Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Ab wann ADS erkennbar

Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse
Kinderarzt
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Frage: Ab wann ADS erkennbar

anjab1985

Sehr geehrter Herr Busse, wir hatten gestern unser Entwicklungsgespräch in der Kita. Wir haben länger darauf warten müssen, da unser Sohn (3) im März die Gruppe wechseln musste. Das passierte bis jetzt jedes Jahr, für 6 Monate in die nächstgrößere Gruppe und dann geht's wieder zurück. Nur dieses mal durfte er in der Gruppe bleiben. Jetzt meinte die Erzieherin wir sollten abklären lassen ob unser Kind ads hat. Er sollte z.B. löffel sortieren und hat es erst nach dem 4. mal gemacht. Sie meinte er könne sich einfach nicht konzentrieren und wechselt das Spielzeug rasant schnell. Des weiteren Kann er sich Anweisungen wenn er was holen soll nicht merken weil er schon wieder wo anders ist. und er zappelt immer nur rum. Sie hat und also die Merkmale die auf ADS zutreffen könnten verdeutlicht. Sie hat in einigen Sachen recht, er ist ein kleiner Träumer und man muss viele Sachen mehrmals sagen und ist sehr Temperamentvoll. Wir haben ihn jetzt auch beobachtet aber hier spielt er sehr lange mit ein und derselben Sache. Er geht auch zum Kindersport und Tanzen. Hier will er sich zwar sehr viel Bewegen aber er folgt den Anweisungen. Er schaut sich alles erst einmal an und beim zweiten mal macht er es gleich mit und kann es. Auch beim Bücherlesen kann er mehr als eine viertel Stunde ruhig sitzen und zuhören. Sie meinte auch das er eine enorme Merkfähigkeit hat. Das widerspricht sich doch oder? Ab welchem alter lässt sich sowas feststellen?


Liebe A., es ist ja gut gemeint, wenn Erzieherinnen die Eltern auf Dinge aufmerksam machen, die vielleicht bei einem Kind Anlass zur Sorge und zu weiterer Abklärung beim Kinderarzt sein könnten. Leider schießen manche aber mit solchen vorgefertigten Diagnosen über das Ziel hinaus und verunsichern Eltern völlig unnötig. Ihr Sohn ist 3 Jahre alt, und da darf er nicht immer "perfekt funktionieren" und auch mal anders sein als viele andere. Bitte besprechen Sie das einfach immer mit Ihrem Kinderarzt, wozu ja jetzt die U7a mit 3 Jahren eine gute Gelegenheit ist. Alles GUte!


Mohrhuhn

Liebe Anja, vor ca. 1/2 Jahr hatte ich ein ähnliches Gespräch mit der Leiterin unseres Kindergartens. Damals hiess es, unser Sohn sei zu sehr auf Erwachsene bezogen, spiele nicht mit anderen Kindern, könne sich mit nichts beschäftigen. Wenn es ihm langweilig werde, laufe er im Kreis. Auf meine Frage hin, ob sein Verhalten Anlaß zur Sorge geben würde, hiess es von Seiten der Erzieherin "Ja sehr!". Natürlich ist man durch solche Aussagen sehr beunruhigt. Andere Erzieherinnen, die meinen Sohn betreuen, schüttelten über die Aussagen nur den Kopf. Ich hatte damals mit unserem Kinderarzt gesprochen, der war stinksauer wegen der Bemerkungen und meinte nur, man solle das Kind mal in Ruhe lassen, der sei schüchtern und sonst sei da gar nix. Auch Herr Dr. Busse konnte mich diesbezüglich beruhigen. Mittlerweile weiß ich von einer anderen Mutter, dass die Leiterin ihr gegenüber erwähnt hatte, sie würde mit einer Ergotherapeutin zusammen arbeiten und hätte dieser zugesagt, ihr immer wieder "Fälle zuzuschieben". Da ich ihr die Meinung des Kinderarztes mitgeteilt habe, dass unser Kind ok sei, hatte ich erst mal Ruhe. Vergangene Woche fiel der Leiterin unseres Kindergartens plötzlich ein, dass unser Sohn ganz normal entwickelt sei. Gehen Sie mit offenen Augen durch die Welt und lassen Sie sich nicht verunsichern. Sie selbst kennen ihr Kind am besten.


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