Babybaby
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. med. Heininger, meine Tochter wird nun 10 Monate alt und wir wohnen in einem Ballungsgebiet (Berlin). Ich möchte meine Tochter gerne so schnell wie möglich vor Masern schützen, aber auch den bestmöglichen, langfristigen Profit aus der Impfung ziehen. Nun habe gelesen, dass eine Imfung vor dem 1. Geburtstag schlechter wirkende Antikörper im Vergleich zu danach bilden lässt, weniger Babys einen ausreichenden Antikörperspiegel bilden und ein vermutlich lebenslang schlechterer, nicht korrigierbarer Schutz vor Masern besteht. Wie lässt sich das in Zahlen und Kurven ausdrücken? (Die könnte ich besser verstehen und einordnen, denn 11 Monate und 30 Tage sind nicht weit weg vom 1. Geburtstag der so gravierend sein soll lt WHO etc. wenn ich das richtig verstehe. Wieviel Zeit soll ich denn zwischen der ersten Impfung und der zweiten Impfung lassen. Die STIKO empfiehlt 11 und 15 Monate (6 Monate Unterschied) - Mindestens aber 4 Wochen. Wird mit 9 bzw. 10 Monaten geimpft, zu Beginn des 2. Lebensjahrs (ich sag ff. 1. Geburtstag dazu). Im Zweifel bedeutet dies aber einmal einen 3 Monatigen Abstand, oder auch einen von etwas über einen Monat ... je nachdem wann in Monat 9 oder 10 geimpft wird. Die Schweizer impfen wohl mit 9 und 12 Monaten und die Österreicher mit mindestens 3 Monaten Abstand zwischen 1. und zweiter Impfung. Also was davon ist am richtigsten? Ich meine die Empfehlung müssten sich ja auf empirische Daten, Meta-Analysen etc stützen... also wer hat recht und warum? Macht es einen Unterschied (Impfung vor dem 1. Geburtstag oder ab dem 1. Geburtstag) wann vier Wochen oder wann 6 Monate eingehalten werden müssen zwischen den Impfungen? Wenn meine Tochter mit 1 Jahr und 2 Wochen in die Kita eingewöhnt wird, wieviel Wochen zuvor sollte die 1. Impfung stattfinden, damit sie ab dem 1. Tag in der Kita bestmöglich geschützt ist. Oder wäre es zwingend erforderlich für den besten Schutz, jetzt mit 10 Monaten und mit 12 Monaten zu Impfen. Im Moment gibt es keinen Ausbruch mit Zahlen die in die 100e gehen, sowas kann aber schnell mal kommen. Daher finde ich es so schwierig DIE RICHTIGE Entscheidung zu finden und komme mit so vielen Fragen. Wie ansteckend sind Masern, also reicht es wenn hinter uns im Supermarkt an der Kasse jemand steht, der ansteckend ist und spricht, oder kann ich die täglichen Erledigungen machen und sie ungeimpft lassen bis sie selbst in größeren Gruppen (Krippe), länger spielt? Dann habe ich noch gelesen, dass die Impfung nicht drei Monate nach dem Erhalt von Gammaglobulinen gegeben werden sollte. Ist das Medikament Beyfortus 100 mg so etwas? Ich bedanke mich vorab sehr für Ihre Zeit und Geduld meine Fragen zu lesen und Ihre Mühe sie zu beantworten. Liebe Grüße
Hallo Das sind sehr viele Fragen, die Sie hier stellen, die ich auch gut nachvollziehen kann und die sehr viel mit Impolitik zu tun haben. Die letzte Frage vorweg beantwortet: Beyfortus ist ein spezifischer Antikörper, der sich ausschliesslich gegen RSV richtet und keinerlei Einfluss auf andere Impfungen, auch nicht lebend Impfungen wieM M.R V. Hat. zur Frage der empfohlenen Zeitpunkte, der Masernimpfung. Es gibt StudienDaten, bei denen erstmals im Alter von sechs Monaten geimpft wurde, wenn die meisten Kinder den Nestschutz der Mutter verloren haben und somit selbstständig auf diese abgeschwächten, aber vermehrungfähigen Impfviren reagieren können. Es ist in vielen Untersuchungen gezeigt worden, dass bereits im Alter von sechs Monaten eine erste Impfung auch eine gewisse Wirksamkeit entfaltet, die aber deutlich geringer ist als bei späteren Impfbeginn. Mit gewisser Wirksamkeit meine ich den Anteil, der nach der Impfung geschützten Kinder, welcher bei frühem Impfstoff begin. Geringer ist als bei späteren Impfbeginn Jeden weiteren Monat im ersten Lebensjahr zu warten bringt ein höheres ansprechen auf die Impfung. Wann nun die erste Impfung verabreicht werden soll, hängt vom Nationalen Impfziel und der Epidemiologie ab. Wenn ein Land die Masern gut unter Kontrolle hat, kann es sich einen späten Impfbeginn, zum Beispiel erst mit zwölf Monaten leisten. Wenn jedoch Masern och in erheblichen Ausmass zirkulieren, Ist es sinnvoll, früher, zum Beispiel mit neuen zehn oder elf Monaten zu impfen, weil man dadurch vielen Kindern die frühen Masern ersparen kann. Die Erfahrung zeigt, dass mit einer zweiten Impfung, die aus Gründen der Reifung des Immunsystems nicht vor dem ersten Geburtstag gegeben werden sollte, der Nachteil einer früheren Impfung ausgeglichen wird. Mit anderen Worten, die Vorteile des 2-Dosenschemas sind in jedem Fall gegeben, egal ob man die erste Impfung mit neun,10.11 oder zwölf Monaten gibt. Die ImpfZeitpunkte orientieren sich in den einzelnen Ländern oftmals auch an den Terminen der Vorsorgeuntersuchungen, Deshalb sprach ich Eingangs von "Impfpolitik". Von einem guten Impfschutz kann man in dem Moment ausgehen, wo die Impfung verabreicht wurde, weil wenn man sich danach ansteckt, wird der Impfschutz schneller sein als die Inkubationszeit der Krankheit. Alles Gute!
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