Sportix
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger, bei meinem Sohn, der im nächsten Monat fünf Jahre alt wird, ist anlässlich einer allergischen Reaktion ein Blutbild gemacht worden. Dabei hat sich herausgestellt, dass er trotz der nach den Stiko-Empfehlungen erfolgten zwei MMR-Impfungen über keinen Schutz gegen Röteln verfügt. Die Kinderärztin empfahl, noch einmal zu impfen, wobei mangels verfügbarem Einzelimpfstoff für Röteln eine dritte MMR-Impfung im nächsten Monat erfolgen soll. Meine Fragen: 1. Besteht nach zweimaligem "Impfversagen" überhaupt eine Chance, dass mein Sohn einen Impfschutz gegen Röteln erwirbt? 2. Kann eine in diesem Alter ja eigentlich nicht empfohlene dritte MMR-Impfung schaden? 3. Steht zu befürchten, dass auch die anderen Impfungen, z.B. Tetanus, keine Wirkung entfaltet haben? Vielen Dank im Voraus!
Hallo, diese und ähnliche Fragen werden mir sehr oft gestellt. Offensichtlich hat man bei Ihrem Sohn nicht nur ein Blutbild durchgeführt, sondern auch MMR-Antikörper bestimmt. Die Wahrscheinlichkeit, nach 2 x MMR Impfung nicht gegen Röteln geschützt zu sein, beträgt weniger als 1 zu 1000. Die Wahrscheinlichkeit, dass nach 2 x MMR Impfung im Blut keine Antikörper gegen Röteln nachgewiesen werden können, beträgt 1 zu 50 bis 100. Somit ist diese Bestimmung nicht geeignet, fehlenden Impfshcutz nachzuweisen. Die Interpretation der Situation bei IhremSohn überlasse ich naturgemäss der betreuenden Kinderärztin. Zu Fragen 2 und 3: 2) Impfschäden sind sehr selten und bei einer 3. MMR nicht häufiger zu erwarten als bei der 1. oder 2. 3) nein. Alles Gute!
