MrsYellowhead
Hallo Hr. Dr. Busse, seit ca. 10 Wochen hat mein Sohn (16 Monate) ständig Husten. Mal weniger, dann wieder mehr. Er geht seit August in die Krippe. Es ging los mit trockenem, harten Husten und als es nach 1 1/2 Woche nicht besser geworden ist und er einen Nachmittag mal fieberte bin ich zum Kinderarzt gegangen (mehr oder weniger kompetent...gute Kinderärzte sind hier extreme Mangelware). Der Arzt meinte dass dies in der Jahreszeit normal ist und verschrieb einen Schleimlöser. Daraufhin lockerte der Husten auf und verschlimmerte sich vorallem nachts, was ja wahrscheinlich normal ist, da der Schleim ja abgehustet werden muss. Nach ca. 1 1/2 Wochen nur noch ganz vereinzelt Husten worauf ich den Hustensaft wieder wegließ. 2 Tage später das gleiche Spiel. Als nach 2 Wochen keine Besserung eintrat und er zwei Tage Fieber hatte bin ich wieder zum Kinderarzt und fragte wegen Inhalieren nach. Er verschrieb wieder Hustensaft und lieh mir sein Gerät und sagte wenn er weiter fieberte wolle er ein Antibiotikum aufschreiben (hatte dann aber kein Fieber mehr). Inhaliert haben wir 3x täglich über 1 1/2 Wochen hinweg, so gut das eben mit einem so kleinen Kind geht. Wieder lockerte sich der Husten und nach etwa 2 Wochen war er meines Erachtens weg (in dieser Zeit hatte ich ihn auch nicht in die Krippe gegeben). Tja...zwei Tage später ging es wieder los. Zudem kamen denke ich Halsschmerzen da er wenig aß und auch schlecht getrunken hat. Nach weiterem Abwarten bin ich wieder zum Kinderarzt. Dieser meinte dann allerdings nur zu mir, dass es gut sein kann, dass er den ganzen Winter über Husten haben wird und er in der Krippe ja auch immer wieder mit Erregern in Kontakt kommt und sich das Immunsystem so aufbaut. Das leuchtet mir auch ein, aber es ist wirklich so, dass ich den Eindruck habe, dass sobald ich den Schleimlöser (Mucosolvan und Bronchicum hatte er verschrieben) absetze, er sofort wieder diesen bellenden, heiseren Husten bekommt. Ist das normal oder wäre ein Besuch beim Lungenfacharzt sinnvoll? Er hatte nur diese drei Tage Fieber, das Allgemeinbefinden ist immer gut, Schnupfen hat er auch zweitweise, aber nur klar und flüssig (kurzzeitig mal etwas gelblich). Ich reibe ihn abends wenn er Husten hat mit Thymian-Myrte-Balsam ein. Als ich letzte Woche beim Kinderarzt war wegen einem Ausschlag am Mund stellte der Arzt ja auch fest dass der Husten noch da ist und verschrieb ASS-Hustensaft. Als ich daheim war musste ich feststellen, dass dieser erst ab 2 Jahren ist, also habe ich ihn nicht gegeben. In der Apotheke hatte man mir Umckaloabo-Saft empfohlen, den habe ich auch gegeben, wobei ich nicht den Eindruck hatte dass er hilft. Vielen Dank für Ihre Einschätzung.
Liebe M., besonders wenn Kinder in eine KITA kommen und dort natürlich erst mal alle Infekte ihrer Altersgenossen aufschnappen, sind Infekte am laufenden Band normal. Sog. "Schleimlöser" werden von wissenschaftlicher Seite als unwirksam und manchmal sogar schädlich betrachtet und werden nicht empfohlen. Sinnvoll sind bei Luftwegsinfekten meistens Nasentropfen, denn der hinten herablaufende Schleim reizt oft zum Husten. Ein sehr wirksamer Hustenstiller ist Honig. Bei anhaltendem Husten muss man immer daran denken, dass viele Kleinkinder ein "hyperreagibles Bronchialsysten" haben, bei dem es ähnlich wie beim Asthma bei Infekten und anderen Reizen zu obstruktiver Bronchitis kommt. Das kann und sollte dann gezielt behandelt werden. Sprechen Sie doch Ihren Kinderarzt mal darauf an. Wenn keine Besserung eintritt, dann ist in der Tat ein Besuch beim Lungenspezialist sinnvoll, aber bitte nicht bei dem für Erwachsene, beim normalen Lungenfacharzt, sondern beim Kinderpneumologen. Alles Gute!
MrsYellowhead
Pneumologie
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