Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Positiver IgG Antikörpertest und Impfung möglich

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Positiver IgG Antikörpertest und Impfung möglich

claudiasginger

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Sehr geehrte Herr Prof. Dr. Heininger Gemäss eines Antikörpertests vom 3.2.22 hat mein 7jähriger Sohn folgendes Resultat: Anti-SARS-CoV-2 IgG (Spike-Protein): 113.4 BAU/ml Der Befund spricht laut Laborinfo für einen Kontakt mit dem SARS-CoV-2 oder einen St.n. Impfung. Da er keine Corona Impfung bekommen hat, kann er die Antikörper nur durch Kontakt mit dem Coronavirus gebildet haben. Obwohl er mit 113.4 BAU/ml nicht wirklich viele Antikörper hat (oder?!) braucht er jetzt trotzdem KEINE Comirnaty-Impfung weil er ja - eine durch den Antikörpertest bestätige jedoch unbemerkte - Coronainfektion hatte, korrekt? Ist dieser Spike-Protein-Antikörpernachweis gleichwertig einer Bestätigung einer durchgemachten Coronainfektion (wenn keine Impfung vorgenommen wurde)? Kinder diesen Alters wird aktuell keine Coronaimpfung empfohlen wenn sie einen positiven Antikörpertest haben. Warum nicht? Was spricht dagegen, ihn trotz positiven Antikörpertest impfen zu lassen? Hat er nicht etwas wenig Antikörper und diese nehmen ja auch mit der Zeit ab. Wäre es dann nicht doch sinnvoll, ihn impfen zu lassen (und falls ja zu welchem Zeitpunkt)? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Herzliche Grüsse


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Hallo hier meine Antworten: "Obwohl er mit 113.4 BAU/ml nicht wirklich viele Antikörper hat (oder?!) braucht er jetzt trotzdem KEINE Comirnaty-Impfung weil er ja - eine durch den Antikörpertest bestätige jedoch unbemerkte - Coronainfektion hatte, korrekt?" ja, das ist gemäss aktuelelr STIKO-Empfehlung korrekt. "Ist dieser Spike-Protein-Antikörpernachweis gleichwertig einer Bestätigung einer durchgemachten Coronainfektion (wenn keine Impfung vorgenommen wurde)?" ja. "Kinder diesen Alters wird aktuell keine Coronaimpfung empfohlen wenn sie einen positiven Antikörpertest haben. Warum nicht?" weil es keine überzeugenden Hinweise auf schwer verlaufende Zweiterkrankungen gibt. Bisher, muss man ergänzen, weil sich das ja ändern kann wenn zB eine neue Variante des Virus sich breit macht, die schwerere Verläufe macht als Omikron. "Was spricht dagegen, ihn trotz positiven Antikörpertest impfen zu lassen?" Dass jede Impfung theoretisch auch mal schwere Nebenwirkungen machen kann. "Hat er nicht etwas wenig Antikörper und diese nehmen ja auch mit der Zeit ab. Wäre es dann nicht doch sinnvoll, ihn impfen zu lassen (und falls ja zu welchem Zeitpunkt)?" Abenehmende Antikörperwerte im Blut sind nicht unbedingt gleichzusetzen mit nachlassendem Schutz. Neben den ANtikörpern gibt es noch andere Effektoren der Immunabwehr (Zellen!) Alles Gute!


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