dass unterstützende Therapien wie Akupunktur oder psychologische Beratung ihnen helfen, den emotionalen Stress der Behandlung besser zu bewältigen und möglicherweise sogar die Erfolgschancen zu verbessern. Lifestyle-Faktoren: Obwohl es so klingt, als hätten Sie bereits viele medizinische Faktoren berücksichtigt, spielen auch Lifestyle-Faktoren wie Ernährung, Bewegung und Stressmanagement eine wichtige Rolle für die Fruchtbarkeit. Bitte besprechen Sie alle Ihre Bedenken und mögliche nächste Schritte detailliert mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Klinik. Sie sind Ihr bester Verbündeter auf diesem Weg, und es ist wichtig, dass Sie sich unterstützt und informiert fühlen.

von Dr. Friedrich Gagsteiger am 06.03.2024



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