Direna83
Liebe Frau Höfel, ich vermute das am Ende abwarten eh das einzige ist was hilft aber dennoch würde ich mich über ihren Rat/Erfahrung/Erklärung zum Verständnis sehr freuen. Unser 7,5 Monate alter Sohn hat eigentlich mit 5/6 Monaten so gut wie durchgeschlafen. Er bekam meist einmal um 3 Uhr nachts eine Flasche und schlief im beistellbett. Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass er eigentlich gar keinen Hunger hat (knötterte meist gegen 3 Uhr rum) und hab ihn statt einer Flasche zu geben zu uns ins Bett geholt und siehe da, er schlief einfach weiter. Wir waren dann in Kapstadt und dort hat er immer in einem eigenen Zimmer in einem Doppelbett geschlafen, die Gegebenheiten der Unterkünfte waren halt so. Einer hat sich zu ihm gelegt bis er eingeschlafen war und nachts gab es dann aber doch wieder einer Flasche. Zurück in Deutschland möchte er nicht mehr in seinem Beistellbett schlafen (er turnt aber auch immer an den Gitterstäben rum und ich vermute es ist auch zu klein) sondern nur noch bei uns im Bett, somit schläft einer auf dem Sofa. Er hat zwar ein paar mal noch in seinem Beistellbett geschlafen aber seit dem wir wieder zurück sind wird er auch wieder 3 mal nachts wach meist alle 3h und irgendwann kommt er dann eh wieder zu uns ins Bett, weil er da ruhiger schläft. Beikost gibt es auch seit der Rückkehr und er liebt es zu essen. Morgens gibt es meist die letzte Flasche gegen 5/6 Uhr, dann um 10 Getreide Milch Brei gegen 13/14 Uhr GFK Brei und dann 17/18 Uhr rum noch einmal Getreide Milch Brei und später eine Flasche. Mir geht es gar nicht darum ihn zum Durchschlafen zu kriegen aber ich würde gerne nur diese verschiedenen Phasen verstehen. Vom im eigenen Bett schlafen bis sogar eigenes Zimmer und dann zurück zum nur im Bett mit Mama oder Papa. Schön wäre zumindest er in seinem großen Bett bei uns im Zimmer, damit keiner mehr auf dem Sofa schlafen muss. Vielen herzlichen Dank Diana
Liebe Diana, das Schlafverhalten ist völlig normal - zumal zwischendrin ein Auslandsaufenthalt lag. Dass er nachts drei Flaschen bekommt, könnte daran liegen, dass er tagsüber sein Saugbedürfnis nicht befriedigen kann. Schlafen ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Liebe Grüße Martina Höfel
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