Frage im Expertenforum Kinderorthopädie an Dr. med. Jan Matussek:

Osteopath

Dr. med. Jan Matussek

Dr. med. Jan Matussek
Chefarzt für Kinderorthopädie und Kindertraumatologie am Klinikum Emil van Behring, Berlin

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Frage: Osteopath

kleene02

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Guten Tag, meine Tochtet (2) hat seit ca. 6 Monaten Einschlafprobleme, weshalb wir zum Osteopathen gingen, dort wurde sie schonmal erfolgreich behandelt. Der Osteopath stellte extreme Verhärtungen und Verspannungen fest, sie schlief sogar während der Behandlung ein und es geht ihr spürbar besser. Es wird also einige Sitzungen geben, weshalb ich beim Kinderarzt nachfragte, ob wir eine Überweisung oder Empfehlung bekommen können, 40 Euro pro Sitzung ist wirklich viel. Man verneinte dies, die Praxis stellt grundsätzlich nichts für den Osteopathen aus, wir können uns aber in der Praxis vorstellen und eventuell Physiotherapie bekommen. Daraufhin rief ich die Krankenkasse an, die das nicht verstehen, der Kinderarzt muss mir wohl etwas ausstellen, im schlimmsten Fall, dass er das nicht befürwortet. Gibt es eine Gesetzesgrundlage, in der das steht? Ich bin eigendlich mit dem Kinderarzt zufrieden, finde das aber wirklich unfair. Zum alten Kinderarzt gehen ist keine Option. Ich habe schon einen Ortopädentermin vereinbart, aber da sie dort noch nie war, ist es natürlich nicht die beste Option. Danke und viele Grüße


Dr. J. Matussek

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Liebe Familie, Physiotherapie (Krankengymnastik) ist für die gesetzlich Versicherten verschreibungsfähig. "Osteopathie" , wie auch immer erfolgreich sie ist, ist im Allgemeinen keine Kassenleistung. Dies hängt damit zusammen, daß "Osteopathie", so wie "Homöopathie" und Hypnose keine Abrechnungs-fähige Leistung darstellt, weil aus einem "nicht-schulmedizinischem" Bereich stammend und ohne wissenschaftlich Evidenz. Jetzt gibt es Physiotherapeuten, die sind "osteopathisch" weitergebildet und machen auch "Osteopathie": In diesem Fall kann man zur Physiotherapie überwiesen werden und "Osteopathie" bekommen ohne Zuzahlung. Manche "Osteopathen" sind Heilpraktiker, andere sind aus anderen, nicht-medizinischen Hintergründen. Privatkassen sehen dies gelassener, zahlen häufig auch nicht-schulmedizinische Therapien. Ein komplexes Thema..... Möglicherweise ist Ihr KiA gegen "Osteopathie", möchte nicht dahin überweisen... Wenn man "Kügelchen" (Homöopathie) gegen verschiedene Kinderprobleme akzeptiert, so kann man natürlich auch "Osteopathische Techniken" in der Physiotherapie akzeptabel. Es hängt jetzt tatsächlich davon ab, "wer" die "Osteopathie" anbietet: Heilpraktiker, Physioth., Arzt, Psychologe, anderweitiger Beruf; Laie) Mit freundlichen Grüßen JM


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