Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Einschätzung Plazenta praevia percreta

Frage: Einschätzung Plazenta praevia percreta

Djenn81

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Sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, nach einem ungeplanten Kaiserschnitt 2015 (wegen Herztonabfall des Kindes) bin ich, 38, nach Jahren durch wiederholte Icsi wieder schwanger mit einer tiefsitzenden Schwangerschaft im Bereich der Narbe. Es bestand Hoffnung, dass sich alles hochzieht. Bei der Verlaufskontrolle bei 9+3 ergab sich nun das Bild einer Placenta praevia totalis percreta, die direkt an der Blase aufliegt und bereits zum jetztigen Zeitpunkt keine Uteruswand mehr erkennen lässt, jedoch noch nicht weiter fortgeschritten ist. Dennoch stellte mein betreuende Professor einer Uniklinik neben dem bekanntermaßen schwierigen Abbruch zur Option, weiter abzuwarten und ggf. zu versuchen, das Kind auszutragen. Die Risiken kennen Sie. Die Entscheidung liegt nun bei uns. Ich bin sehr verunsichert und die Entscheidung überfordert mich. Nach Recherche verschiedener Papiere und Studien im Netz habe ich keinen Fall gefunden, bei dem die Diagnose so früh gestellt wurde und das Kind ausgetragen wurde, auch keine eindeutigen Zahlen über Mortalität der Mutter. Auch wohne ich 1,5 h entfernt von der Klinik. Bei einer Uterusruptur würde ich im Nachbarort landen, in einem KH mit eher bescheidenem Ruf. Es erscheint mir wie purer Wahnsinn, es zu versuchen, jedoch möchte ich natürlich dieses Kind und bin gerade ziemlich verzweifelt, da es ja auch gut sein kann, dass dies unsere letzte Chance ist wegen eventuellem Gebärmutterverlust beim Abbruch und/oder Wiederholungsrisiko und der sekundären Sterilität. Können Sie mir etwas dazu sagen, eventuelle Zahlen oder Ihre persönliche Meinung? Was würden Sie einer Verwandten raten? Ich möchte nicht, dass mein Kind ohne Mutter aufwächst... Vielen Dank.


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo Djenn81, normalerweise kann man in der 10. Schwangerschaftswoche noch gar nicht von einer Plazenta praevia sprechen, man sieht höchstens eine Nahtdehiszenz, Öffnung der Gebärmutter im Bereich der alten Narbe. Die Diagnose percreta kann ich mir zu diesem Zeitpunkt auch kaum vorstellen, aber ehrlich gesagt, kann ich das ohne eigene Ultraschalluntersuchung nicht beurteilen, um Sie gut zu beraten. Plazenta percreta hieß bei allen meinen letzten Fällen immer Gebärmutterentfernung, weil man die Blutung sonst nicht in den Griff bekommt. Aber das war alles in späteren Wochen. Es gibt Ansätze, den Mutterkuchen nicht zu berühren und in der Gebärmutter zu lassen. Das hat bei uns die letzten Jahre nie funktioniert, weil die meisten Frauen vorher geblutet haben und wir schnell handeln mussten. Das heißt, ein Teil des Mutterkuchens war bereits gelöst und kann nicht in der Gebärmutter verbleiben. Also, mein Rat: Eine Zweitmeinung, bevor Sie irgendetwas unternehmen, aber nicht per Chat, sondern live mit Ultraschall. Auch der Abbruch der Schwangerschaft wäre gefährlich und kann zur Entfernung der Gebärmutter führen, das muss man leider so ehrlich sagen. LG und alles erdenklich Gute.


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