Frage im Expertenforum Kinderorthopädie an Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann:

Sichelfußfehlstellung/Schwierigkeiten, Gleichgewicht zu halten

Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann

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Frage: Sichelfußfehlstellung/Schwierigkeiten, Gleichgewicht zu halten

Orsa

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Sehr geehrter Herr Lohmann, mein Sohn (15 Monate) hat eine muskulär bedingte Sichelfußfehlstellung beidseitig, die wir - mittlerweile selbst -mit der Therapie nach Zukunft-Huber und Antivarusschuhen behandeln. Alle drei Monate sind wir beim Orthopäden, der uns aufgrund der starken Beugemuskulatur im April wohl nach Stuttgart überweisen wird. Er ist sehr aktiv und recht früh gekrabbelt und hat sich hochgezogen. Seit drei Monaten möchte er unbedingt laufen, kann aber nicht alleine und hat bisher sehr wenige Versuche gemacht, sich alleine hinzustellen. So fordert er den ganzen Tag eine Hand, an der er laufen kann. Nun war ich vor einigen Tagen beim Kinderarzt deswegen, der sich wenig Zeit nahm. Ich musste meinen Sohn stehen lassen bzw. meinen Finger aus seiner Hand ziehen und so fiel er nach vorne auf die Knie. Der Kinderarzt meinte nun, er hätte noch nie gesehen, dass ein Kind in diesem Alter nicht versucht, sich auszubalancieren und wir müßten bei unserem Sohn eine Kernspintomographie durchführen lassen. Mittlerweile habe ich eine Physiotherapeutin/Osteopathin, die ihn auf Rezept behandelt und mit Sichelfüßen Erfahrung hat, die der Meinung ist, es läge an den Füßen. Tja. Gerade hat der Ki-Arzt wieder angerufen; er hätte sich mit einem Kollegen besprochen von der Kinderklinik, der auch seine Meinung vertrete. Wenn ich näher nachfrage, antwortet er immer, er sei auch in Zusatzausbildung Kinderneurologe. Mein Sohn ist ansonsten altersgerecht entwickelt und fit. Meine Frage ist nun, ob es sein kann, dass die Sichelfüße es verhindern, dass er sich sicher fühlt und wie Ihre Meinung dazu ist Danke für Ihre Antwort und viele Grüße! Orsa


Prof. Dr. med. Christoph Lohmann

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Das ist natürlich ohne Ihr Kind gesehen zu haben, sehr schwer zu beantworten. Wir alle wissen, dass es eine große Belastung ist ein MRT durchzuführen. Wenn allerdings der Kinderneurologe - da sind Sie schon in richtigen Händen - eine Sorge hat, dass eine neurologische Störung hinter den Gleichgewichtstörungen und evtl. auch der Fussfehlstellung und der "starken Beugemuskulatur" liegt, dann sollten Sie sich unbedingt auf diesen Rat verlassen. Manchmal hängen all diese Dinge zusammen; ich halte das Vorgehen für sehr sorgfältig und gut. Mit freundlichem Gruß, C. Lohmann


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