JoJoD
Guten Tag sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, Ich stecke in einer etwas komplizierten Situation. Wir erwarten unser erstes Kind, heute in der SSW 35+6. Vorgeschichte: Ich habe Colitis Ulcerosa, Schub im Oktober mit Krankenhaus Aufenthalt. Ich wurde neu eingestellt mit Cortison (nicht systemisch Cortiment), Salofalk und Einläufen (Salofalk, Endocort). Inzwischen relativ stabil. In der 32 SSW hatte ich plötzlich vaginale Blutungen, zum Glück auf dem Heimweg vom Gynäkologen nach der normalen Vorsorge. Also direkt zurück, mein Gynäkologe hat mich dann mittels Rettungsdienst ins Krankenhaus bringen lassen. CTG war zu jeder Zeit gut. Der Grund für die Blutungen wurde nicht gefunden. Verdacht war eine Randblutung der Plazenta, US war aber unauffällig. Plazenta liegt völlig normal. Muttermund und Zervix auch völlig normal. Auffällig war nur das der Kleine sehr schlank ist 10% Perzentile dies ist aber schon etwas länger so. Ich war dann einige Tage stationär. Zu Hause habe ich mich die letzten 5 Wochen komplett geschont bin viel gelegen, wie von den Ärzten empfohlen. Leider blute ich bis heute tröpfchenweise. Fruchtwasser Tests waren alle negativ. Auch die wöchentlichen Doppler Kontrollen im Krankenhaus waren gut, durch das viele Liegen konnte der Kleine sogar endlich zunehmen und liegt inzwischen auf der 15%-20% Perzentile. Zu meiner Frage, ich soll aufgrund der ungeklärten Blutungen in der 38+0 eingeleitet werden oder ein Kaiserschnitt gemacht werden. Auf jeden Fall soll ich zu Hause keine Wehen bekommen damit nichts schief geht (Plazenta Ablösung). Meine Sorge Einleitung gestaltet sich aufgrund der Medikamenten Auswahl schwierig, weil man auf Misoprostol verzichten sollte wegen der CU und eine Einleitung das Risiko der Ablösung ja sogar etwas erhöht. Die Geburtsklinik möchte aber gerne damit beginnen und ist eher verhalten gegenüber dem Kaiserschnitt. Mein Gynäkologe ist genau anderer Meinung er würde maximal kurz eine Einleitung anstupsen und dann großzügig in Richtung Kaiserschnitt denken. (Er hat 10 Jahre selbst eine Entbindungsstation geleitet) hat also dementsprechend Erfahrung. Wir vertrauen unserem Gynäkologen, und sind etwas ratlos. Ich bin eigentlich kein Fan vom Kaiserschnitt und hatte mich auf eine spontan Geburt regelrecht gefreut. Durch die letzten Monate bin ich aber komplett verunsichert und möchte eigentlich nur noch das der Kleine gesund und gut auf die Welt kommt. Was sagen sie zu dieser Situation? Kann ich auf einen Kaiserschnitt bestehen? Mit freundlichen Grüßen
Hallo jojoD, die vaginale Blutung ist meines Erachtens vollkommen unabhängig von der Grunderkrankung, Ihrer Colitis ulcerosa. Bei Blutungen im letzten Schwangerschaftsdrittel ist man extrem vorsichtig und würde bei bestehender Blutung ganz sicher keine Einleitung machen, sondern, wie Ihr Gynäkologe das auch sagt, großzügig auf den Kaiserschnitt umswitchen. Solange bei uns jemand in der Spätschwangerschaft blutet, nehmen wir diese Schwangere auch stationär auf, damit wir im Fall einer stärker werdenden Blutung handeln können. Also, zusammenfassend, ein Kaiserschnitt ist bei immer noch bestehender Blutung indiziert und Sie sollten das nochmal in der Geburtsklinik besprechen. LG und alles erdenklich Gute
JoJoD
Hallo, Erstmal vielen Dank für Ihre Antwort. Wir waren heute in einer anderen Geburtsklinik zur Geburtsplanung. Dort wurde der Kleine wieder sehr leicht gemessen, bei 2100kg. Und auch die Blutungen ernst genommen. Kaiserschnitt Termin ist gesetzt für 38+0 und nächste Woche nochmal eine Kontrolle evtl soll er da dann sogar schon geholt werden. Vielen Dank für Ihren Rat, wir hoffen jetzt das alles gut geht.
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