Molly74
Sehr geehrter Dr. Heininger! Bei meinem Sohn (7 Wochen) steht demnächst die erste 6-fach Impfung an. Nun sind wir am überlegen, ob es Sinn macht, ihn dann auch gleich gegen Rotaviren impfen zu lassen. Gerade auch deswegen, da wir noch einen knapp 4 jährigen Sohn haben, der in den Kindergarten geht und von dort natürlich immer wieder irgendwelche Krankheiten mitbringt. Nun meine Fragen: Für wie sinnvoll halten Sie diese Impfung, obwohl noch keine Empfehlung der STIKO dafür vorliegt? Ist es richtig, dass der Impfstoff, der dreimal geschluckt wird, gegen mehrere verschiedene Rotavirenstämme schützt, als der andere? Wie sieht es mit der Ansteckung aus (ich habe gelesen, dass man z.B. beim wickeln aufpassen sollte und sehr auf Hygiene achten, nachdem es sich um einen Lebendimpfstoff handelt und dieser wieder mit ausgeschieden wird - besonders um den 7. Tag nach der Impfung)? Wie häufig kommt es bei dieser Impfung zu Darmproblemen (Einstülpung)? Zum Schluß noch eine andere Frage: Halten Sie es für sinnvoller, bei einer Hepatitis A/B Impfung, die 10 Jahre zurückliegt, erst den Titer bestimmen zu lassen oder gleich nochmals zu impfen (sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern)? Vielen Dank für Ihre Mühe und Ihre kompetente Antwort, die ich sehr schätze. VG, Molly
Hallo, hier meine Antworten: Für wie sinnvoll halten Sie diese Impfung, obwohl noch keine Empfehlung der STIKO dafür vorliegt? Ich halte sie für sinnvoll, wenn man seinem Kind diese Durchfallskrankheit ersparen möchte. Eine Empfehlung besteht für bas Bundesland Sachsen, ansonsten ist diese Impfung weiter in Diskussion. Ist es richtig, dass der Impfstoff, der dreimal geschluckt wird, gegen mehrere verschiedene Rotavirenstämme schützt, als der andere? Nein, das ist nicht bewiesen. es besteht nämnlich gewisser kreuzschutz für verschiedene Virusstämme, so dass es offenbar nicht entscheidend ist, wieiviele Virusstämme im Impfstoff enthalten sind. Wie sieht es mit der Ansteckung aus (ich habe gelesen, dass man z.B. beim wickeln aufpassen sollte und sehr auf Hygiene achten, nachdem es sich um einen Lebendimpfstoff handelt und dieser wieder mit ausgeschieden wird - besonders um den 7. Tag nach der Impfung)? Ja, das ist eine gute Empfehlung, auch wenn bei immungesunden menschen die Impfviren keine Krankheit auslösen. Wie häufig kommt es bei dieser Impfung zu Darmproblemen (Einstülpung)? Das ist für unsre Regionen (Europa) nicht nachgewiesen, aber offenbar sehr selten wenn überhaupt durch (!) die Impfung ausgelöst, Halten Sie es für sinnvoller, bei einer Hepatitis A/B Impfung, die 10 Jahre zurückliegt, erst den Titer bestimmen zu lassen oder gleich nochmals zu impfen (sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern)? Weder noch, die Impfungen bewirken Langzeitschutz so dass gegen Hepatitis A nach 20 jahren eine Auffrishcung sinnvoll sein kann und gegen Hepatitis B in Deutschland für die Bevölkerung keine Auffrischungen empfohlen sind. Beste Grüsse!
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