Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Auch Masern Frage

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Auch Masern Frage

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich hab ebenfalls eine Frage zu den Masern - betreffend gleichzeitig Erwachsene u. Kinder. Da ich nicht sicher war, ob ich die Kinderkrankheit jemals hatte oder einmal geimpft wurde (mein Impfpaß ist so schwer leserlich und aus dem Jahr 1975), lies ich mir mal die Antikörper bestimmen, weil ich sowieso Blut abnehmen mußte. Ich bekam einen qualitativen Antikörpernachweis mit igG positiv/igM negativ, aber keine genaue HÖhe, wie das z.B. bei den Röteln ja gemacht wird (z.B. 1:32 oder so) Die Ärztin hat dann extra nochmal nachgefragt beim Labor und die haben gesagt, das würden sie nicht machen. Sie machen z.B. bei Mumps. Was nun? Kann ich davon ausgehen, daß es ausreicht, falls irgendwie eine Masernwelle auf uns zu uns kommt? Und was, wenn ich mal Kontakt hab zu Masern, sollte ich mir dann trotzdem eine 'Inkubationsimpfung' geben lassen???? Danke für die Antwort!


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Guten Abend, der Nachweis von IgG-Antikörpern gegen Masern in Ihrem Blut ist gleichzusetzen mit Schutz vor der Masernkrankheit. D.h., Sie brauchen keine Impfung, auch nicht im Falle eines Kontakts mit Masern, und Sie brauchen dies auch zukünftig nicht mehr kontrollieren zu lassen. Die Höhe der im Blut zirkulierenden Antikörper ist bei der Frage "Schutz vor Masern" nicht entscheidend, sondern die Tatsache, dass sie nachweisbar sind (also ein qualitativer, kein quantitativer Test). Die "magischen" 1:32 beim Rötelntest sind eigentlich auch eher die Nachweisgrenze (=positiv) als sonst etwas. Mit anderen Worten, ein höherer Titer heisst hier nicht, dass man besser geschützt ist. Bei manchen Infektionen, zB Tetanus ist dagegen die Titerhöhe schon wichtig (Schutz aber 0,01 Einheiten/ml Serum). Serologie ist der Ueberbegriff für Antikörperbestimmungen im Blut (genauer gesagt im Serum = geronnener Ueberstand des Bluts). Ein Titer ist das Eregbnis einer Verdünnungsreihe und zeigt an, wieveiel Antikörper im Blut vorhanden sind. 1:32 heisst, dass ein Serum 32fach verdünnt wurde und die Antikörper immer noch nachweisbar waren. Dementsprechend ist ein Titer von 1:1024 wesentlich höher, weil selbst bei 1024 facher verdünnung der Antikörper immer noch nachweisbar war. Man beginnt meistens mit einer 1:4 Verdünnung (daher 1:8, 16, 32 usw). Beste Grüsse!


Mitglied inaktiv

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Noch ganz kurz: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem *Antikörpertiter und einer *Antikörperserologie??? Danke!


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