Welches Gemüse bei Nahrungsmittelunverträglichkeit

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Welches Gemüse bei Nahrungsmittelunverträglichkeit

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, Ich hoffe Sie können mir mit einer gerne kurzen Antwort (trotz endloser Frage) weiterhelfen. Bei unserem Sohn,bald 6 Monate alt,wurde vor 2 Tagen vom KA eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vermutet. Kurz die Eckdaten: gut gedeihender Junge, kam mit 4200 g und 57 cm zur Welt, mit 5 Monaten 9kg bei 73 cm. Hatte vor 4 Wochen Scharlach (lediglich Ausschlag,der genau am Tag der 6fach Impfung/Pneumokokken aufgetreten ist), Diagnose wurde nicht mittels Abstrich gesichert,aber Ausschlag lt. kA typisch für Scharlach. Es erfolgte eine 10 tägige Penicillingabe. Ca. am Tag nach Einnahmenbeginn leicht juckende Haut (Baby kratzt nur beim Wickeln, vielleicht auch zufällig,da er gerade seine Beine entdeckt, ansonsten nicht beeinträchtigt, schläft gut etc.).Der Ausschlag verging erst nach ca. 1 Woche Penicillin komplett (da hatte er den Ausschlag bereits über 2 Wochen). Jedoch blieb eine wahnsinnig trockene Haut zurück (genau an den Stellen, die besonders durch den Scharlachausschlag betroffen waren; weiterhin gelegentliches Kratzen beim Wickeln). Durch Pflegeprodukte kam es stets zu einer deutlichen Verschlechterung/ deutliche Rötung der inzwischen nicht mehr roten Haut. Zuletzt durch Linola Fett. Daraufhin erneut Vorstellung beim KA mit dem Ergebnis V.a. Nahrungsmittelunverträglichkeit. Jetzt bin ich sehr verunsichert wie ich mit der Nahrung weitermachen soll. Nach ausschließlich Stillen für 4 1/2 Monate hatten wir schrittweise mit dem Gemüse-Fleisch-Brei begonnen, mit dem empfohlenen Löffel O-Saft und Rapsöl. Zuletzt ca. 150 g. Der scharlachartige Ausschlag kam nach 9 Tagen Karotte bzw. 4 Tagen Kartoffel. Nach Pastinaken wollte er keine Karotte mehr. Also erhielt er dann eine Zeit Pastinaken -Kartoffeln schließlich mit Hähnchen bzw. Putenfleisch. Hinsichtlich der Verdauung hat er alles super vertragen, allerdings bekam er mit Beginn des Antibiotikums wieder sehr dünnflüssigen Stuhlgang (bei reiner MuMi Ernährung immer sehr dünnflüssig mehrmals am Tag). Da er die letzten 3 Tage vor diesem Linolaausschlag wieder Karotte erhielt tippte der KA auf Karotten als Auslöser und ich soll zusätzlich O-Saft weglassen. Jetzt endlich zu meinen Fragen: Ich habe die letzten zwei Tage wieder ausschließlich gestillt (weil ich gar nicht wusste wie es weitergehen soll). Der Ausschlag ist jetzt von alleine wieder bei seeehr trockener Haut in den besagten Ex-Scharlach-Bereichen (v.a. Bauch seitlich und Beine Außenseite v.a. Oberschenkel) gelandet. Kann am NurStillen liegen,aber auch mit Brei war das zuvor jedes Mal dann wieder nach Pflegeversuch eigentlich genauso schnell wieder auf dem richtigen Weg. Möchte wieder mit Brei starten: macht Pastinake überhaupt Sinn, ist ja mit Karotte verwandt und unter Pastinaken kam es ja zu dem Juckreiz (kann aber auch am heilenden Scharlachausschlag gelegen haben?). Besser Kürbis? Kartoffel könnte theoretisch ja auch Schuld gewesen sein,soll ich stattdessen Süßkartoffeln geben? Und was statt O-Saft für die bessere Eisenaufnahme? Banane? Oder besser erst Mal paar Tage wieder nur stillen und beobachten? Und würden Sie mit dem nächsten Brei (GetreideMilchObst) noch warten? Macht es Sinn wenn auch ich zusätzlich auf Nahrungsmittel verzichte (z B. Milchprodukte)?. Zusatzinfo: ich musste meinem Sohn mit bißchen über 4 Monaten 4 Mahlzeiten wegen einer unvorhergesehenen Medikamentengabe bei mir Säuglingsnahrung geben (Hipp HA Pre Combiotik). Da hatte er am nächsten Tag kurzfristig rote Backen,die er immer wieder Mal hatte (dann ja ohne die Milch) und die ich bis jetzt eigentlich auf die Zähne geschoben hab (einer ist seit paar Tagen durch und der zweite bestimmt die nächsten Tage). Backen sind seit gestern super rot, während die restlichen Haut ja besser geworden ist. Würden Sie dann auch eher an Zahnen denken als Ursache,oder das in den gleichen Zusammenhang wie das andere Hautproblem? Wie schnell kommt eine Reaktion bei dem falschen Nahrungsmittel? Wie schnell sollte sich die Haut bessern,wenn das auslösende Nahrungsmittel weggelassen wird? (der Juckreiz kam,da hatte er bereits über eine Woche keine Karotten mehr).. Und würde auch diese Trockenheit dann weggehen, oder nur durch die richtige Pflege? Würden Sie die verschriebene Cortisoncreme nun noch verwenden,nachdem das so schnell von selbst besser wurde? Oder abwarten? Der Juckreiz quält ihn wirklich gar nicht und wird tendenziell weniger. Ich bin generell bereit Cortison zu cremen,aber ich frage mich ob ich A ) besser herausfinde woran es liegt ohne Cortison und B) es überhaupt hilft das Problem der trockenen Haut zu bessern. Wie sehen Sie das? Besser wäre wahrscheinlich eine Basispflege. Habe eine von Physiogel besorgt, mich aber bisher nicht getraut,nachdem das bisher alles so in die Hose ging. Könnten Sie etwas empfehlen oder empfehlen besser momentan einfach alles wegzulassen (hatte immer super schöne Haut nur mit Baden in Mandelöl - da wurde er aber jetzt auch so rot danach)? Habe auch schon Waschmittel und mein Duschgel gewechselt. Wie würden Sie weiter vorgehen? Könnte die trockene Haut auch vom Scharlach kommen und das Cremen allein schuld an dieser entzündlichen Komponente sein? Ich hab mich bemüht das möglichst knapp verständlich zusammenzufassen. Leider nicht sehr erfolgreich.. Ich möchte nichts falsch machen und bin sehr besorgt.. Ach ja,weder mein Mann noch ich haben Allergien oder Unverträglichkeiten... Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Antwort! Sie sind so eine große Hilfe für so viele besorgte Mamas!!! Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende, Nike

