Frage: Windpocken / Gürtelrose

Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, In einigen Ihrer Beiträge habe ich gelesen, dass Sie die Windpocken-Impfung für Kinder auch im Hinblick auf den Schutz vor Gürtelrose empfehlen. Woran liegt es, dass die Gefahr einer Gürtelroseerkrankung bei geimpften Personen geringer ist, als bei Personen, die die Windpocken durchlebt haben? Können sich meine (ungeimpften) Kinder bei einer Person mit neuralgischer Gürtelrose mit Windpocken infizieren? Haben meine Kinder ein ungleich höheres Erkrankungsrisiko (Veranlagung) bei offensichtlicher Gürtelroseerkrankung beider Omas (ist tatsächlich so)? Gürtelrose entwickelt sich meines Wissens zumeist erst im Alter z.B. bei nachlassendem Immunsystem. Unter Berücksichtigung der Langzeitwirkung der Windpockenimpfung von ca. 15-20 Jahren (stimmt das?) wäre eine Impfung bei Kindern dann unter dem Aspekt Gürtelrose wohl doch nicht lohnend, oder? Meine eigene Immunität gegen Windpocken ist nicht klar. Was spricht für eine Titer-Bestimmung? Oder kann ich mich direkt impfen lassen? Herzlichen Dank für Ihre geschätzte Antwort. Simone.

Mitglied inaktiv - 18.10.2006, 09:52



Antwort auf: Windpocken / Gürtelrose

Hallo Simone, hier emien Antworten: Woran liegt es, dass die Gefahr einer Gürtelroseerkrankung bei geimpften Personen geringer ist, als bei Personen, die die Windpocken durchlebt haben? UH: weil das Impfvirus vor der Infektion mit den echten Viren schützt und selbst kaum krankmachend ist. Das Virus überlebt im menschlichen Körper lebenslang und kann später von innen heraus das Krankheitsbild der Gürtelrose („Herpes zoster“) auslösen Können sich meine (ungeimpften) Kinder bei einer Person mit neuralgischer Gürtelrose mit Windpocken infizieren? UH: ja, bei engem Kontakt! Haben meine Kinder ein ungleich höheres Erkrankungsrisiko (Veranlagung) bei offensichtlicher Gürtelroseerkrankung beider Omas (ist tatsächlich so)? UH: nein! Gürtelrose entwickelt sich meines Wissens zumeist erst im Alter z.B. bei nachlassendem Immunsystem. Unter Berücksichtigung der Langzeitwirkung der Windpockenimpfung von ca. 15-20 Jahren (stimmt das?)... UH: das weiss man heute noch nicht ...wäre eine Impfung bei Kindern dann unter dem Aspekt Gürtelrose wohl doch nicht lohnend, oder? UH: Doch - weil auch schon Kinder an Gürtelrose erkrnaken können, in erster linie aber, um die Komplikationen der Windpocken SELBST zu vermeiden. Meine eigene Immunität gegen Windpocken ist nicht klar. Was spricht für eine Titer-Bestimmung? Oder kann ich mich direkt impfen lassen? UH: lieber erst den titer betsimmen, der whs. doch positiv ist, und dann benötigen Sie keine Impfung. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 18.10.2006



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