Mikamydear
Sehr geehrte Herr Dr. Busse, meine Tochter (2,5 Jahre) geht seit etwa einem Jahr in die Krippe und ist permanent krank. Mehr als eine Woche schafft sie es nicht, ohne den nächsten Infekt nach Hause zu schleppen. Durch die vielen Krankheitstage ist sie dadurch immer nur schwer abzugeben. Sie weint und schreit, erbricht sogar, wenn sie etwas verschleimt ist und macht Theater. Sobald ich weg bin, ist sie ruhig, ist dennoch recht introvertiert (sonst sehr extrovertiert) und fragt viel nach mir. Eigentlich nichts ungewöhnliches, finde ich. Nun sind die Erzieher auf mich zugegangen und haben gefragt, ob ich schon mal über eine Kitaunfähigkeit etwas gehört hätte. Oder ob ich einen Psychologen mal aufsuchen wolle, weil sie vermuten, dass ihr ständiges Kranksein psychischer Natur ist. Ich bin aus allen Wolken gefallen, weil ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen kann. Zudem finde ich es nicht verwerflich, dass sie morgens weint, wenn sie von mir Abschied nehmen muss. Jetzt bin ich verunsichert. Mein Kinderarzt sagt, ich soll mich auf solche Spielchen von den Erziehern nicht einlassen, wir haben Winter und nach Corona ohnehin viele Infekte. Jetzt meine Frage, gern als Zweitmeinung an Sie: ist es wirklich möglich, dass ein Kind mit 2 Jahren absichtlich Fieber bekommt, weil es weiß, dass es dann zuhause bleiben kann? Sollte ich wirklich einen Psychologen aufsuchen?
Liebe M., ich kann Ihnen nur gratulieren zu Ihrem wunderbaren Kinderarzt, der genauso wie ich die unpassenden Ideen und "Spielchen" der Erzieherinnen durchschaut hat. Haben Sie Vertrauen zu ihm und vor allem auch zu Ihrer Tochter. Sie "kann das"!!! Und entscheidend ist dabei auch Ihre innere Haltung, die Ihre Tochter spürt und die Ihr Sicherheit statt Zweifel vermitteln soll. Alles Gute!