von dieMamasimmer am 17.11.2018, 08:27



Antwort auf: Welches Gemüse bei Nahrungsmittelunverträglichkeit

Liebe M., Ihre Frage sprengt in der Tat den hier möglichen Rahmen und ich kann Ihnen nur ein paar allgemeine Hinweise geben. Ihr Kind kann eine Neurodermitis haben, bei der in einigen Fällen auch eine Allergie gegen Nahrungsmittel eine Rolle spielt. Die häufigsten dabei sind gegen Kuhmilcheiweiß, Erdnuss und Hühnereiweiß und nicht gegen die sonst üblichen Gemüse etc. der Beikost. Und bevor man wie beim Scharlach, den ich auch für sehr ungewöhnlich und fraglich halte in diesem Alter, sollte man nicht weiter spekulieren sondern einen Allergietest machen. Bitte besprechen Sie das mit Ihrem Kinderarzt. Alles Gute!
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch hier: Neurodermitis.

von Dr. med. Andreas Busse am 18.11.2018



Antwort auf: Welches Gemüse bei Nahrungsmittelunverträglichkeit

Sehr geehrte Herr Dr. Busse, Ich habe mich da heute Morgen zu dem Post hinreißen lassen. Sie müssen sich wirklich nicht durch den ewig langen Text quälen. Aus der Ferne ist ein Rat ja eh schwierig. Und wenn ich es richtig verstanden habe, hilft ja eh nur Weglassen und Ausprobieren. Ich mache das jetzt einfach so wie mit dem KA besprochen . Vielen herzlichen Dank trotzdem!

von dieMamasimmer am 17.11.2018, 15:39



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