EsiB
Lieber Herr Dr! Meine Tochter, 16 Monate war aufgrund einer anfänglichen Hypotonie in neuropädiatrischer Kontrolle. Mit 1 Jahr wurden wir - ohne Auffälligkeiten- aus der Kontrolle entlassen. Mir ist aufgefallen dass sie beidseitig ihre Daumen über die Maßen eingeschlagen hat. Bevor sie krabbeln konnte war der Daumen im Handstütz immer unter der Hand versteckt. Auch beim Greifen hat das anfänglich Probleme gemacht. Seit sie krabbelt (10 Monate) ist der Daumen unter Last nicht mehr eingeklappt jedoch ganz nah an die Hand angelegt. In Ruhestellung versteckt er sich manchmal immer noch in der Hand, es hat sich aber stark gebessert. Mir ist es erst spät aufgefallen, ihren Fachkollegen eigentlich überhaupt nicht, da sie ihn auch „rausholen“ kann und normal damit greift. Auch der Pinzettengriff klappt ganz gut. Darauf angesprochen meinte der Neuropädiater dass die Opposition gut wäre und auch die Feinmotorik altersentsprechend. Unser Kinderarzt hat die Hand abgetastet und meinte es wäre nichts „muskuläres“, Fingerstellung wäre aber nicht ganz üblich. Die Gesamtentwicklung ist unauffällig und alle Meilensteine entsprechend erreicht. Schädelsono und EEG waren auch sauber. Die Hypotonie hat sich auch verwachsen. Ich habe trotzdem Bedenken dass sich so Sehnen verkürzen oder dass sich das negativ auf die Handfunktion auswirken kann, da der Daumen vorwiegend eng an der Handfläche anliegt und vielleicht später ein Eingriff notwendig werden kann. Haben Sie diesbezüglich Erfahrungen? Ich hatte das Gefühl dass die Ärzte auch wenig damit anfangen konnten. Ausserdem sehe ich dass sie schon manchmal Schwierigkeiten hat die Trinkflasche ordentlich zu umfassen. Zudem ist eine Hand schwerer betroffen und wird weniger gern verwendet. Vielen Dank für Ihre Einschätzung & LG
Liebe Familie, ohne den Daumen zu untersuchen, fällt die Differenzierung schwer: Nach Ihren Beschreibungen scheint es aber kein "congentally clasped thumb" zu sein. Das Syndrom ist klinisch anders. Wenn ein Neuropädiater keine Auffälligkeit sah, würde ich dies zunächst einmal akzeptieren. Leider kann ich ohne klinische Prüfung nicht weiter helfen. Trotzdem: Übung macht die Meisterin: Üben, dehnen, spielen, greifen lassen, krabbeln... Viele Grüße JM