Sehr geehrter Herr Dr. Busse,
das mit dem endgültigen Vertrauen in unseren Kipneu klappt leider nicht und Alternativen gibt es im Umfeld keine, deswegen die Frage an Sie.
Unser Sohn, jetzt 13 , bekommt seit vier Jahren durchgängig Viani 250/50 2x täglich. Die letzte obstruktive Episode hatte er im März. Danach sechs Wochen Reizhusten, da war noch Allergie im Spiel. Seitdem hustet er immernoch etwas, zieht auch weißen Schleim hoch, ist aber recht fit. Also für seine Verhältnisse ein guter Zustand.
Der Kipneu meinte letztes Mal, dass er erst wieder im Winter eine Lufu machen möchte, denn die Frage nach Dosisreduzierung stellt sich noch lange nicht. Er selbst nimmt seit vielen Jahren durchgängig Viani forte, das sei alles völlig ok so.
Klar, ich sehe das ja irgendwie ein. Aber ist es nicht ein Unterschied, ob ein Erwachsener jahrelang die Höchstdosis nimmt oder ein heranwachsendes Kind?
Dr. Wahn hatte unsere Unterlagen und empfahl Xolair. Das wurde von unserem Kipneu aber abgetan, solange unser Sohn nicht ständig im KKH landet, sei das absolut übertherapiert.
Was denken Sie, haben Sie Patienten, die jahrelang so hochdosiert Viani nehmen und trotzdem ohne langfristige Probleme groß werden? Sollte man nicht im Sommer, falls die Werte doch gut sind, an eine Reduzierung denken oder vielleicht mal ein anderes Mittel ausprobieren (Relvar z.B.?)
Letztes Mal hat der Versuch einer Reduzierung leider damit geendet, dass er die kompletten Sommerferien über krank war. Das brauchen wir nicht nochmal....
Kann ich das so mit dem Medikament ruhigen Gewissens weiterlaufen lassen?
Vielen Dank für ihre Einschätzung und noch einen schönen Sonntag!
Herzliche Grüße
A.
Mitglied inaktiv - 03.06.2018, 13:20
Antwort auf:
Wie lange Viani hochdosiert bei einem älteren Kind
Liebe A.,
Ihr Sohn und Sie brauchen bei einer chronischen Krankheit wie Asthma unbedingt einen behandelnden Arzt, dem Sie vertrauen und dessen Behandlungsempfehlungen Sie auch akzeptieren ohne ständiges Zweifeln. Ich kann und darf die Dosierung eines Medikaments aus der Ferne nicht beurteilen und entscheiden. Selbstverständlich gilt aber das Prinzip, dass man versucht, den Patienten mit der geringsten Dosis und Kombination beschwerdefrei zu bekommen und zu halten. Im Zweifelsfall sollten Sie sich bitte eine 2.Meinung vor Ort holen.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 03.06.2018
Antwort auf:
Wie lange Viani hochdosiert bei einem älteren Kind
Mein Pneumologe vertritt den Standpunkt - Reduzieren geht erst bei völliger Symptomlosigkeit und beschwerdefreiheit. Ich fahre damit sehr gut
Aber es ist vollkomen richtig - es braucht wirklich Vertrauen zum Arzt - nimm dir doch eine Zweitmeinung, auch wenn der Arzt weiter weg ist.
Ich hab auch gewechselt, da ich mit dem Arzt nicht zurechtkam.
An der Behandlung har sich aber nicht geändert.
von
Mimi987
am 03.06.2018, 14:44
Antwort auf:
Wie lange Viani hochdosiert bei einem älteren Kind
Danke Mimi!
Das befürchte ich eben auch, dass sich die Behandlung bei einem kompetenten Pneumologe nicht ändert. Und jemand der mit Zuckerkügelchen um sich wirft o.ä., das hatten wir alles schon, brauch ich nicht nochmal.
Mal sehen, ob ich irgendwo in der relativen Nähe eine kompetente Zweitmeinung bekomme. Ist eben schwierig, wechsle ich mit dem Großen z.B. zum erwachsenen LuFa, falls ich einen finde, der aufnimmt, hab ich für die Kleinen ja auch keinen Kinderarzt mehr. Denn hier ist überall Aufnahmestopp. Also müsste ich mit allen zum Hausarzt, der aber leider wirklich wenig Erfahrung mit Kindern, noch viel weniger Ahnung von Asthma hat (hab ich mal im Vertretungsfall getestet - er verschrieb Hustensaft, na danke).
Hatte gehofft, Dr. Busse schreibt im Sinne von “alles gut, Viani kann auch über viele Jahre hochdosiert genommen werden“.
Denn wenn ich im Vertretungsfall zu einem Nicht-Pneumologen komme, heißt es überall “waaas?? Sooo hoch dosiert??!!“
:-(
Das fördert mein Vertrauen nicht gerade...
Mitglied inaktiv - 03.06.2018, 16:01