Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Najib N. R. Nassar:

3 Fragen zum THema gehäufte Fehlgeburten

Dr. med. Najib N. R. Nassar

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Frauenarzt

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Frage: 3 Fragen zum THema gehäufte Fehlgeburten

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Hallo Dr. Nassar, ich hätte da drei Fragen zum oben genannten Thema. Kurz zur Vorgeschichte, 1999 wurde ich mit 17, trotz Pille (wirklich regelmäßig eingenommen) schwanger, die Schwangerschaft wurde erst in der 12.SSW entdeckt, da ich meine Mens (wohl durch die Pilleneinnahme) weiterhin bekam, und auch sonst keine Anzeichen einer Schwangerschaft da waren. Jedenfalls habe ich im März 2000 in der 36.SSW einen gesunden Sohn geboren. Leider klappte es mit einem 2.Kind seither nicht. Wir wünschen uns nichts sehnlicher als ein 2.Kind. Zwischen Oktober 2001 und Juli 2008 hatte ich 12 Fehlgeburten. Meistens in der 9.SSW. Darüber hinaus kam ich nicht. Bei mir wurde nur ein zu hoher Homocysteinwert gefunden. Während einer Schwangerschaft wurde ich mit Heparin und hochdosierter Folsäure therapiert, brachte aber leider kein Erfolg. Erst danach wurde mir gesagt das die Folsäure für mich eine dauerhafte Therapie ist. So nun zu den Fragen: Die Frage klingt vielleicht etwas komisch, aber mir lässt es keine Ruhe, warum die erste Schwangerschaft ohne Probleme bis zum Ende verlief (worüber wir unsagbar glücklich sind) und danach einfach nicht mehr. Die erfolgreiche Schwangerschaft war ja trotz Pille, die ich bis zur feststellung der Schwangerschaft (also bis zur 12.SSW) weiter genommen habe, kann die Pille da eine Rolle gespielt haben das die Schwangerschaft erfolgreich war? 2. Bei 9 Fehlgeburten hatte ich eine Ausschabung. Können die vielen Ausschabung mit Schuld sein an den Fehlgeburten? 3. 2005 ließ mein Mann ein Spermiogramm machen, auf Anraten meines FA um zu schauen ob bei meinem Mann alles ok ist. Es kam folgendes heraus: Menge: 2ml PH: 7,2 Spermatozoendichte: 192,9 Mill/ml Gesamtspermienzahl: 382,8 Mill/ Mobilität: 98% progressive gute Beweglichkeit bis 60 Minuten post Ejakulation, bei der weiteren Untersuchung nach 4 Stunden 90% progressive gute Beweglichkeit und nach 8 Stunden 65% gute Beweglichkeit. Morphologie: über 60% normal Im Grunde sind das doch eigentlich gute Werte, ne Bekannte meinte aber das der Wert bei Morphologie besser sein könnte, finde ich aber nicht, wenn man sich die Spermienanzahl anschaut, oder? Wer hat Recht? Sollte mein Mann nochmal ein Spermiogramm machen lassen? Kann es sein das die 40% unnormalen Spermien immer "schneller" waren und es daher zu den Fehlgeburten kam? Achja alle Schwangerschaften sind von meinem Mann gewesen. 4 Mal wurde das "Abortmaterial" genetisch untersucht, es war jedes Mal ein gesundes Mädchen. Also dabei kam auch nichts raus. Vielen dank im Vorraus für Ihre Antwort, und sorry für den langen Text. Mit freundlichen Grüßen Britta


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Hallo Britta, 1. Mögliche Ursachen: -chromosomal (in Ihrem Falle wohl abgeklärt) - angeborene oder erworbene Thrombophilie (das so genannte Anti-Phospholipid-Syndrom u. A.) Hier wahrscheinlich auch ausgeschlossen worden. - Anatomisch: Abklärung mittels Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) - immunologisch - infektionen (Hepatitis b+c, HIV, CMV, EBV, Listeriose, TORCH-Untersuchung) - hormonell (insbesondere Schilddrüsenunterfunktion) 2. Ich empfehle dringend eine Gebärmutterspiegelung und das Aufsuchen eines Kinderwunschzentrums. 3. Das Spermiogramm Ihres Partners ist zu gut um plausibel zu sein. Hier ist offensichtlich nicht das WHO-Standard angewendet worden. Allerdings ist auch´keine Erklärung für die Fehlgeburtsneigung aus dem Ejakulat zu erwarten. mfG N. Nassar


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